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Wissenschaft
Mit 1,5 Millionen Mark in den kommenden drei Jahren fördert die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ein neues Graduiertenkolleg an der Uni Würzburg. Es ist in der Chemie angesiedelt, nimmt seine Arbeit am 1. April auf und trägt den Namen "Elektronendichte: Theorie und Experiment".
Graduiertenkollegs sind langfristige Einrichtungen zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses: Vor allem Doktoranden sollen im Rahmen eines systematisch angelegten Studienprogramms und in einem großen Forschungszusammenhang arbeiten können. Laut DFG sind die Absolventen eines Graduiertenkollegs in der Regel umfassender qualifiziert und zum Zeitpunkt des Abschlusses durchschnittlich zwei Jahre jünger als ihre Studienkollegen.
Zum 1. April richtet die DFG deutschlandweit insgesamt 23 Graduiertenkollegs ein, fünf davon in Bayern. Das neue Würzburger Kolleg, das auf eine Laufzeit von neun Jahren angelegt ist, beinhaltet Stipendien für zwölf Doktoranden und einen Postdoktoranden, sein Sprecher ist Prof. Dr. Bernd Engels vom Institut für Organische Chemie.
Das wissenschaftliche Gebiet des Graduiertenkollegs ist die Elektronendichte, also die räumliche Verteilung der Elektronen eines Moleküls. Dazu Bernd Engels: "Bei einem genauen Verständnis der Elektronendichte eines Moleküls ist es im Prinzip möglich, seine chemischen und biologischen Eigenschaften exakt vorherzusagen." Die Beschreibung der Elektronendichte eröffne auch die Möglichkeit, chemische Reaktionen besser zu steuern. Sie bilde außerdem die Basis für ein besseres Verständnis der molekularen Grundlagen der Biologie und der Molekülphysik.
Trotz dieser fundamentalen Bedeutung gibt es nur vergleichbar wenige Forschergruppen, die auf diesem Gebiet tätig sind. Das liegt laut Prof. Engels unter anderem daran, dass die Elektronendichte experimentell nur sehr schwer zugänglich ist.
Hier will das Würzburger Graduiertenkolleg Abhilfe schaffen und dazu beitragen, dass die vielen Möglichkeiten, die sich aus der Kenntnis der Elektronendichte ergeben, künftig besser genutzt werden können. In einem interdisziplinären Ausbildungs- und Forschungsprogramm soll unter anderem untersucht werden, wie die Veränderung der Elektronendichte zur Steuerung chemischer und biologischer Prozesse ausgenutzt werden kann.
Beteiligt sind 13 Arbeitsgruppen aus der Anorganischen, der Organischen, der Physikalischen und der Pharmazeutischen Chemie sowie aus der Biochemie und der Theoretischen Physik. Die Zusammenarbeit dieser Fachbereiche bietet den Vorteil, Theorie und Experiment miteinander verbinden und Probleme mit sehr unterschiedlichen Messmethoden angehen zu können. Damit erhalten die Stipendiaten eine Ausbildung, die wesentlich stärker interdisziplinär ausgerichtet ist als beim üblichen Studium.
Im neuen Graduiertenkolleg sind noch Stipendienstellen zu besetzen. Weitere Informationen: Prof. Dr. Bernd Engels, Institut für Organische Chemie, Am Hubland, 97074 Würzburg, T (0931) 888-5394, Fax (0931) 888-4606, E-Mail:
bernd@chemie.uni-wuerzburg.de
Criteria of this press release:
Biology, Chemistry
transregional, national
Research projects, Studies and teaching
German
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