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Wissenschaft
Gegen die Aushöhlung der Fachdidaktik, die Austrocknung der Fachwissenschaften und eine sofortige Einstellung von Studiengängen sogenannter kleiner Fächer ohne vorherige Abstimmung mit anderen Hochschulen in NRW wendet sich das Rektorat der RUB in seiner Stellungnahme an das Wissenschaftsministerium NRW.
Bochum, 04.05.2001
Nr. 121
Gegen die Aushöhlung der Fachdidaktik
Wieso Fächer schon schließen - wenn noch abgestimmt wird?
RUB-Stellungnahme zum Entwurf der MSWF-Rechtsverordnung
Die Aushöhlung der Fachdidaktik und eine Austrocknung der Fachwissenschaften befürchtet die Ruhr-Universität Bochum, falls das Land bei der zur Erprobung vorgesehenen Stufung der Lehrerausbildung auf zwei strickt voneinander getrennten Phasen Fachwissen bis zum Bachelor und anschließender Erziehungswissenschaft und Fachdidaktik bis zum Master (so die Empfehlung des Expertenrats) beharren sollte. Dies hat das Rektorat der RUB vor wenigen Tagen in seiner Stellungnahme zum Entwurf der 6. Rechtsverordnung zur Sicherung der Aufgaben im Hochschulbereich dem NRW-Ministerium für Schule, Wissenschaft und Forschung (MSWF) mitgeteilt.
Alternativmodell Lehrerbildung
In ihrer Stellungnahme kündigt die RUB außerdem an, dass sie die Möglichkeit wahrnehmen wird, ein Alternativmodell der Lehrerausbildung entsprechend der vorgesehnen Experimentierklausel zu konzipieren und später zu erproben. Dies setzt allerdings voraus, "dass die angekündigten sog. 'Eckdaten' tatsächlich spätestens im Juni vorliegen. Die Ruhr-Universität geht darüber hinaus von der festen Erwartung aus, dass die Entscheidung über das von ihr voraussichtlich im Juni dieses Jahres abgestimmte Modell spätestens im Herbst 2001 getroffen wird. Andernfalls wäre die notwendige Planungssicherheit namentlich für mehrere Fächer nicht gewährleistet", heißt es in der Stellungnahme.
Erst abstimmen - dann verlagern
Darüber hinaus bemängelt die RUB, dass das MSWF einerseits bereits zum kommenden Wintersemester Studiengänge aus dem Kanon der so genannten "kleinen Fächer" zur Schließung vorgesehen hat, obwohl das MSWF in der Begründung zur Rechtsverordnung andererseits eine Abstimmung zwischen den Hochschulen Bochum, Bonn, Köln und Münster durchführen und moderieren will.
Klare Zusagen erwartet
Schließlich hält die RUB ausdrücklich fest, dass das MSWF seine klare Zusagen zu den Ressourcen einhält. So erwartet sie, dass diejenigen Stellen, die von der Aufhebung von Studiengängen betroffen sein werden, der RUB erhalten bleiben, und dass notwendige Versetzungen im Zuge des Abstimmungsprozesses bei den so genannten kleinen Fächern für die RUB ressourcenneutral erfolgen.
Weitere Informationen: Dr. Josef König, Ruhr-Universität Bochum, Pressestelle, 0234/32-22830, E-Mail: josef.koenig@ruhr-uni-bochum.de
Criteria of this press release:
interdisciplinary
transregional, national
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German
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