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Wissenschaft
Zum heutigen Höhepunkt des bundesweiten Bildungsstreiks sagte die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), Prof. Dr. Margret Wintermantel: "Ich kann gut nachvollziehen, dass viele Studierende ihre Situation nicht akzeptieren können und für eine Verbesserung der Studienbedingungen auf die Straße gehen. Die schlechte Betreuungsrelation stellt in der Tat eine Zumutung dar. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und es ist richtig, dafür den Staat in die Pflicht zu nehmen."
Andere Positionen des Bildungsstreiks könne die HRK dagegen nicht teilen: "Ich lehne den Versuch ab, den Bologna-Prozess rückgängig zu machen. Wir sollten die Reform jetzt nicht in Frage stellen. Ihre Erfolge und Vorteile sind deutlich erkennbar: Die Studierenden können augrund der strukturierten Programme ihr Studium besser planen. Sie wissen, welche Kompetenzen sie erwerben. Da die Inhalte auf ihre Arbeitsmarktrelevanz geprüft werden, wird der Übergang in den Beruf erleichtert. Gerade auch für die Bachelor-Absolventen zeichnen sich inzwischen gute Perspektiven ab. Die Abbrecherquoten sind in vielen Fächern gesunken. Die Mobilität zwischen Bachelor- und Masterabschluss ist gestiegen. In einigen Punkten gibt es allerdings noch Nachbesserungsbedarf. Verschulung und zu hoher Prüfungsdruck sind aber keine strukturellen Probleme, sondern Herausforderungen, die sich durch eine bessere Studienorganisation bewältigen lassen. Die Hochschulen haben das erkannt und entwickeln bereits Lösungen."
Auch die von den Streikenden geforderte bedingungslose Abschaffung von Studienbeiträgen stößt bei Wintermantel auf Ablehnung: "Es ist nicht richtig, dass Studienbeiträge per se die Chancengleichheit beim Zugang zur Bildung behindern. Ein Rückgang der Studierendenzahlen nach Einführung von Studienbeiträgen kann nicht festgestellt werden. Die große Mehrzahl der Studierenden begreift eben Studienbeiträge als Chance, die Qualität der Lehre zu verbessern."
Zu weiteren Forderungen der Streikenden, wie z.B. den Appell zu mehr Demokratisierung oder den Protest gegen die Ökonomisierung der Bildung, sagte Wintermantel, dass diese Positionen sie sehr an frühere ideologische Auseinandersetzungen erinnerten und ihr daher zur Lösung gegenwärtiger Herausforderungen unbrauchbar erschienen.
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