idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
12/08/2009 08:52

Wenn das gekaufte Gemälde eine Fälschung oder Beutekunst ist

Friederike Meyer zu Tittingdorf Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Ob ein Kunstwerk eine Fälschung ist oder zuvor gestohlen wurde, ist für Kunsthändler und Museen oft schwer zu beurteilen. Auch die Beutekunst aus der NS-Zeit und illegal ausgegrabene Altertumsfunde sind für Kunstexperten heikle Themen. Sie stehen daher im Mittelpunkt einer Tagung über "Recht und Praxis des internationalen Kunsthandels" vom 16. bis 18. Dezember an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Dort werden unter anderem Kunstfahnder des Bundeskriminalamts, Museumsdirektoren und Experten für Kunstauktionen die vielfältigen Rechtsfragen des Kunsthandels diskutieren.

    Am 16. Dezember wird es auf der Saarbrücker Tagung um das Kunsthandels- und Auktionsrecht gehen. Der auf Kunst spezialisierte Rechtsanwalt Dr. Nicolai Kemle aus Heidelberg wird erörtern, was Galeristen und Kunsthändler beim Verkauf von Kunstwerken beachten müssen. Weitere Vorträge behandeln die neuen Vorgaben des Kulturrückgabegesetzes sowie die Transportverträge für Museumsgut. Der zweite Teil der Tagung ist am 17. Dezember dem illegalen Kunsthandel gewidmet. Zwei Expertinnen des Bundeskriminalamtes werden dann aus der Fahndungspraxis berichten. Außerdem wird es um den Diebstahl von Sakralgegenständen gehen und der Frage, wie diese wieder zurückgefordert oder entschädigt werden können. Karl Sax Feddersen, Justiziar des Kunsthauses Lempertz in Köln und Berlin, stellt darüber hinaus die Rechtsfragen vor, die ein Auktionshaus bei der Versteigerung von Kunstwerken bearbeiten muss.

    Am 18. Dezember diskutieren die Kunstexperten und Juristen auf der Tagung in Saarbrücken das Museumsrecht. Dr. Ralph Melcher, Direktor des Saarlandmuseums und Vorsitzender der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, wird über mögliche Forderungen sprechen, die an die Stiftung gestellt werden, um NS-Raubkunst an die ehemaligen jüdischen Eigentümer oder deren Erben zurückzuführen. Susanne Rockweiler, stellvertretende Direktorin des Martin-Gropius Baus in Berlin, referiert über die Organisation von Großausstellungen. Dabei geht es wie auch in weiteren Vorträgen um die Versicherung kultureller Wertgegenstände und die Leihgaben an andere Museen. Auch die rechtlichen Fragen rund um eine Schenkung von Kunstwerken von Museen werden auf der Tagung diskutiert. Außerdem ist ein Vortrag der "Nofretete in Berlin" gewidmet und der damit verbundenen Frage, wie man heute mit Kunstwerken umgeht, die während der Kolonialzeit nach Europa geschmuggelt oder verlagert wurden.

    Die Tagung in Saarbrücken wurde von Michael Martinek, Professor für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht der Universität des Saarlandes, und seinem wissenschaftlichen Assistenten Dr. Michael Anton organisiert. Michael Anton hat sich als Habilitand von Prof. Martinek auf Kunstrecht spezialisiert.

    Das Tagungsprogramm finden Sie als pdf im Anhang.

    Weitere Informationen unter: http://martinek.jura.uni-saarland.de/

    Fragen beantworten:

    Prof. Dr. Michael Martinek
    Tel. 0681 / 302-2122
    m.martinek@mx.uni-saarland.de

    Dr. Michael Anton
    Tel. 0160 / 3756786
    AntonMichael@t-online.de

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-ISDN-Codec. Technische Angaben: MPEG Layer 2, 48 KHz, 64 KBit/s, mono (CDQ-1000-Modus). Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.


    Images

    Criteria of this press release:
    Art / design, Economics / business administration, History / archaeology, Law, Religion
    transregional, national
    Scientific conferences
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).