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05/22/2009 00:07

Das wiederentdeckte Sudentenland: Augsburger Landeshistoriker kooperieren mit tschechischer Bürgerinitiative

Klaus P. Prem Presse - Öffentlichkeitsarbeit - Information
Universität Augsburg

    Ausstellung und begleitende Veranstaltungsreihe im Staatsarchiv Augsburg / Thema sind die nach Bayerisch-Schwaben vertriebenen Sudetendeutschen und die Landschaften, die sie nach dem Zweiten Weltkrieg verlassen mussten.

    Augsburg/SSS/KPP - Der Augsburger Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte (Prof. Dr. Marita Krauss) lädt in der kommenden Woche zu einem spannenden Blick über die Grenzen ein: In Kooperation mit der tschechischen Bürgerinitiative Antikomplex und gemeinsam mit Studierenden und Gästen veranstaltet er vom 25. bis zum 28. Mai 2009 im Staatsarchiv Augsburg eine kompakte Reihe mit Diskussionen, Vorträgen und einer Lesung. Berichtet wird in dieser Reihe über erste Ergebnisse eines großen Zeitzeugenprojektes. Parallel wird die von der tschechischen Bürgerinitiative "Antikomplex" erarbeitete Ausstellung "Das wiederentdeckte Erzgebirge" gezeigt.

    Der Hintergrund

    Bevor in diesem Jahr in Augsburg an Pfingsten der 60. Sudetendeutsche Tag stattfindet, nähern sich die Landeshistoriker der Thematik aus verschiedenen Blickwinkeln: Diesseits und jenseits der nunmehr offenen Grenzen werden mehr und mehr junge Menschen auf das Sudetenland aufmerksam. Interessieren sich junge Tschechen - wie etwa die Mitglieder der Bürgerinitiative Antikomplex - mehr für die Veränderungen der Landschaften und Orte, so fragen sich Augsburger Studierende der Landesgeschichte, von welchen Lebenswegen die Vertriebenen in Bayerisch-Schwaben zu berichten haben. Das 2008 angelaufene, von Prof. Dr. Marita Krauss und Sarah Scholl-Schneider M.A. geleitete Interview- und Dokumentationsprojekt untersucht am Beispiel von Sudetendeutschen in Bayerisch-Schwaben, am Beispiel der Geschichte ihrer Familien und ihrer Herkunftsorte Fragen des Zusammenlebens, des Miteinanders und Gegeneinanders von Deutschen und Tschechen sowohl in den Böhmischen Ländern bis zur Vertreibung als auch in der neuen Heimat in Bayerisch-Schwaben nach 1946/47 und im heute zusammenwachsenden Europa.

    Die Veranstaltungsreihe

    Eröffnet wird die Veranstaltungsreihe am Montag, dem 25. Mai, um 19.00 Uhr mit einer Podiumsdiskussion zwischen Heimatvertriebenen und Heimatverbliebenen. Die ungewöhnliche Konstellation der Diskutierenden gibt interessante Einblicke in vollkommen unterschiedliche biographische Erfahrungen. Am selben Abend wird die Ausstellung "Das wiederentdeckte Erzgebirge" des tschechischen Kooperationspartners Antikomplex eröffnet. Sie ist bis zum 28. Mai im Foyer des Staatsarchivs zu besichtigen. Der Dienstagabend ist einer Projektvorstellung von Biographien aus dem Erzgebirge gewidmet. Ihre Forschungsergebnisse präsentieren unter anderem zwei Studentinnen der Landesgeschichte. Am Mittwoch liest die 1971 geborene Autorin Emma Braslavsky aus ihrem Roman "Aus dem Sinn". Kommentiert wird dieses junge und subtile Beispiel von Erinnerungsliteratur der dritten Generation durch einen Studenten. Am Donnerstagabend schließlich findet um 18.15 Uhr eine Diskussion zwischen Prof. Dr. Marita Krauss und Mgr. Blanka Mouralova, der Direktorin des Collegium Bohemicum in Usti nad Labem/Aussig, statt. Beide befassen sich mit musealen Konzepten zur Geschichte der Sudetendeutschen und werden Parallelen und Unterschiede zwischen Deutschland und Tschechien diskutieren.

