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Berlin - Für Menschen mit Lungenkrebs, die aufgrund ihres Alters oder schwerer Begleiterkrankungen nicht operiert werden können, steht mit der stereotaktischen Strahlentherapie eine wirksame Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Dieses hochpräzise Verfahren kann das Wachstum kleinerer Tumoren in der Lunge stoppen. Darauf weist die Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie (DEGRO) anlässlich neuer Studienergebnisse hin.
Bei der stereotaktischen Strahlentherapie werden die Strahlen aus vielen Richtungen auf den Tumor gelenkt. Wie in einem Brennglas bündeln sie sich im Tumorherd. "Jeder einzelne Strahl ist vergleichsweise schwach. Im Tumor selbst erreichen wir dann jedoch sehr hohe Dosierungen. So können wir den Krebs ganz gezielt ins Visier nehmen", berichtet DEGRO-Präsidentin Professor Dr. med. Rita Engenhart-Cabillic. Auf diese Weise lässt sich auch die Behandlungsdauer deutlich verkürzen.
Auf dem Jahreskongress der American Society for Radiation Oncology (ASTRO) stellten Wissenschaftler aus den USA und Kanada nun neue Ergebnisse dieser hochpräzisen Bestrahlung vor. Sie setzen die stereotaktische Strahlentherapie bei Patienten mit einem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom im Frühstadium ein. Mehr als 80 Prozent aller Lungenkarzinome gehören der nicht-kleinzelligen Form an. Für die Studienteilnehmer kam eine Operation nicht in Frage, weil sie an schweren Begleiterkrankungen wie Herzkrankheiten, Schlaganfällen oder Lungenemphysemen litten.
Bei nahezu allen Probanden konnte die stereotaktische Strahlentherapie das Tumor¬wachstum stoppen. Von den durchschnittlich 72 Jahre alten Patienten waren nach drei Jahren mehr als die Hälfte am Leben, die meisten ohne Anzeichen eines Tumorrückfalls. Zu ihm kann es kommen, wenn zum Zeitpunkt der Strahlentherapie bereits unerkannte Metastasen vorhanden sind. "Die Studienergebnisse aus den USA sind vielversprechend. Sie sind deckungsgleich mit denen, die für diese Erkrankung bereits von deutschen Wissenschaftlern publiziert wurden. Auch in Deutschland wird dieses Therapieverfahren bereits an einigen Strahlentherapiezentren eingesetzt", erklärt DEGRO-Präsidentin Engenhart-Cabillic. Bei älteren Menschen, die an Lungentumoren und schweren Begleiterkrankungen leiden, ist ein chirurgischer Eingriff oft zu riskant. "Diesen Patienten wird mit der stereotaktischen Strahlentherapie erstmals eine Behandlungsperspektive eröffnet. Sie kommt für kleinere Krebsherde im Frühstadium der Erkrankung in Frage", so Engenhart-Cabillic.
Zur Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine hochpräzise Behandlungsmethode mit hohen Sicherheits¬standards und regelmäßigen Qualitätskontrollen. Bildgebende Verfahren wie die Computer- oder Magnetresonanztomographie ermöglichen eine exakte Ortung der Krebsherde. Mit modernen Bestrahlungsgeräten können Radioonkologen die Strahlen dann punktgenau auf den Tumor lenken. Umliegendes Gewebe bleibt weitestgehend verschont.
Quelle:
Abstract: http://www.astro.org/pressroom/presskit/annualmeeting/documents/5Timmerman.pdf
Kontakt für Journalisten:
Silke Stark / Silke Jakobi
Deutsche Gesellschaft für Radioonkologie e.V.
Pressestelle
Postfach 30 11 20
70451 Stuttgart
Telefon: 0711 8931-572
Fax: 0711 8931-167
E-Mail: stark@medizinkommunikation.org
Internet: http://www.degro.org
Criteria of this press release:
Medicine
transregional, national
Research results, Transfer of Science or Research
German
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