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Wissenschaft
Studienprojekt "Tü amo - die italienische Seite Tübingens" wird ausgezeichnet
Pizzerias, Eiscafés, Vespas und Designerschuhe - italienische Einflüsse sind überall zu finden, auch in süddeutschen Studentenstädten wie Tübingen. Das beweist das dreisemestrige Studienprojekt von Prof. Dr. Kaspar Maase. "Tü amo! Italienisches im Tübinger Alltag" Maase lehrt am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft der Universität Tübingen. Für sein innovatives Studienprojekt wird er nun mit dem Landeslehrpreis im Bereich Universitäten ausgezeichnet, der mit 50.000 Euro dotiert ist. Die Preissumme wird der Verbesserung von Lehre und Studium am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft zugute kommen.
Im Rahmen von "Tü amo" gingen unter Maases Leitung 23 Studierende in intensiver Feldforschung, mit Interviews, Beobachtungen und Literaturrecherchen der Frage "Wie italienisch ist Tübingen?" auf den Grund. Dabei untersuchten die Studierenden beispielsweise, welchen Einfluss italienische Produkte auf den deutschen Lebensalltag haben und wie sich die Bedeutung italienischer Kulturimporte in Deutschland historisch entwickelt hat. Am Beispiel des Mikrokosmos Tübingen zeigten die Studierenden, welchen Stellenwert Italienisches heute in Deutschland einnimmt. Zudem gingen sie der Frage nach, wie sich durch italienische Einflüsse der deutsche Lebensstil verändert hat. Ihre Ergebnisse präsentierten die Studierenden in Ausstellungen an verschiedenen Orten Tübingens, in einer Vortrags- und Filmreihe, in einem Internetauftritt sowie in einem Buch unter dem Titel "Tü amo! Italienisches im deutschen Alltag. Eine Tübinger Lokalstudie".
"Bei diesem Studienprojekt war es mir wichtig, dass die Studierenden einen komplexen Arbeitsprozess von der Erarbeitung einer Forschungsfrage über das methodische Vorgehen bis hin zur Präsentation der Ergebnisse weitgehend selbständig gestalten", erklärt Kaspar Maase. "Durch diese Form des sogenannten 'forschenden Lernens' erwerben sie nicht nur verschiedene methodische Fähigkeiten. Sie eignen sich auch wichtige Kompetenzen für eine ganze Palette von Berufsfeldern an, beispielsweise in den Bereichen Ausstellungskonzeption, Öffentlichkeitsarbeit oder Fundraising."
Ziel des Projekts war es auch, die wissenschaftlichen Ergebnisse der Forschungsarbeit einem breiten Publikum zugänglich zu machen und die Inhalte verständlich zu vermitteln. "Diese innovative Form der Wissenspopularisierung ermöglicht es, Forschung aus der Universität in die Stadt und den Alltag ihrer Bewohner hineinzutragen", sagt Maase.
Kaspar Maase wurde 1946 in Düsseldorf geboren. Nach dem Studium der Germanistik, Kunstgeschichte, Soziologie und Kulturwissenschaft in München und Berlin promovierte er 1971 an der Humboldt-Universität zu Berlin. Im Jahr 1992 habilitierte er sich im Fach Kulturwissenschaft an der Universität Bremen. Drei Jahre später übernahm er Lehrstuhlvertretungen am Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Tübingen, wo er seit 1998 als wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig ist. Im Jahr 2006 wurde Maase schließlich zum außerplanmäßigen Professor ernannt. Seine wissenschaftlichen Schwerpunkte sind beispielsweise die Geschichte der Massenkultur seit dem 19. Jahrhundert, die Historie der Amerikanisierung sowie ästhetische Erfahrung im Alltagsleben.
Weitere Informationen zum Landeslehrpreis: www.landeslehrpreis.de
Kontakt:
Prof. Dr. Kaspar Maase
Ludwig-Uhland-Institut für Empirische Kulturwissenschaft
Schloss Hohentübingen
72070 Tübingen
Tel. 07071-29-78391
Fax 07071-29-5330
E-Mail: kaspar.maase@uni-tuebingen.de
Criteria of this press release:
Cultural sciences, Media and communication sciences, Social studies
transregional, national
Contests / awards, Studies and teaching
German
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