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10/22/2009 17:05

Berufstätige Eltern stark machen: Preis der Heribert-Nasch-Stiftung für Doreen Hartung

Dr. Elisabeth Hoffmann Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Technische Universität Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig

    TU Braunschweig: Wie können erwerbstätige Eltern die Herausforderungen von Beruf und Familie unter einen Hut bekommen? Welche Faktoren tragen dazu bei, dass Mütter und Väter die doppelten Herausforderungen aus beiden Bereichen als Bereicherung, und nicht als Belastung wahrnehmen? Doreen Hartung, Nachwuchswissenschaftlerin am Institut für Psychologie der Technischen Universität Braunschweig, ist im Rahmen ihrer Dissertation diesen Fragen auf den Grund gegangen. Für ihre wissenschaftlichen Leistungen, verbunden mit ihrem hohen gesellschaftlichen Engagement erhält sie heute den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Heribert-Nasch-Stiftung.

    Die Frage, wie Eltern ihre Doppelrolle als Berufstätige und Familienvorstände meistern, interessiert längst nicht mehr nur die Betroffenen selbst. Auch Arbeitgeber und Kommunen haben die Bedeutung eines ausgewogenen Verhältnisses von Job und Familie erkannt. Die "Work-Life-Balance" trägt zur Gesundheit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei. Sie strahlt auf das Arbeitsklima ebenso ab wie auf die langfristige Entwicklung der Kinder. Familienfreundlichkeit ist also ein wichtiges Stichwort für Unternehmen und Einrichtungen. Welche Maßnahmen können aber - jenseits von Betreuungsangeboten für den Nachwuchs - Familien nachhaltig stärken? Wie lassen sich Stressmomente reduzieren und positive Erlebnisse vermehren? Kann man die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erlernen bzw. trainieren?

    Doreen Hartung hat in ihrer Doktorarbeit 230 voll- und teilzeitbeschäftigte Eltern aus ganz Deutschland befragt, die mindestens ein Kind im Alter von zwei bis zehn Jahren haben. Männer wie Frauen gaben an, dass vor allem ihre eigene Erziehungskompetenz ebenso wie eine erfüllte berufliche Tätigkeit zu ihrer positiven Einstellung beitragen. Sie sind die wesentlichen Erfolgsfaktoren für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für den zweiten Teil ihrer Studie lud die Psychologin Eltern zu einem speziellen Gruppentraining ein. Dabei arbeitete sie mit einem Training, dass seit nunmehr 30 Jahren erfolgreich in Familien eingesetzt wird ("Positive Parenting Programme", Triple P). "Workplace TripleP" baut darauf auf und geht speziell auf Stresssituationen an der Schnittstelle von Beruf und Familie ein. Anhand einer Studie mit 117 Eltern (92 Müttern und 25 Vätern) konnte sie die signifikante Wirksamkeit ihres Trainings nachweisen. Das Programm, so belegt ihre Dissertation, kann einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten. Es sollte, so ihr Plädoyer, verstärkt im Sinne starker Familien und ausgeglichener Mitarbeiter von Unternehmen und Einrichtungen am Arbeitsplatz oder im kommunalen Rahmen angeboten werden.

    Zur Person:

    Doreen Hartung wurde 1981 in Magdeburg geboren. Sie studierte zunächst Angewandte Medienwissenschaften an der TU Ilmenau und wechselte dann zum Psychologiestudium an die TU Braunschweig. 2006 schloss sie ihr Studium mit "sehr gut" ab. Sie hat Auslandsaufenthalte in den USA und in Australien absolviert und ist ausgebildete Triple P-Trainerin. Sie hat diverse Stipendien und Auszeichnungen erhalten, Praktika absolviert und verfügt bereits über eine stattliche Veröffentlichungsliste sowie über Lehrerfahrungen. Doreen Hartung engagiert sich sehr dafür, Studierende frühzeitig in Forschungsaktivitäten einzubinden, und betreut regelmäßig Forschungspraktikantinnen und -praktikanten in ihren Aktivitäten und bei der Planung und Durchführung ihrer Abschlussarbeiten. "Im Rahmen ihrer Promotion hat sie kostenlose Trainings für erwerbstätige Eltern in der Region Braunschweig angeboten und über fünfzehn Gruppentrainings mit insgesamt 140 Eltern durchgeführt. Damit hat sie einen nachhaltigen Beitrag zur Familienfreundlichkeit und Gesundheitsförderung von Familien in Braunschweig geleistet", erläutert Prof. Kurt Hahlweg vom Institut für Psychologie der Technischen Universität Braunschweig, der die Doktorarbeit von Frau Hartung betreut hat. Zudem hält sie öffentliche Vorträge, um ihre Arbeit sowie deren Nutzen für die Gesellschaft einem breiten Publikum zugänglich zu machen.

    Kontakt:

    Institut für Psychologie
    Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik
    Humboldtstr. 33
    38106 Braunschweig
    Telefon: ++49-531-391-2855

    d.hartung@tu-braunschweig.de

    Über die Heribert-Nasch-Stiftung:

    Zweck der Stiftung ist der Schutz und die Förderung junger Menschen. Die Förderung bezieht sich auf die Gebiete Erziehung und Bildung. Unter dem Motto "Leistung zwischen Wissens- und Bürgergesellschaft" vergibt die Heribert-Nasch-Stiftung zusammen mit der TU Braunschweig jeweils im Wintersemester einen mit 10.000 Euro dotierten Preis an einen Nachwuchswissenschaftler / eine Nachwuchswissenschaftlerin aus den Natur- oder Ingenieurwissenschaften.


    More information:

    http://www.tu-braunschweig.de/psychologie - Institut für Psychologie der TU Braunschweig
    http://www.tu-braunschweig.de/psychologie/abt/klinische - TU Braunschweig, Institut für Psychologie Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Diagnostik
    http://www.heribert-nasch-stiftung.de - Heribert-Nasch-Stiftung


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    Criteria of this press release:
    Psychology, Social studies
    transregional, national
    Personnel announcements, Research results
    German


     

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