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Wissenschaft
Mit elf weiteren Studiengängen startet die Universität des Saarlandes in das kommende Wintersemester. Neu angeboten werden die Bachelor-Studiengänge Biophysik sowie Materialwissenschaft und Maschinenbau; außerdem gibt es neun neue Master-Studiengänge. Die Gesamtzahl der angebotenen Studienfächer erhöht sich damit auf 93.
Der neue Bachelor Biophysik zeichnet sich durch seine Verknüpfung zwischen der Physik und den "Lebenswissenschaften" Biologie und Medizin aus. Zu den Markenzeichen des Bachelors Materialwissenschaft und Maschinenbau gehört die Möglichkeit, einen transatlantischen Doppelabschluss abzulegen.
Erheblich ausgeweitet wird vor allem das konsekutive Master-Angebot an der Uni. Neue interdisziplinäre Studiengänge sind Computational Engineering of Technical Systems COMET als Brücke zwischen den Ingenieurwissenschaften und den Fächern Mathematik und Informatik oder der Master Mikrotechnologie und Nanostrukturen, der sich im Grenzbereich zwischen Naturwissenschaften und Ingenieurwissenschaften bewegt. Zu den neuen internationalen Master-Fächern gehören die Musikwissenschaft, beim der das erste Studienjahr an der Sorbonne in Paris verbracht wird, und der trinationale Studiengang Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raums.
Änderungen gibt es auch bei bereits bestehenden Studiengängen: So wird in den Bachelor Human- und Molekularbiologie ein neues internationales Studienangebot mit der Universität Straßburg integriert. Zu den Neuerungen bei Lehramtsstudiengängen gehört die Einbindung von Service-Learning-Seminaren als fester Bestandteil in die Lehrerausbildung; dabei leisten Studierende betreute, ehrenamtliche Projektarbeit in Schulen.
Die neuen Studienfächer im Überblick:
1. Biophysik (Bachelor)
In der modernen Biophysik werden physikalische Konzepte und Methoden angewendet und weiterentwickelt, um Vorgänge in lebenden Zellen zu erforschen. Damit tragen Biophysiker wesentlich zum Verständnis biologischer Prozesse bei. Der sechssemestrige Bachelor-Studiengang kombiniert die Grundlagen der experimentellen und theoretischen Physik mit dem Erwerb biologischen Wissens. An der Saar-Uni lehren Dozenten der Physik, Biologie und der vorklinischen Medizin im neuen Studiengang Biophysik, dazu gehören auch sechs Lehrstühle biophysikalischer Ausrichtung. Ihre Aktivitäten sind in ein hervorragendes interdisziplinäres Umfeld eingebettet. Biophysiker haben aufgrund ihrer breiten und grundlegenden Ausbildung sehr gute Berufschancen, z.B. in der Medizintechnik und Biotechnik sowie in akademischen Forschungsinstitutionen.
2. Materialwissenschaft und Maschinenbau ATLANTIS (Bachelor)
Der Transatlantische Doppel-Bachelor-Studiengang Materialwissenschaft und Maschinenbau ATLANTIS vermittelt Berufsfähigkeiten, die für Ingenieure in Industrie und Wirtschaft wichtig sind. Die Studierenden erhalten eine solide Grundausbildung in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Kernfächern Mechanik, Werkstoffeigenschaften und Thermodynamik. Außerdem werden Kenntnisse in Mathematik, Chemie und Physik vermittelt. Später lernen die Studierenden zum Beispiel, wie Werkstoffe wie Glas und Keramik in die Herstellung von Produkten eingebunden werden.
Die ersten beiden Studienjahre werden in Saarbrücken absolviert. Für das dritte Studienjahr besteht derzeit durch eine Förderung der EU die Möglichkeit, das Studium an der Technischen Universität Luleå (Schweden) fortzusetzen. Wer sein Studium durch einen Aufenthalt an der Oregon State University abrunden möchte, kann ein viertes Studienjahr (7. und 8. Semester) anhängen und einen zusätzlichen US-amerikanischen Universitäts-Abschluss erwerben. Das Studium der Materialwissenschaft kann auch vollständig in sechs Semestern an der Universität des Saarlandes abgeschlossen werden.
