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Wissenschaft
Kassel. Im Rahmen des Forschungs- und Umsetzungsprojekts KLIMZUG-Nordhessen (Klimaanpassungsnetzwerk für die Modellregion Nordhessen) arbeiten 18 Wissenschaftlergruppen an der Thematik aus unterschiedlicher fachlicher Sicht. Sie erforschen verschiedene Aspekte der regionalen Anpassung an den Klimawandel in den Bereichen Klimaszenarien, Ressourcennutzung, Energie, Mobilität, Gesundheit, Tourismus und Gesellschaft. Unser aktuelles Thema ist: Vorausschauende Energiebereitstellung für produzierende Unternehmen. Ansprechpartner: Prof. Dr.-Ing. Jens Hesselbach, Institut für Produktionstechnik und Logistik.
In lockerer Folge stellen wir Ihnen diese Experten vor. Sie stehen für jeweils eine Woche für Medienanfragen zur Verfügung. In diesem Zeitraum wird auf Medienanfragen innerhalb eines Tages reagiert.
Anfragen zu den Themen Energieversorgung, Energiebereitstellung, Effizienz, Blockheizkraftwerk, Hitzeperioden, Klimawandel, Produktion und Wirtschaft können an Prof. Hesselbach in der Zeit vom 10. bis 15. August gestellt werden unter Tel. 0561 804-3179, -3460 (Sekretariat) sowie hesselbach@uni-kassel.de.
Weitere Informationen
Im Rahmen des KLIMZUG-Projekts (siehe http://www.klimzug-nordhessen.de) wird unter Leitung von Prof. Hesselbach in Zusammenarbeit mit der Limón GmbH und dem Kompetenznetzwerk deENet eine dezentrale Energieversorgungseinheit entwickelt. Diese reagiert flexibel auf klimatische Extreme und kann alle in einem Unternehmen benötigten Energieformen (Strom, Wärme, Kälte, Druckluft) effizient zur Verfügung stellen.
Heißwetterperioden führen in produzierenden Unternehmen schon heute zu gravierenden Problemen wie Produktionsausfällen oder vermehrtem Ausschuss. Gründe hierfür sind zu hohe Temperaturen an den Arbeitsplätzen, Ausfall von Maschinensteuerungen, zu geringe Kälteleistungen oder Probleme in der Maßhaltigkeit bei Präzisionsteilen. Da aufgrund des Klimawandels in Zukunft derartige Extremwetterlagen häufiger auftreten werden, ist eine frühzeitige Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen erforderlich.
Unabhängig davon nimmt der Bedarf an Kühlenergie insgesamt kontinuierlich zu, da aufgrund von immer höheren Anforderungen hinsichtlich Fertigungstoleranzen die Temperaturen in Produktionsräumen auf einem konstanten Niveau gehalten werden müssen. Bis 2020 wird eine Verdreifachung der gekühlten Flächen auf 3,8 m² pro Einwohner prognostiziert.
Vor diesem Hintergrund suchen die Mitarbeiter am Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse eine flexible und effiziente Lösung zur Deckung des erhöhten Kühlbedarfs in den Sommermonaten. Dazu entwickeln sie zunächst ein Simulationsmodell, welches die Auswirkungen von Wetter bzw. Wettervorhersagen auf den Energiebedarf verschiedener Firmen prognostizieren kann. Auf Grundlage dieser Prognosen ist es möglich unterschiedliche Handlungsalternativen zur effizienten und kostengünstigen Energiebereitstellung zu identifizieren. Das Simulationsmodell wird an einem konkreten Betrieb überprüft und angepasst.
Diese Ergebnisse bilden die Basis für eine intelligente und vorausschauende dezentrale Energieversorgung. Das Simulationsmodell prognostiziert den Energiebedarf eines Unternehmens und die dezentrale Energieversorgungseinheit realisiert die flexible und effiziente Anpassung der Energiebereitstellung. Basis ist ein Blockheizkraftwerk, das sowohl Wärme, Kälte als auch Strom zur Verfügung stellt. Die veränderbaren Anteile dieser drei Energieformen führen einerseits zu einem höheren Brennstoffnutzungsgrad bei gemäßigten Wetterbedingungen und andererseits durch zusätzliche Kälteerzeugung aus Wärme und Strom zu einer erhöhten Bereitstellung von Kälte bei hohen Temperaturen. Weiterhin kann durch vorausschauende Befüllung von Speichern die Kühl-/Heizkapazität zusätzlich erhöht werden.
Die flexible Bereitstellung verschiedener Energieformen verhindert, dass aufgrund des in der Regel schwankenden Bedarfs an verschiedenen Formen von Endenergie in der Produktion, die Energie als Wärme- bzw. Stromüberschuss verloren geht. Zur Realisierung der Anlage wird eine intelligente Steuerung entwickelt. Die Verwertung der entwickelten dezentralen Energieversorgungseinheit erfolgt durch die Limón GmbH. Eine Erprobung erfolgt in den Betriebsstätten eines Beispielunternehmens. Die Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Unternehmen wird überprüft.
Fachgebiet Umweltgerechte Produkte und Prozesse
Zunehmende Rohstoffverbräuche und Umweltbelastungen bei gleichzeitig stetig steigender Weltbevölkerung stellen eine der größten Herausforderungen der Menschheit für die nächsten Jahrzehnte dar. Unter diesem Gesichtspunkt muss sich der technologische Fortschritt in Zukunft nicht nur am wirtschaftlichen Nutzen ausrichten, sondern gleichrangig soziale und ökologische Werte im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung berücksichtigen. Dies erfordert neben einer ganzheitlichen auch eine globale Betrachtung von Produkten und Prozessen über ihren gesamten Lebenszyklus. Das UPP leistet hierzu mit all seinen Mitarbeitern in Lehre, Forschung, Dienstleistung und Öffentlichkeitsarbeit einen Beitrag. Weitere Infos im Netz unter http://www.upp-kassel.de.
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Ein Bild von Prof. Hesselbach können Sie herunter laden unter
http://www.uni-kassel.de/presse/pm/bilder/hesselbach.jpg.
Info
Prof. Dr.-Ing. Jens Hesselbach
tel (0561) 804 3179/-3460 (Sekretariat)
e-mail hesselbach@uni-kassel.de
Universität Kassel
Fachbereich Maschinenbau
Institut für Produktionstechnik und Logistik
Criteria of this press release:
Energy, Environment / ecology, Mechanical engineering, Oceanology / climate
transregional, national
Research projects
German
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