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03/21/2001 11:34

Uni-Gründerverbund "Campus Technologies Oberrhein"

Rudolf-Werner Dreier Hochschul- und Wissenschaftskommunikation
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau

    Landesgewerbeamt Baden Württemberg bewilligt weitere vier Projektjahre mit 1. 125.000,-- DM

    CTO-Firmen schaffen 600 neue Hochtechnologiearbeitsplätze in Freiburg

    Die Bilanz von "Campus Technologies Oberrhein" CTO, dem Gründerverbund der Universität Freiburg kann sich sehen lassen: 100 Gründungen wurden seit Beginn des "Gründungsgeschäftes" Mitte der 90er Jahre durch die Technologietransfer-Stelle der Universität ZFT und durch CTO betreut. Knapp die Hälfte der Projekte sind bereits als GbR, GmbH oder AG etabliert. Dieses Engagement in der Modellphase 1999-2000 hat das Landesgewerbeamt Baden Württemberg damit honoriert, dass es den erfolgreich tätigem Gründerverbund weitere vier Projektjahre bis Ende 2004 mit insgesamt 1.125000,00 DM unterstützt.

    Mit der Einrichtung des CTO-Gründerbüros im Sommer 1999 begann ein wahrer Boom mit seither 65 neue Vorhaben. Das CTO-Team erwartet allerdings eine weiter steigende Zahl von Ausgründungen pro Jahr, wie dies die Anfragen im noch jungen Jahr 2001 zeigen

    Die durch CTO angekurbelte Gründungswelle ist auch für die Entwicklung des Freiburger Wirtschaftsraumes von großer Bedeutung. So wurden in den vergangenen Jahren von den CTO-Firmen allein 600 neue Hochtechnologiearbeitsplätze in Freiburg geschaffen, die sich etwa mit einem Faktor von 5 auf die Gesamtzahl der Arbeitsplätze auswirken. Die hohe Zahl der Spinoff Gründungen aus der Universität besonders im Bereich Biotechnologie und Medizin hat dazu geführt, dass Freiburg heute nach Berlin, München und Hamburg auf dem vierten Platz in der Bundesrepublik bezogen auf diese Firmenneugründungen steht.

    CTO berät bislang 99 Forscher und Forscherinnen bei der Realisierung einer Geschäftsidee zum eigenen Unternehmen. Sie testen Arzneimittel, züchten menschliches Gewebe, entwickeln Software, experimentieren mit Pappelflocken oder arbeiten an Impfstoffen.

    Ihr Arbeitgeber: Die Albert-Ludwigs-Universität. Ihr Ziel: Ein eigenes Unternehmen, satte Gewinne, manchmal sogar der Gang an die Börse. Immer mehr Wissenschaftler und Studenten wollen ihr Wissen nicht nur veröffentlichen, sondern damit marktfähige Produkte oder Dienstleistungen entwickeln. 20 bis 30 "Gründungswillige" melden sich pro Jahr bei "Campus Technologies Oberrhein" (CTO), einem Projekt der Zentralstelle Forschungsförderung und Technologietransfer (ZFT) der Freiburger Universität. Dieser Gründerverbund, an dem sich auch die Fachhochschulen Furtwangen und Offenburg beteiligen, begleitet Existenzgründer zusammen mit professionellen Partnern aus der Wirtschaft. "Junge Unternehmen haben mit uns die Chance, ihre Geschäftsidee risikofrei auszuprobieren", erläutert Projektmanagerin Ute Rynarzewski. Unter der Leitung von Professor Dr. Bernhard Arnolds bieten das CTO-Team und die ZFT-Stammbelegschaft gemeinsam entwickelte Produkte für Existenzgründer an. Hierzu zählen Markt- und Patentrecherchen ebenso wie die Vermittlung von Fördergeldern, Geldgebern oder die Erstellung von Unternehmenskonzepten und Businessplänen. Seminare und die "Verbundpartner" wie Banken, Finanzdienstleister, Unternehmensberatungen, Marketing- und Werbeagenturen sowie Wirtschaftsverbänden bringen zusätzliches Know-how ein.

