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02/05/1997 00:00

Nur ein Kandidat für Präsidentenwahl

Jürgen Abel M. A. Pressestelle
Universität Bayreuth

    Senatsvorschlag an die Versammlung

    GEOGRAPHIEDIDAKTIKER PROF. HELMUT RUPPERT EINZIGER KANDIDAT FUER NAECHSTE PRAESIDENTENWAHL

    Oeffentliche Informationsveranstaltung am 12. Februar - Wahl dann eine Woche spaeter

    Bayreuth (UBT). Professor Dr. Dr. h.c. Helmut Ruppert ist der einzige Kandidat fuer die anstehende Wahl des naechsten Praesidenten der Universitaet Bayreuth. Vizepraesident Professor Dr. Hans Kerner teilte jetzt mit, der Senat schlage dem Wahlgremium, der Versammlung, den 56-jaehrigen Lehstuhlinhaber fuer Didaktik der Geographie als einzigen Kandidaten vor.

    Die Wahl wird am 19. Februar (16 Uhr c. t., Hoersaal H 26, Gebaeude Geisteswissenschaften II) stattfinden. Der derzeitige Amtsinhaber, der Physiker Professor Dr. Helmut Buettner, hatte kurz vor Weihnachten vergangenen Jahres seinen Verzicht auf eine weitere Kandidatur erklaert. Seine Amtszeit endet mit dem 30. September dieses Jahres. Einen Tag spaeter wird der neue Praesident seine Amtsgeschaefte aufnehmen. Seine Amtszeit wird bis zum 30. September 2003 dauern. Er wird die Universitaet Bayreuth also in das 21. Jahrhundert fuehren.

    Vor der Wahl wird es am 12. Februar (14 Uhr s.t., Auditorium Maximum) noch zu einer oeffentlichen Informationsveranstaltung kommen, in der sich Professor Ruppert vorstellen und den Mitglieder der Versammlung fuer Fragen zur Verfuegung steht, die sich auf das Amt des Praesidenten beziehen. Fragen koennen allerdings nur die Versammlungsmitglieder stellen, nicht das allgemeine Auditorium.

    Der Kandidat fuer die Praesidentschaft hat hochschulpolitisches Geschick und Durchsetzungsfaehigkeit zwischen 1991 und 1994 als Gruendungsdekan der Philosophischen Fakultaet der TU Chemnitz-Zwickau bewiesen. Er entwickelte deren Konzeption, baute sie auf , berief dabei 42 Hochschullehrer und wirkte massgeblich bei der Fusion der TU Chemnitz mit der Paedagogischen Hochschule Zwickau mit. In der Lehre entwickelte er neue Konzeptionen wie das Chemnitzer Modell der Magister-Ausbildung (die Verbindung eines geisteswissenschaftlichen Hauptfaches mit einem zweiten Fach ausserhalb der Fakultaet, etwa Betriebswirtschaftslehre oder ein technisches Fach wie z. B. Verfahrenstechnik) und die Verbindung natur- und ingenieurwissenschaftlicher Diplomstudiengaenge mit kultur- und sozialwissenschaftlichen Modulen.

    Der gebuertige Marktredwitzer, der in Erlangen studierte (Lehramt an Gymnasium mit den Faechern Wirtschaftswissenschaften und Erdkunde sowie das Erweiterungsfach Sozialkunde), dort auch mit einer Arbeit ueber ,Beirut - eine westlich gepraegte Stadt des Orients" promovierte und 1974 Ordentlicher Professor der 2. Erziehungswissenschaftlichen Fakultaet der Erlanger Universitaet in Bayreuth wurde, besitzt auch grosse Erfahrungen in der akademischen Selbstverwaltung. So engagierte er sich nicht nur bereits in seiner Assistentenzeit in Erlangen als Sprecher deren Gremiums, sondern war auch zwischen 1971 und 77 Mitglied des Strukturbeirats der Bayreuther Universitaet, amtierte als letzer Dekan der in Bayreuth ansaessigen Erlanger Fakultaet, war zwischen 1979 und 1982 Vizepraesident fuer den Bereich Lehrende und Studierende und Senatsmitglied der Bayreuther Universitaet, gehoerte dem Senat der TU Chemnitz-Zwickau an (92 - 94) und ist noch DFG-Vertrauensdozent der Universitaet Bayreuth sowie Mitglied des Kuratorium der Chemnitz-Zwickauer Technischen Universitaet.

    In der Wissenschaft kann Professor Ruppert auf mehrmonatige Forschungsaufenthalte im Libanon und Israel (da ging es um Untersuchungen um Einfluss unterschiedlicher landsmannschaftlicher Einwanderergruppen auf die Raumstruktur Israels) sowie auf noch laufende Forschungen im Sudan und Tansania verweisen. Dort leitet er das Projekt ,Land-Stadt-Wanderung und Wandel der Landnutzung" in den beiden genannten Laendern. Zwischen 1981 und 1984 gehoerte er ueberdies der Deutsch-Israelischen Schulbuchkommission an.

    Gerade diese Forschungen verweisen auf seiner Aktivitaeten waehrend seiner damaligen Vizepraesidentschaft, als er an der Umsetzung der Afrikanologie an der Bayreuther Universitaet beteiligt war und den 1984 eingerichteten Sonderforschungsbereich ,Identitaet in Afrika" vorbereitete, dessen Sprecher er lange Jahre war und jetzt wieder ist. Überhaupt ist Professor Ruppert ein ueberzeugter -Verfechter der Afrikaforschung, was sich nur institutionell, etwa als Geschaeftsfuehrer des Instituts fuer Afrikastudien, belegen laesst.

    Weiterhin gehoert der Geographiedidaktiker dem Vorstand von FORAREA an, dem Bayerischen Forschungs- und Lehrverbund Area-Studies, ist Mitherausgeber der Zeitschrift ,Geographie heute" und kann auf etwa 80 wissenschaftliche Veroeffentlichungen aus dem Bereich der Geographie und Regionalplanung verweisen. Ihn interessieren dabei Raumanalysen, Bevoelkerungsmigration, staedtische und laendliche Raumstrukturen, Raumwirksamkeit kultureller Identitaeten und Geographie im Schulunterricht - und dieses alles bezogen auf den sueddeutschen Raum, den Nahen Osten und Ostafrika.

    Dass bei diesen Aktivitaeten Ehrungen nicht ausbleiben, belegen das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse sowie eine Ehrenpromotion durch die Philosophische Fakultaet der TU Chemnitz Zwickau.


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