    Weitere Veranstaltungen und Ausstellungen

    Auch auf dem Sudetendeutschen Tag am 30./31. Mai im Messezentrum präsentiert das Augsburger Projekt seine Ergebnisse. Dort wird zudem die zweite Ausstellung von Antikomplex, "Das verschwundene Sudetenland", gezeigt. Sie widmet sich insbesondere den signifikaten Veränderungen der von den Sudetendeutschen verlassenen Landschaften im Laufe der Jahrzehnte. Mit Bilderpaaren von damals und heute verdeutlicht sie die Folgen der Vertreibung für gewachsene Kulturlandschaften. Vom 2. bis zum 29. Juni ist auch diese Ausstellung dann im Foyer des Staatsarchivs Augsburg zu besichtigen. Sie wird am 29. Juni um 19 Uhr mit einem Rundgespräch über Chancen und Grenzen von Zeitzeugenprojekten in Deutschland und Tschechien beendet.

    Gefördert vom Deutsch-tschechischen Zukunftsfonds

    Der Deutsch-tschechische Zukunftsfonds honorierte all diese Brückenschläge zwischen Augsburg und der Tschechischen Republik mit einer großzügigen Fördersumme für die gemeinsame Veranstaltungsreihe.
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    Das Programm im Überblick

    Montag, 25.Mai 2009, 19.00 Uhr
    Ausstellungseröffnung "Das wiederentdeckte Erzgebirge" und Podiumsgespräch mit Zeitzeugen

    Dienstag, 26. Mai 2009, 19.00 Uhr
    Projektvorstellung
    Biographien und Erinnerungskultur zwischen Erzgebirge, Allgäu und Augsburg.

    Mittwoch, 27. Mai 2009, 19.00 Uhr
    Lesung Emma Braslavsky: Aus dem Sinn (2007)

    Donnerstag, 28. Mai 2009, 18.15 Uhr
    Podiumsdiskussion
    Aktuelle Entwicklungen in der Museumslandschaft in Deutschland und der Tschechischen Republik. Parallelen und Unterschiede

    Samstag, 30. Mai 2009, 13.30 Uhr, im Rahmen des Sudetendeutschen Tages im Messezentrum Augsburg, TC Ebene 2, Raum 2.24 A
    Vortragsveranstaltung der Sudetendeutschen Stiftung
    Erinnerungskultur und Lebensläufe: Auf dem Weg zum Sudetendeutschen Museum in München

    Montag, 29. Juni 2009, 18.15 Uhr
    Finissage der Ausstellung "Das verschwundene Sudetenland" und Rundgespräch
    Chancen und Grenzen von Zeitzeugenprojekten Deutschland und Tschechien

    Ein detailliertes Programm der Reihe findet sich im Internet unter http://www.philhist.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/geschichte/bayerische/aktuell...
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    Veranstaltungsort und Öffnungszeiten

    Alle Veranstaltungen finden, sofern nicht anders angegeben, im Staatsarchiv Augsburg, Salomon-Idler-Straße 2, 86159 Augsburg (in unmittelbarer Nachbarschaft zum Universitätscampus) statt. Die Teilnahme an den Veranstaltungen und der Besuch der Ausstellungen sind kostenlos. Die Ausstellungen sind am Montag, Mittwoch und Donnerstag von 8.00 bis 16.00, am Dienstag von 8.00 bis 19.00 Uhr und am Freitag von 8.00 bis 13.30 Uhr zugänglich, ebenso während der Abendveranstaltungen.
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    Ansprechpartnerin:

    Sarah Scholl-Schneider M.A.
    Lehrstuhl für Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte
    Universität Augsburg
    D-86135 Augsburg
    Telefon: +49(0)821-598-5465
    sarah.scholl-schneider@phil.uni-augsburg.de


    More information:

    http://www.philhist.uni-augsburg.de/de/lehrstuehle/geschichte/bayerische/aktuell...


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    Criteria of this press release:
    Cultural sciences, History / archaeology
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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