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Wissenschaft
Alterung geht mit einem Verlust der Funktion und des Erhaltes verschiedener Organe einher, wodurch die Lebensqualität im Alter eingeschränkt wird. Adulte Stammzellen sind in fast allen Geweben und Organen im Menschen nachweisbar und tragen zeitlebens zur Regeneration und dem Erhalt der Organfunktion bei. Es gibt zunehmend Hinweise, dass die Funktion von 'adulten Stammzellen' im Alter nachlässt und dies zum Funktionsverlust von alternden Organen beiträgt.
In neuen Forschungsarbeiten haben Yvonne Begus-Nahrmann und Professor Karl Lenhard Rudolph, Direktor des Instituts für Molekulare Medizin und der Max-Planck-Forschungsgruppe für Stammzellalterung der Universität Ulm, entdeckt, dass das im menschlichen Körper vorkommende p53-Protein vor Alterung schützt. Das Protein wird durch Instabilitäten in der DNS der Zelle aktiviert und führt zum Abtöten solcher instabilen Zellen. Dieser Mechanismus wird seit langem als Schutz vor Krebsentstehung angesehen. Die neuen Arbeiten der Forschergruppe zeigen, dass der gleiche Mechanismus zur Entfernung von instabilen Stammzellen aus alternden Geweben führt. Fehlt das p53-Protein, kommt es zum Überleben von instabilen Stammzellen und dadurch zu einer Beschleunigung der Gewebealterung.
"Diese Arbeiten sind sehr interessant, da ein Nachlassen der p53 Funktion im Alter bekannt ist" sagt Professor Rudolph, Leiter des Forschungsteams in Ulm. Nach seiner Auffassung ist es nun denkbar, p53-Aktivatoren zu entwickeln, die zu einer verbesserten Abräumung von instabilen Stammzellen führen und damit die Alterung von Geweben verzögern. Rudolph, in diesem Jahr mit dem höchstdotierten deutschen Forschungspreis (Gottfried-Wilhelm-Leibniz Preis) ausgezeichnet, will einen Teil des Preisgeldes für die Fortführung dieses Forschungsansatzes verwenden. "Das Ziel ist es nicht die Lebensdauer zu verlängern, sondern die Lebensqualität im Alter zu verbessern" erklärt er zur Zielsetzung seiner Forschung. Seiner Meinung nach könnte die Beeinflussung von körpereigenen Stammzellen durch neu entwickelte Medikamente schneller zu einem klinischen Einsatz führen als die Transplantation von induziert pluripotenten Stammzellen (iPS-Zellen).
Weitere Informationen: Frau Yvonne Begus-Nahrmann, Tel. 0731/50-36114 oder Prof. Dr. Karl Lenhard Rudolph, Tel. 0731/50-36100
Criteria of this press release:
Biology, Medicine
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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