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Wissenschaft
Der Philosoph, Kulturwissenschaftler und Essayist Prof. Dr. Peter Sloterdijk ist Gast der Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit, die am 7. und 8. Juli 2009 an der Universität Oldenburg stattfinden und in diesem Jahr erstmals von der EWE Stiftung gefördert werden. Den Karl Jaspers Förderpreis erhält der Baseler Privatdozent Dr. Tilo Wesche, dessen Forschungsschwerpunkt die philosophische Anthropologie ist.
Die Laudatio für Wesche, der sich 2008 in Basel mit der Schrift "Wahrheit und Werturteile" habilitierte, hält Prof. Dr. Johann Kreuzer vom Institut für Philosophie der Universität Oldenburg am Dienstag, 7. Juli 2009, 16.00 Uhr, im Hörsaalzentrum der Universität (Campus Haarentor, A 14, Hörsaal 1). Anschließend heißt es: "Du mußt dein Leben ändern". Unter diesem Titel spricht Sloterdijk über die "Umrisse metanoethischen Philosophierens".
Sloterdijk, der Professor für Philosophie und Ästhetik sowie Rektor der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe ist, wurde einer breiten Öffentlichkeit durch die Talkshow "Im Glashaus Das Philosophische Quartett" bekannt, die er seit 2002 gemeinsam mit dem Philosophen und Schriftsteller Rüdiger Safranski moderiert. Sloterdijk studierte in München und Hamburg Philosophie, Geschichte und Germanistik. 1975 promovierte er in Hamburg mit einer Studie zur Philosophie und Geschichte moderner autobiographischer Literatur. Seit 1992 ist er Professor an der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Sloterdijks 1983 bei Suhrkamp erschienenes Buch "Kritik der zynischen Vernunft" zählt zu den philosophischen Bestsellern des 20. Jahrhunderts. In seiner Rede "Regeln für den Menschenpark" auf Schloss Elmau (Oberbayern) im Juli 1999 stieß Sloterdijk eine öffentliche Debatte an, die vor allem in der Wochenzeitschrift "DIE ZEIT" mit viel Empörung über die Anwendung der Gentechnologie auf den Menschen geführt wurde. Ein Schlüsselbegriff seiner Rede war der der "Anthropotechnik". Sloterdijks neues, in den Medien positiv bis überschwänglich gefeiertes Buch "Du mußt dein Leben ändern", in dessen Mittelpunkt der Mensch als sich "durch Übungen selbst erzeugendes Wesen" steht, greift, ohne öffentliche Empörung hervorzurufen, im Untertitel den Begriff wieder auf: "Über Anthropotechnik".
Am Mittwoch, 8. Juni, 10.00 Uhr (Hörsaalzentrum A 14, Hörsaal 3), werden in einer von Prof. Dr. Rudolf zur Lippe moderierten Podiumsdiskussion die Thesen von Sloterdijks Jaspers Vorlesung diskutiert. Auf dem Podium sitzen neben Sloterdijk und Wesche der Oldenburger Philosoph Prof. Dr. Johann Kreuzer und der Journalist Jürgen Kaube von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Karl Jaspers Vorlesungen zu Fragen der Zeit wurden 1990 von dem Philosophen Prof. Dr. Rudolf zur Lippe ins Leben gerufen, der bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2002 Inhaber des Lehrstuhls für Ästhetik an der Universität Oldenburg war. Im Mittelpunkt steht der kommunikative Austausch zu Fragen der Zeit. Bei der von der UNESCO in die Weltdekade der Kulturen aufgenommenen und jährlich wiederkehrenden Veranstaltung war bereits viel philosophische Prominenz zu Gast, zum Beispiel Willard V.O. Quine, Jürgen Habermas, Richard Rorty, Agnes Heller oder Noam Chomsky. Seit 1997 ist eine Preisverleihung für NachwuchswissenschaftlerInnen Bestandteil der Veranstaltung.
Kontakt: Prof. Dr. Reinhard Schulz, Geschäftsführer Karl Jaspers Vorlesungen, Tel.: 0441/798-4402, E-Mail: reinhard.schulz@uni-oldenburg.de
http://www.philosophie.uni-oldenburg.de
Criteria of this press release:
Cultural sciences, Philosophy / ethics, Social studies
transregional, national
Scientific conferences
German
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