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Wissenschaft
Das Universitätsklinikum Ulm betritt als Träger des neu gegründeten und staatlich anerkannten Ausbildungszentrums für Verhaltenstherapie (AZVT) Neuland: Am 1. Oktober starten insgesamt 15 Psychologen, Pädagogen und Sozialpädagogen in einen neuen Abschnitt ihrer Berufsausbildung. Sie stehen am Beginn einer zusätzlichen psychotherapeutischen Ausbildung mit verhaltenstherapeutischem Schwerpunkt, die zur Berufsbezeichnung eines approbierten Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (KJP) führt. Grund genug, um am 1. Oktober ab 18.30 Uhr auch ganz offiziell das neue Zentrum an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie auf dem Ulmer Safranberg (Krankenhausweg 3) zu eröffnen.
Doch warum drücken Psychologen und Pädagogen, die sich bereits an einer Universität oder Fachhochschule ihr Diplom erarbeitet haben, noch einmal für drei Jahre (Vollzeit) bzw. fünf Jahre (berufsbegleitend) die harte Schulbank? "Es gibt einen sehr großen Bedarf an exzellent ausgebildeten Therapeuten", erläutert Prof. Dr. Dipl.-Psych. Lutz Goldbeck, Ausbildungsleiter des AZVT und Leiter der eigens gegründeten Sektion für Psychotherapieforschung und Verhaltensmedizin. "Aktuelle Untersuchungen zeigen zum Beispiel, dass in Deutschland etwa jedes fünfte Kind im Laufe seiner Entwicklung psychische Auffälligkeiten zeigt, die behandelt werden sollten. Aufgrund eines Mangels an entsprechend ausgebildeten Fachleuten ist das aber leider nicht immer adäquat möglich."
Es gebe in der Psychiatrie zwar einen hohen Anteil gut qualifizierter Mitarbeiter, diesen fehle aber häufig die vertiefte verhaltenstherapeutische Erfahrung - eine Kernkompetenz in der Arbeit mit psychisch erkrankten Kindern und Jugendlichen. Hier gelte es gegenzusteuern.
Prof. Goldbeck: "Wir möchten mit der neuen Ausbildung zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten die Kompetenzen unter praxisrelevanten Gesichtpunkten deutlich verbessern. Die Brisanz der Bedarfsfrage ist gegeben, und wir haben darauf mit der Gründung des AZVT im Sinne nicht nur unserer jungen Patientinnen und Patienten reagiert."
Der erfahrene Psychologe weist besonders auf die sehr tragfähigen Kooperationen des AZVT mit anderen verhaltenstherapeutischen Ausbildungsinstituten, zahlreichen Kliniken, aber auch niedergelassenen Ärzten hin: "Die Verankerung der Psychotherapieausbildung an der Universität Ulm und das daraus resultierende Zusammenspiel zwischen wissenschaftlicher Forschung und Praxis sowie der neu eingerichtete Studiengang Psychologie tragen außerdem zur Attraktivität des Ulmer Ausbildungszentrums bei. Nicht zuletzt sind unsere internen und externen Dozenten und Lehrtherapeuten ohne Ausnahme ausgewiesene Experten auf ihrem Gebiet. Die besonderen Möglichkeiten des Instituts liegen in der interdisziplinären Zusammenarbeit, die eine praxisnahe und wissenschaftlich fundierte Ausbildung bietet."
Weitere Informationen
Die Eröffnung des Ausbildungszentrums für Verhaltenstherapie (AZVT) findet am
Donnerstag, 1. Oktober, ab 18.30 Uhr
im Krankenhausweg 3, 89075 Ulm (Safranberg) statt. Die Veranstaltung ist öffentlich, und die Räumlichkeiten des AZVT können besichtigt werden. Journalisten sind herzlich eingeladen, werden aber im Sinne einer guten Koordinierung gebeten, sich in der AZVT-Geschäftsstelle (siehe unten) vorher kurz anzumelden.
Als Redner kann Prof. Goldbeck unter anderem Prof. Dr. Reinhard Marre, Leitender Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Ulm, und Prof. Dr. Jörg M. Fegert, Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie/Psychotherapie, begrüßen. Ab 19.30 Uhr präsentiert zudem Reintraut Semmler ihre Fotokunst-Ausstellung. Für die musikalische Umrahmung sorgt die Klinik-Jazzband.
Gerne helfen wir Ihnen bei Recherchen oder Interviewabsprachen. Melden Sie sich diesbezüglich bitte in der AZVT-Geschäftsstelle:
AZVT-Geschäftsstelle
Stefanie Wolfsteiner
Krankenhausweg 3
89075 Ulm
Tel.: 0731 500-61700
Fax: 0731 500-61662
E-Mail: AZVT.KJP@uniklinik-ulm.de
Prof. Dr. Dipl.-Psych. Lutz Goldbeck.
Foto: UK Ulm
None
Criteria of this press release:
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology, Social studies, Teaching / education
transregional, national
Studies and teaching, Transfer of Science or Research
German
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