Absolventen können das Studium von Materialwissenschaft oder Werkstofftechnik als viersemestriges Master-Studium fortsetzen oder in Nachbardisziplinen wie Naturwissenschaft und Verfahrenstechnik weiter studieren. Sie können aber auch direkt in eine Berufstätigkeit in der industriellen Praxis einsteigen: beispielsweise in der Produktion, Entwicklung oder Qualitätssicherung der erzeugenden und verarbeitenden Industrie (Metall, Kunststoff und Keramik).
3. Chemie (Master, konsekutiv)
Das Masterstudium der Chemie befähigt die Studierenden, Synthesen und Eigenschaften chemischer Verbindungen zu überblicken und Methoden zur Lösung anspruchsvoller chemischer Problemstellungen anzuwenden. Neben vertieftem chemischem Grundlagenwissen erhalten sie Einblick in zwölf spezielle Teilgebiete der Chemie, aus denen sie fünf Wahlpflichtmodule auswählen. Alle Teilgebiete behandeln hochaktuelle Forschungsthemen und bereiten auf die Master-Arbeit und eine spätere Promotion vor. Die Studierenden lernen, eine wissenschaftliche Idee zu formulieren, zu recherchieren und im Team zu verwirklichen. Außerdem erhalten sie Einblick in Inhalte und Methoden der Nachbarwissenschaften.
Der viersemestrige Master-Studiengang ist so angelegt, dass er auf die Arbeit von Chemikern in der Industrie, in Forschungsinstituten und in öffentlichen Einrichtungen vorbereitet. Im Rahmen des Europa-Schwerpunktes der Universität des Saarlandes ist ein deutsch-französischer Doppelabschluss in Planung.
4. Computational Engineering of Technical Systems COMET (Master, konsekutiv)
Der interdisziplinäre Master-Studiengang Computational Engineering of Technical Systems COMET bildet eine Brücke zwischen den Ingenieurwissenschaften (Maschinenbau, Elektrotechnik oder Materialwissenschaft) und den Bereichen Informatik und Mathematik. Im Studium werden insbesondere Methoden vermittelt, die eine rechnergestützte Modellierung, Analyse und Simulation technischer Fragestellungen ermöglichen. Den Absolventen bietet sich ein umfangreiches Spektrum beruflicher Möglichkeiten: In der verarbeitenden Industrie (Metalle, Kunststoffe sowie Glas und Keramik) ergeben sich Einsatzbereiche in der Forschung und Entwicklung, der technischen Beratung und der Verfahrensentwicklung und -optimierung. Außerdem steht den Absolventen eine wissenschaftlichen Karriere an Hochschulen und öffentlichen Forschungseinrichtungen offen. Die Regelstudienzeit des Master-Studiengangs beträgt vier Semester.
5. Geschichtswissenschaften in europäischer Perspektive (Master, konsekutiv)
Das Studium des Master-Kernbereichs "Geschichtswissenschaften in europäischer Perspektive" bietet eine Vertiefung der grundlegenden Kenntnisse aus dem Bachelor-Studium. Neben der Vermittlung der Geschichte des Altertums bis hin zur Neuesten Geschichte erhalten junge Historiker Einblick in Spezialdisziplinen wie Wirtschafts- und Sozialgeschichte sowie Kultur- und Mediengeschichte. Spezielle Lehrveranstaltungen, grenzüberschreitende Projektarbeiten und Praktika betonen die europäische Perspektive des Studiengangs. Die zahlreichen Kontakte und Kooperationen der Saarbrücker Geschichtswissenschaftler zu Universitäten in ganz Europa ermöglichen es den Studierenden, das erworbene Fachwissen in der Praxis anzuwenden.
