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05/23/2001 17:23

Ehrendoktorwürde für Johan Galtung - FernUniversität Hagen zeichnet Sozialwissenschaftler aus

Susanne Bossemeyer Stabsstelle 2 – Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
FernUniversität in Hagen

    Mit Prof. Dr. Dr.h.c.mult. Johan Galtung zeichnete die FernUniversität Hagen am Mittwoch einen Wissenschaftler von hohem internationalem Renommee aus. Der Fachbereich Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften verlieh dem norwegischen Sozialwissenschaftler die Ehrendoktorwürde für seine herausragenden Leistungen in der Friedensforschung, die auch im Studienangebot der FernUniversität mit einem umfangreichen Studienbrief ihren Niederschlag gefunden haben.

    "Mit der Verleihung des Ehrendoktorats würdigt der Fachbereich Erziehungs-, Sozial- und Geisteswissenschaften einen Kollegen, dessen konzeptionelle, methodologische und inhaltliche Beiträge zu den Sozial- und Kulturwissenschaften sich auch im Lehr- und Forschungsprogramm der FernUniversität besonderer Wertschätzung erfreuen, der auf ungewöhnlich überzeugende Weise praktisch-politisches Engagement mit wissenschaftlicher Einsicht und interkultureller Erfahrung zu verbinden versteht und dessen Wirken sowohl die internationale als auch die deutschsprachige Friedens- und Konfliktforschung einen wesentlichen Teil ihrer mittlerweile errungenen Anerkennung verdanken," heißt es zur Begründung in der Urkunde, die vom Dekan des Fachbereichs, Prof. Dr. Uwe Schimank, im Rahmen einer akademischen Feierstunde überreicht wurde. Galtung gehöre zweifellos zur ganz kleinen Zahl international gleichermaßen bekannter wie anerkannter Sozialwissenschaftler, der zugleich sozialwissenschaftliches Wissen in ganz wichtigen politischen Missionen praktisch nutzbar gemacht habe, würdigte Schimank den zu Ehrenden: "Ich kenne kaum einen anderen zeitgenössischen Sozialwissenschaftler, der in so unterschiedlichen Feldern gleichermaßen wichtige Arbeiten beigesteuert hat." Friedensforschung, wie Galtung sie maßgeblich geprägt habe, sei beispielgebend für einen neuen Typus von Forschung und Lehre, der sich durch zwei Eigenschaften auszeichne, beschrieb Schimank: durch die Zusammenarbeit mehrerer Disziplinen und durch die Entlehnung der Themen aus der gesellschaftlichen Praxis.

    Der Rektor der FernUniversität, Prof. Dr.-Ing. Helmut Hoyer, würdigte Johan Galtung als einen der Begründer der Friedensforschung. Als Rektor begrüße er sehr die Initiative des Hagener Friedensforschers Prof. Dr. Hajo Schmidt, der sich das Institut für Frieden und Demokratie und der ganze Fachbereich angeschlossen haben. Eine Ehrenpromotion sei immer eine Würdigung besonderer Verdienste auf dem Gebiet der Wissenschaft und der akademischen Kooperation, unterstrich Hoyer. Schon die lange Liste der Ehrenpromotionen und Ehrenprofessuren von anderen Hochschulen, von ehrenvollen Auszeichnungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen seien Zeichen von Galtungs herausragender wissenschaftlicher Reputation. Hoyer: "Die FernUniversität ist stolz, sie zu ihren Ehrendoktoren zählen zu dürfen."

    Schmidt zeichnete in seiner Laudatio das Bild eines Mannes, der mit unvergleichlichem Mut und akademischer Unbefangenheit die Grenzen der Fächer überschreitet und jeden Winkel in seine Betrachtungen über die Möglichkeiten, ohne Gewalt zum Frieden zu kommen, mit einbezieht. Eines Mannes, der mit ungeheurer Disziplin sein akademisches Wanderleben führt: als Forscher und Lehrer zwischen den Kontinenten und Universitäten von Kyoto bis Hawaii, von Alicante bis Hagen, als Vermittler zwischen den Fronten, als Berater zwischen den weltweit agierenden Gremien und Organisationen der UNO. Eines Weltbürgers, der seinem konstruktiven wissenschaftlichen Ansatz gemäß nie bei der Analyse stehen bleibt, sondern selbst dem Schrecklichen noch eine konstruktive Wendung zu geben vermag. Schmidt: "In der Ehrung Galtungs verbindet sich die Anerkennung eines ungewöhnlichen und alles andere als abgeschlossenen Gelehrtenlebens mit der Hoffnung des Fachbereichs ESGW und des Friedensinstituts der FernUniversität, auch in Zukunft auf den Rat und das Wissen Johan Galtungs zählen zu dürfen."

    Der Geehrte bedankte sich mit einem Vortrag über "Tiefenkultur und Konfliktverhalten". Am Beispiel des Konflikts im Baskenland zeigte er die Auswirkungen tiefer kultureller Missverständnisse und die Chancen der verschiedenen Lösungsansätze. Die wichtigste Frage: "Wie befördert man eine friedliche Tiefenkultur?" bleibe auch weiterhin eine Aufgabe für die Forschung.


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