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Wissenschaft
Dr. Dirk Buchwald vom Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikum Bergmannsheil als erster Kardiotechniker Deutschlands promoviert
Kardiotechniker sind heutzutage aus der modernen Herzchirurgie nicht mehr wegzudenken: Sie bedienen bei Herzoperationen die Herz-Lungen-Maschine und wirken mit bei der Implantation von Herzschrittmachern, Kunstherzen oder Lungenunterstützungssystemen. Dabei ist das Berufsbild noch vergleichsweise jung, strukturierte Ausbildungsangebote gibt es erst seit etwa 20 Jahren.
Jetzt hat ein Mitarbeiter des Berufsgenossenschaftlichen Universitätsklinikums Bergmannsheil als erster Kardiotechniker Deutschlands die Promotion absolviert: Dirk Buchwald von der Klinik für Herz- und Thoraxchirurgie ist laut der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik hierzulande der erste seines Fachs, der diesen Qualitätsnachweis für wissenschaftliches Arbeiten erbracht hat. Der Titel Doktor rerum medicinalium (Dr. rer. medic.) wurde ihm an der Universität Witten/Herdecke für seine Arbeit zur "Stimulation der Wundheilung mit autologem Thrombozyten-Gel" verliehen. "Ich hoffe, mit meiner Promotion einen Beitrag zur weiteren Professionalisierung des Berufsbildes Kardiotechnik zu leisten und möchte ein motivierendes Signal an meine Kolleginnen und Kollegen in den herzchirurgischen Kliniken senden", sagt Dr. Buchwald.
Vom Anlernberuf zum Hochschulstudium
Früher war die Bedienung der Herz-Lungen-Maschine ein reiner Anlernberuf für Pflegekräfte oder Techniker. Aufgrund der steigenden technischen und medizinischen Anforderungen und der Erweiterung der Aufgaben wurden seit den 1980er und 1990er Jahren strukturierte Ausbildungswege geschaffen, beispielsweise an der Akademie für Kardiotechnik in Berlin sowie zunehmend an Hoch- und Fachhochschulen im Rahmen medizintechnischer Studiengänge. "Das Berufsziel Kardiotechniker ist mittlerweile auch für Diplom-Ingenieure attraktiv geworden, da sie ihr technisches und medizinisches Knowhow direkt zur Behandlung herzkranker Patienten anwenden können", erklärt Dr. Buchwald, der selbst Ingenieur ist. In den deutschen Herzkliniken sind insgesamt etwa 500 Kardiotechniker tätig. Trotz intensiver Bemühungen der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik, dem Berufsverband der Kardiotechniker, gibt es bislang keine bundesweit gültige Berufsanerkennung für Kardiotechniker. "Unser Ziel ist ein einheitlicher, verbindlicher Ausbildungsstandard, um dieses Berufsbild auf eine soldide Basis zu stellen", sagt Dr. Buchwald. "Dazu brauchen wir die Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern und Behörden."
Breites Aufgabenspektrum
Tatsächlich ist das Aufgabenspektrum des Kardiotechnikers breit gefächert und ausgesprochen verantwortungsvoll: Neben der Anwendung und Überwachung der Herz-Lungen-Maschine wirkt er bei Kreislaufunterstützungsverfahren mit, bei Blutaufbereitungsverfahren (Dialyse), bei der labormedizinischen Analyse, bei der Überwachung von Vitalparametern und vielen weiteren Tätigkeiten in den Kliniken. Auch bei der Weiterentwicklung moderner Apparatemedizin und bei Forschungstätigkeiten spielen Kardiotechniker eine wachsende Rolle.
Über das Bergmannsheil
Das Berufsgenossenschaftliche Universitätsklinikum Bergmannsheil - Klinikum der Ruhr-Universität Bochum - repräsentiert den Strukturwandel im Ruhrgebiet wie kein anderes Krankenhaus: 1890 als erste Unfallklinik der Welt zur Versorgung von verunglückten Bergleuten gegründet, zählt es heute zu den modernsten und leistungsfähigsten Akutkliniken der Maximalversorgung. In 22 Kliniken und Fachabteilungen mit insgesamt 622 Betten werden jährlich mehr als 19.000 Patienten stationär und ca. 60.000 ambulant behandelt. Mehr als die Hälfte der Patienten kommen aus dem überregionalen Einzugsbereich. Weitere Informationen im Internet unter: http://www.bergmannsheil.de.
http://www.dgfkt.de - Website der Deutschen Gesellschaft für Kardiotechnik e.V.
Dr. Dirk Buchwald
Bergmannsheil
None
Criteria of this press release:
Medicine
transregional, national
Personnel announcements
German
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