Der Master-Studiengang dauert vier Semester. Das Studium qualifiziert für die Arbeit in vielen Berufsfeldern, etwa im Archiv-, Bibliotheks- und Verlagswesen, in den Medien und im Dokumentationswesen, in Museen und Gedenkstätten sowie in Verbänden. Das Studium kann zum Winter- und Sommersemester aufgenommen werden.
6. Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raumes (Master, konsekutiv)
Der trinationale Master-Studiengang Literatur-, Kultur- und Sprachgeschichte des deutschsprachigen Raumes der Universitäten Luxemburg, Paul Verlaine Metz und des Saarlandes vermittelt künftigen Germanisten Methoden, mit denen sie sowohl den Ansprüchen im Beruf genügen als auch eine wissenschaftliche Laufbahn einschlagen können. Durch geeignete Schwerpunkte können die Studierenden eine bestimmte Richtung im breiten Berufsspektrum von Germanisten einschlagen. Insgesamt gibt es zehn dieser Schwerpunkte, zum Beispiel Ältere deutsche Literatur- und Sprachgeschichte, Deutsch als Fremdsprache, Sprecherziehung sowie Kultur, Literatur und Sprache im Saar-Lor-Lux-Raum. Das Studium an drei Hochschulen eröffnet den Zugang zu den verschiedenen nationalen Wissenschaftskulturen und Forschungstraditionen und schließt den Erwerb einer ausgeprägten interkulturellen Kompetenz ein. Die Absolventen des viersemestrigen Studiengangs haben damit einen deutlichen Vorteil auf dem Arbeitsmarkt. Sie können unter anderem in der Öffentlichkeitsarbeit, in Medienberufen, als Referenten in Wissenschaft und Wirtschaft und als Lektoren arbeiten.
7. Materialwissenschaft (Master, konsekutiv)
Der Master-Studiengang Materialwissenschaft ist eine stark forschungsorientierte Ausbildung, die zur wissenschaftlichen Spezialisierung in Materialwissenschaft führt.
Das Studium vertieft die methodischen Techniken der Analyse, Simulation und Modellierung von Materialien, ihrer inneren Strukturen und der daraus resultierenden Eigenschaften. Kenntnisse dieser Bereiche erlauben die Entwicklung maßgeschneiderter Werkstoffe in allen wissenschaftlichen und industriellen Anwendungsgebieten.
Studierende können ihr Studium individuell gestalten, da sie ihre Leistungen gleichmäßig auf Pflicht-, Wahlpflicht- und Wahlfächer verteilen können. Schlüsselqualifikationen wie Kommunikations- und Teamfähigkeit sowie effiziente Arbeitsorganisation lernen sie in zahlreichen Projekten und in mehrsprachigen Präsentationen und Seminaren. Absolventen sind beispielsweise in der Entwicklung, Qualitätssicherung und Produktion der Metall-, Kunststoff- und Keramik-Industrie gefragt. Auch eine wissenschaftliche Karriere ist mit dem Master-Abschluss möglich. Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester.
8. Mechatronik (Master, konsekutiv)
Der Master-Studiengang Mechatronik vermittelt eine forschungsorientierte Ausbildung in Mechatronik mit Vertiefungen in Elektrotechnik, Maschinenbau und Mikrosystemtechnik. Im Laufe des viersemestrigen Studiengangs können die Studierenden zwischen diesen Vertiefungsgebieten wählen. Auch informationstechnische Aspekte gehören zum Lehrplan. Im Rahmen von Praktika erhalten Studierende erste Berufserfahrung.
