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12/04/2009 15:03

Unikliniken Frankfurt, Gießen und Marburg bündeln ihre Kräfte zum Wohle herzkranker Kinder

Ricarda Wessinghage Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Klinikum der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt a. M.

    Kinderherzspezialisten vereinen sich unter dem Dach des neu gegründeten Hessischen Kinderherzzentrums

    Das Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt hat gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Standort Gießen, das Hessische Kinderherzzentrum (HKHZ) ins Leben gerufen. Im Zuge der Gründung wurde vor kurzem am Uniklinikum Frankfurt einer der weltweit modernsten Herzkatheter in Betrieb genommen. Dieser wird heute der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Februar des nächsten Jahres wollen beide Klinikumsvorstände ein erstes gemeinsames Resümee der Zusammenarbeit ziehen

    Hintergrundinformationen:

    Gebündelte Fachkompetenz unter einem Dach

    Unter dem Dach des HKHZ werden zukünftig Kardiologieexperten der beiden Kliniken zusammenarbeiten, um Kinder mit angeborenen Herzfehlern und Herzkreislauferkrankungen noch besser und schneller behandeln zu können.
    "Wir wollen die jeweiligen Fachkompetenzen der Kinderkardiologie so vereinen, dass alle Patienten, ob im Umkreis Frankfurt oder Gießen, eine wohnortsnahe Optimalversorgung erhalten", erklärt Prof. Dr. Roland Hofstetter, Direktor der Pädiatrischen Kardiologie des Klinikums der J.W. Goethe Universität. Ebenso sollen Kinderkliniken, niedergelassene Kinderärzte und Kardiologen in die Organisationsstruktur integriert werden. "Wird beispielsweise ein kleiner Patient mit angeborenem Herzfehler aus einer Kinderklinik in Südhessen in die Rhein-Main-Metropole verlegt, so profitiert er am Frankfurter Standort des HKHZ bereits von der gebündelten Fachkompetenz aller Herzspezialisten des Zentrums. Je nach Behandlungsbedarf und -spektrum entscheiden wir dann, ob weiterhin in Frankfurt oder in Gießen behandelt wird", erklärt Prof. Dr. Dietmar Schranz, Leiter der Kinderkardiologie des Universitätsklinikums Gießen und Marburg.
    In Gießen werden vor allem operative Eingriffe und Herztransplantationen vorgenommen, in Frankfurt beispielsweise die chronische Herzinsuffizienz behandelt und auf Basis der Erfahrungen der Kardiologie von Prof. Dr. Andreas Zeiher, Direktor der Medizinischen Klinik III, und Professor Dr. Stefanie Dimmeler, Leiterin des Instituts für kardiovaskuläre Regeneration am Zentrum für Molekulare Medizin, im Einzelfall auch bei Kindern eine Stammzellentherapie im Sinne eines Heilversuchs durchgeführt.
    Beide HKHZ-Standorte führen katheterinterventionelle Eingriffe durch und behandeln angeborene strukturelle Herzfehler, auch bei Erwachsenen. "Wir bilden im Rhein-Main-Gebiet ein Zentrum, das insbesondere im Bereich der interventionellen Therapie der Aortenklappenstenose Erwachsener große Expertise aufweisen kann, berichtet der Leitende Oberarzt der Kardiologie der Uniklinik Frankfurt, Priv. Doz. Dr. Stephan Fichtlscherer.

    Fortschritte in der Behandlung

    In Deutschland kommen im Jahr rund 7.000 Kinder mit angeborenem Herzfehler zur Welt. Durch modernste Ultraschalldiagnostik können Fehlbildungen des Herzens mittlerweile bereits vor der Geburt diagnostiziert werden. Das ermöglicht in vielen Fällen eine deutlich bessere Behandlung. Ebenso konnten die Überlebenschancen von Erkrankten durch neue Therapieverfahren in den letzten Jahren gesteigert werden. An einem angeborenen Herzfehler sterben heutzutage weniger als fünf Prozent kurz nach der Geburt. Früher verlief die Erkrankung bei fast jedem zweiten Kind in den ersten Lebensjahren tödlich. Ebenso leiden schätzungsweise 180.000 Erwachsene an einer angeborenen Fehlbildung des Herzens. Heutzutage werden diese von Kardiologen und Kinderkardiologen zusammen behandelt, da nur auf diesem Weg die zur Therapie notwendige Expertise dem Patienten angeboten werden kann. "Die Kinderkardiologie zusammen mit der Kinderherzchirurgie kann heute bei fast allen Fehlbildungen des Herzens spezielle Operationstechniken anwenden, durch die viele Betroffene mit Herzfehler leben können. Deshalb kann ich mit Stolz sagen, dass durch das breite und gemeinsame Behandlungsspektrum mittlerweile mehr als 70 Prozent angeborener Herzfehler korrigiert werden und 25 Prozent der Patienten sich zumindest einem lebenserhaltenden palliativen Eingriff unterziehen können", erklärt Prof. Schranz. "Unser gemeinsames Ziel ist und bleibt, die Überlebenschancen von Menschen mit angeborenem Herzfehler zu steigern und ihnen stets die besten und modernsten Therapiemöglichkeiten bieten zu können", ergänzt der Spezialist für Kinderkardiologie im Hinblick auf das neu gegründete HKHZ.

    Wirtschaftliche Aspekte der Kooperation im Hessischen Kinderherzzentrum

    Universitätskliniken sind Krankenhäuser der Maximalversorgung, die Forschungserkenntnisse in Behandlungsschemata transportieren. Dadurch verfügen sie über Spezialisten, brauchen jedoch eine hohe Kapitalintensität in Form von High-End-Geräten und sind organisatorisch schwierig zu managen.
    Umso wichtiger sind ausreichende und kalkulierbare Leistungsmengen, was durch Kooperationen besser erreicht wird. Damit einhergehend kann das Einzugsgebiet erweitert, die Spezialisierung unter qualitativen Gesichtspunkten verbessert und die Geräteamortisierung schneller erreicht werden. All diese Effekte werden mit dieser Kooperation erreicht.
    Letztlich resultiert für die Patienten im ggf. erweiterten Einzugsgebiet und für beide Partner eine Win-win-Situation.

    Frankfurt am Main, 4. Dezember 2009

    Für weitere Informationen:

    Prof. Dr. Roland Hofstetter
    Direktor der Klinik II
    Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
    Pädiatrische Kardiologie
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (0 69) 63 01 - 6497
    Fax: (0 69) 63 01 - 6437
    E-Mail: hofstetter@em.uni-frankfurt.de

    Ricarda Wessinghage
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Klinikum der J.W. Goethe-Universität Frankfurt am Main
    Fon: (0 69) 63 01 - 77 64
    Fax: (0 69) 63 01 - 83 22 2
    E-Mail: ricarda.wessinghage@kgu.de
    Internet: http://www.kgu.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine
    transregional, national
    Cooperation agreements, Transfer of Science or Research
    German


     

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