    Zu den CTO - Leistungen gehört neben der eigenen Beratung auch die Finanzierung z.B. eines Prototypbaus oder die Rechtsberatung durch zum Gründerverbund gehörende Rechts- und Patentanwälte. Besonders begehrt sind die von der Universität im Rahmen der Kofinanzierung bereitgestellten Räumlichkeiten und die Nutzung von Geräten gegen ein günstiges Entgelt. Gerne vergleicht Rynarzewski CTO mit einem Brutkasten, der das Kind für kurze Zeit vor der rauhen Wirklichkeit schützt. Ziel, so die Wirtschaftsjuristin mit langjähriger Erfahrung in der Unternehmensberatung, sei das Stehen auf eigenen Beinen. "Nach spätestens zwei Jahren sollen sich die Firmen auf dem freien Markt bewegen und die Uni verlassen können".

    Die meisten Geschäftsideen entstammen dem Bereich der Medizin und der Naturwissenschaften. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen mit unternehmerischen Ambitionen kommen aber auch aus der Verfahrens- und Materialtechnik, Maschinenbau und Elektrointechnik, Forstwissenschaften, Architektur, Jura, und Politikwissenschaften, sogar ein Künstler ist dabei.

    Besonders stolz ist das Team auf die bislang hundertprozentige Erfolgsquote, für die die vorteilhafte Situation eines betreuten Brutkastens mit ausschlaggebend ist:

    "Bis jetzt ist noch keine der von uns betreuten Firmen gescheitert", freut sich die Projektmanagerin. Wichtig für das Überleben sind dabei die Alleinstellungsmerkmale der jungen Firmen, die z.B. durch die Lizenzierung universitätseigener Patente über die ZFT erreicht werden.

    Bereits drei Spin-offs haben für ihre Ideen Preise erhalten. Die Papillon GmbH, die Pflanzenfasern für Decken und Winterjacken produziert, erhielt 1999 den Startup-Regiopreis der Sparkasse Freiburg Nördlicher Breisgau. Den ersten Preis im Business-Wettbewerb des Landesgewerbeamts Baden-Württemberg erhielt die vor zwei Jahren gegründete Greenovation GmbH, die unter anderem am Beta-Karotin-reichen "Goldenen Reis" arbeitet, einer Entwicklung an der Biologischen Fakultät der Uni. Die Firma Virtual History, die an einer Spiele-Plattform im Internet tüftelt, wurde im Gründerwettbewerb 1999 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ausgezeichnet.

    Dass neben Anerkennung auch schnelles Wachstum und wirtschaftlicher Erfolg drin sind, zeigen die Börsengänge zweier CTO Mitgliedsfirmen. Die 1998 aus Vorgängerfirmen entstandene und seit Mitte vergangenen Jahres börsennotierte GeneScan Europe AG ist zu einem weltweit operierenden Biotechnologie-Unternehmen herangewachsen. Die 1997 gegründete BioTissue Technologies AG, Hersteller menschlichen Gewebes, ging Ende vergangenen Jahres an den neuen Markt und behauptet sich dort trotz abgekühltem Börsenklima bestens. Und die Genovac AG, eine Spezialistin für genetische Immunisierung, die im universitätseigenen CTO-Gründerzentrum untergebracht ist und die "von der Pike auf betreut" wurde, hat den Neuen Markt fest im Visier.

    Zur Abrundung der CTO Dienstleitungen wurde jetzt ein Gründerstammtisch ins Leben gerufen. Hier sollen erfahrene und junge Gründer und Gründerinnen ins Gespräch kommen. Und auch für die von der Universität abgenabelten Jungunternehmen wünscht sich Rynarzewski wohlwollende Begleitung. "Patenschaften für junge Unternehmen wären ideal".

    Kontakt:
    Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
    CTO-Campus Technologies Oberrhein
    Stephan-Meier-Str. 8
    79104 Freiburg
    Telefon: 0761/203-5210
    Fax: 0761/203-5211
    Email: cto@uni-freiburg.de


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    Criteria of this press release:
    interdisciplinary
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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