Mechatroniker entwickeln beispielsweise elektrische, mechanische und optische Bauteile und (Mikro-) Systeme in der Robotik, im Fahrzeugbau, in der Luft- und Raumfahrt sowie in der Medizin- und Kommunikationstechnik. Sie sind zuständig für die Steuerung und Automatisierung von Maschinen und Anlagen oder die Daten- und Signalübertragung in der Messtechnik. Die Nachfrage in den zahlreichen wirtschaftlichen Bereichen nach Absolventen mit diesem Profil ist insgesamt hoch und stabil.
9. Mikrotechnologie und Nanostrukturen (Master, konsekutiv)
Der Master-Studiengang Mikrotechnologie und Nanostrukturen verknüpft in einer disziplinübergreifenden Ausbildung die Naturwissenschaften - speziell Nanostrukturphysik - und die Ingenieurwissenschaften - speziell Mikrosystemtechnik. Im Mittelpunkt steht die Miniaturisierung. Die transdisziplinäre Ausrichtung eröffnet den Absolventen die Möglichkeit, in viele Berufsfelder einzusteigen, beispielsweise in die Entwicklung neuer Mikro- und Nanostrukturen; diese werden in der Medizintechnik, im Fahrzeugbau, der Luft- und Raumfahrt oder in der Kommunikationstechnik gebraucht.
Die Regelstudienzeit beträgt vier Semester. Das Studium kann in der Regel zum Wintersemester eines Jahres aufgenommen werden.
10. Musikwissenschaft (international) (Master, konsekutiv)
Den integrierten deutsch-französischen Master-Studiengang "Musikwissenschaft" bietet die Universität des Saarlandes gemeinsam mit der Université de Paris-Sorbonne (Paris IV) an. Es ist der erste Studiengang der Saar-Uni mit der Sorbonne und weltweit der erste deutsch-französische Masterstudiengang im Fach Musikwissenschaft. Er basiert auf langjähriger Zusammenarbeit in der Forschung und ist nicht zuletzt eine Konsequenz der neuen Hochgeschwindigkeitsverbindung. Die Studierenden verbringen das erste Jahr in Paris, das zweite gemeinsam mit ihren französischen Kommilitonen in Saarbrücken. Der forschungsorientierte Studiengang schließt ein Praktikum ein und ermöglicht Kontakte zu Forschungs- und Kulturinstituten in Paris und Saarbrücken. Im Studium geht es vor allem um den Kulturtransfer in der Musikgeschichte beider Länder. Durch die Unterschiede in der Lehr- und Studienkultur werden die Studierenden in besonderer Weise in die Kulturgeschichte und Wissenschaftskultur der beiden Länder eingeführt. Bewerbungen auch von namhaften amerikanischen Universitäten zeugen von der Attraktivität des neuen Studiengangs.
11. Werkstofftechnik (Master, konsekutiv)
Im Studium werden technologische Aspekte der Werkstoffentwicklung, der Fertigungstechnik mit neuen Verfahren und die Erschließung neuer Anwendungsgebiete vermittelt. Dabei geht es insbesondere um die Mikrostruktur von Werkstoffen und ihren Einfluss auf die Werkstoffeigenschaften. Auch die Kenntnisse von Fertigungsverfahren, Produktionssteuerung und ökonomischen Randbedingungen gehören zu den Lehrinhalten. Die Beherrschung der Herstellung, Verarbeitung und Anwendung von Werkstoffen qualifizieren die Absolventen zu vielen Berufen. In der Werkstoff erzeugenden und verarbeitenden Industrie (Metalle, Kunststoffe sowie Glas und Keramik) ergeben sich Einsatzbereiche in der Produktion, der Entwicklung, dem Qualitätsmanagement, der Arbeitssicherheit, der technischen Beratung und der Kundenbetreuung.
Die Regelstudienzeit des Master-Studiengangs beträgt vier Semester. Das Studium kann in der Regel zum Wintersemester eines Jahres aufgenommen werden.
Kontakt für Rückfragen:
Pressestelle der Universität des Saarlandes
Tel.: (0681) 3022601
E-Mail: presse@univw.uni-saarland.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
Studies and teaching
German
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