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10/08/2009 16:29

Kardiologen diskutieren in Dresden bessere Prävention und Versorgungs-Optimierung - DGK-Präsident Böhm: Nachwuchs gezielt fördern

Christiane Limberg Pressestelle
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V.

    33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie und 20. Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie, 8.-10. Oktober, Dresden

    Noch bis Samstag findet in Dresden die 33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) gemeinsam mit der Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie statt. Unter dem Motto "Von der Prävention zur optimierten Patientenversorgung" diskutieren mehr als 2000 Herzspezialisten eine breite Palette von Themen. Wichtige Schwerpunkt sind die Vorbeugung des plötzlichen Herztodes und die Vermeidung gefährlicher Folgen von Vorhofflimmern.

    Dresden, 8. Oktober 2009 - "Wir müssen dafür sorgen, dass der kardiologische Nachwuchs nicht abwandert", betonte heute bei der 33. Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und der gleichzeitig stattfindenden Jahrestagung der Arbeitsgruppe Herzschrittmacher und Arrhythmie der Präsident der DGK Prof. Dr. Michael Böhm (Homburg/Saar). "Je nach Standort landen bis zu 50 Prozent der Absolventen eines Medizinstudiums nicht in der Patientenversorgung." Abwanderungstendenzen zeigen die Jungmediziner in andere Tätigkeitsfelder wie die Industrie, aber auch ins Ausland, wo sie sich bessere Arbeits- und Forschungsbedingungen erwarten.

    Dem setzt die DGK jetzt gezielt ein stufenweises Programm der Nachwuchsförderung entgegen, um die Entscheidung für eine Karriere in der Kardiologie zu unterstützen. "Das beginnt bereits bei der verstärkten Betreuung von Doktoranden", skizziert der DGK-Präsident die Maßnahmen. "Nach der Promotion vergeben wir verstärkt Stipendien, damit talentierte Nachwuchskräfte sich ganz auf ihre kardiologischen Forschungsprojekte konzentrieren können. Pro Stipendiaten sind das 60.000 Euro pro Jahr, dazu kommen bis zu 40.000 Euro an Sachmitteln. Dafür ist ein festes Budget der Gesellschaft vorgesehen, das wir kontinuierlich ausweiten." Darüber hinaus werden junge Forscher auch bei der Drittmittel-Akquisition unterstützt.

    Risikofaktoren für plötzlichen Herztod besser identifizieren

    "Trotz aller Fortschritte in der Kardiologie gibt es immer noch bedauerlich viele Fälle von plötzlichem Herztod", sagte Prof. Dr. Raimund Erbel (Essen), gemeinsam mit Prof. Dr. Thorsten Lewalter (Bonn) Präsident der Tagung. "Von der Prävention zur optimierten Patientenversorgung" ist das Motto des Kongresses, der mehr als 2.000 Kardiologen in Dresden versammelt. "Viele dieser tödlichen Ereignisse wären vermeidbar, wenn das Risiko rechtzeitig erkannt würde." Durch die moderne Bildgebung sei es möglich geworden, Atherosklerose nachzuweisen. Jetzt sei es notwendig, bei möglichst vielen potenziell gefährdeten Menschen das Risiko auch tatsächlich zu identifizieren, wobei laut Prof. Erbel den Hausärzten diesbezüglich eine besondere Bedeutung zukomme. Das Herausfiltern von Risikofaktoren würde sich für die Betroffenen jedenfalls auszahlen, so der Tagungspräsident: "Durch Medikamente und Lebensstilmodifikationen können wir heute das Risiko für eine Koronare Herzkrankheit um bis zu 90 Prozent verringern, wenn wir rechtzeitig eingreifen."

    Gefährliches Vorhofflimmern: Siebenfach erhöhtes Schlaganfall-Risiko, neue Behandlungsoptionen

    "Schon allein aufgrund der demographischen Entwicklung nimmt die Verbreitung von Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern kontinuierlich zu", so Prof. Lewalter. Mit dramatischen Folgen, betont der Experte: "Patienten mit Vorhofflimmern haben ein siebenfach höheres Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden als die Durchschnittsbevölkerung. Jeder sechste Schlaganfall-Patient hat Vorhofflimmern. Daher gewinnt das optimale Management solcher Beschwerden enorm an Bedeutung."

    Zwei wichtige Innovationen würden dies erleichtern, berichtete Prof. Lewalter. "Die Katheterablation, bei der mit Radiofrequenz die Rhythmusstörungen beseitigt werden, kann immer häufiger eingesetzt werden, das Verfahren hat jährliche Wachstumsraten von zehn bis zwölf Prozent", so der Tagungspräsident.

    Darüber hinaus stehe auch auf dem Gebiet der Rhythmus-Medikamente eine Innovation bevor, die neue Substanz, die bald auch in Deutschland verfügbar sein soll, sorge nachweislich bei Vorhofflimmern für weniger Krankenhausaufenthalte und Todesfälle.

    Engagement für Patienten - Patientenseminar zu Herzinfarkt

    Intensiv kümmert sich die DGK auch wieder um Herzpatienten: Am Samstag, 10. Oktober, findet ab 13 Uhr ein Patientenseminar zum Thema "Neues aus der Herzinfarktforschung: Von der Vorsorge zur optimierten Behandlung des Herzinfarktes" für interessierte Nicht-Mediziner statt: Dresden, Congress Center, Ebene 1, Saal 3, Eintritt frei.

    Kontakt:
    Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK)
    Prof. Dr. Eckart Fleck
    Christiane Limberg
    Tel.: 0211 / 600 692 - 61; E-Mail: limberg@dgk.org
    Bettschart&Kofler Medien- und Kommunikationsberatung
    Kongress-Pressezentrum: 0049-351-216-1517: mobil 0043-676-6356775

    Die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie - Herz und Kreislaufforschung e.V. (DGK) mit Sitz in Düsseldorf ist eine wissenschaftlich medizinische Fachgesellschaft mit heute mehr als 7000 Mitgliedern. Ihr Ziel ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der kardiovaskulären Erkrankungen, die Ausrichtung von Tagungen und die Aus-, Weiter- und Fortbildung ihrer Mitglieder. 1927 in Bad Nauheim gegründet, ist die DGK die älteste kardiologische Gesellschaft in Europa. Weitere Informationen unter www.dgk.org.


    More information:

    http://www.dgk.org


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    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Scientific conferences
    German


     

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