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11/12/2009 13:40

DEGRO: Brustkrebs mit Lymphknotenbefall - Strahlentherapie verbessert die Überlebenschancen

Medizin - Kommunikation Medizinkommunikation
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften

    Berlin - Erhalten Brustkrebspatientinnen mit befallenen Lymphknoten nach einer Operation eine Strahlentherapie, so verbessern sich ihre Überlebenschancen. Dies gilt unabhängig von der Anzahl der betroffenen Lymphknoten sowie davon, ob die Ärzte nur Teile oder die gesamte Brust entfernt haben. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) anlässlich neuerer Untersuchungen hin.

    Eine postoperative Strahlentherapie wird in den Leitlinien nur für den Befall von vier oder mehr Lymphknoten empfohlen. "Neuere Untersuchungen zeigen aber, dass diese Einschränkung überdacht werden muss", so DEGRO-Präsidentin Professor Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic. Sie verweist auf eine große dänische Studie mit über 1150 Patientinnen, die eine postoperative Strahlentherapie erhielten. Diese konnte bei allen Patientinnen die Rückfallquote deutlich senken. "Auch die Überlebensrate stieg signifikant an - ein Effekt, der noch 15 Jahre später nachweisbar war", so die Radioonkologin.

    Zu ähnlichen Ergebnissen kamen jetzt auch Wissenschaftler aus Belgien. Hier waren viele Frauen vor der Strahlentherapie brusterhaltend operiert worden. Die dänische Studie dagegen schloss nur Frauen ein, denen die Ärzte die gesamte Brust entfernt hatten. "Die Ergebnisse aus Belgien zeigen: Auch nach einer brusterhaltenden Operation bietet die Strahlentherapie unabhängig von der Zahl der befallenen Lymphknoten einen Überlebensvorteil", erklärt Engenhart-Cabillic, die auch Direktorin der Abteilung für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Gießen und Marburg ist.

    Endgültige Gewissheit wird von laufenden Studien erwartet, deren Ergebnisse aber erst in mehreren Jahren vorliegen werden. Die DEGRO-Präsidentin geht davon aus, dass sich die Vorteile bestätigen werden, zumal technische Neuerungen die Radioonkologie in den letzten Jahren weiter verbessert haben. "Wir können heutzutage das Strahlenfeld sehr präzise einstellen und so umgebendes Gewebe und benachbarte Organe schonen", sagt Engenhart-Cabillic. Nach Ansicht der DEGRO sollten mit allen Frauen bei einem Befall der Lymphknoten die Vorteile der Strahlentherapie in ihrem individuellen Fall besprochen werden.

    Die Strahlentherapie ist eine hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheits¬standards und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomographie ermöglichen eine exakte Ortung der Krebsherde. Mit modernen Bestrahlungsgeräten können Radioonkologen die Strahlen dann punktgenau auf den Tumor lenken. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.

    Quellen:
    Studie aus Dänemark: Overgaard M, Nielsen HM, Overgaard J.: Is the benefit of postmastectomy irradiation limited to patients with four or more positive nodes, as recommended in international consensus reports? A subgroup analysis of the DBCG 82 b&c randomized trials. In: Radiotherapy and Oncology 2007 ; 82(3): 247-53

    Studie aus Belgien: Voordeckers M, Vinh-Hung V, Lamote J, Bretz A, Storme G. Survival benefit with radiation therapy in node-positive breast carcinoma patients. Strahlentherapie und Onkologie 2009; 185(10): 656-62

    Pressekontakt:
    Silke Stark / Silke Jakobi
    Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.
    Pressestelle
    Postfach 30 11 20
    70451 Stuttgart
    Telefon: 0711 8931-572
    Fax: 0711 8931-167
    E-Mail: stark@medizinkommunikation.org
    Internet: www.degro.org


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    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

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