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11/28/1997 00:00

Präsident Daxner zu Studenten-Streiks

Gerhard Harms Presse & Kommunikation
Carl von Ossietzky-Universität Oldenburg

    CARL VON OSSIETZKY-UNIVERSITAET OLDENBURG PRESSEMITTEILUNG 328/97

    Unipraesident Daxner zu den Studenten-Streiks

    Oldenburg. Wenn es um die Hochschulen gehe, seien die Politiker voellig phantasielos: Die offizielle Politik wolle sich ausschliesslich der studentischen Portemonnaies und der studentischen Leistungen bedienen und bleibe ansonsten schwammig ungreifbar, bezieht der Oldenburger Universitaetspraesident Prof. Dr. Michael Daxner Stellung zu den bundesweiten studentischen Protest- und Streikaktionen.

    Die mit "Glueck und Gefahr der Popularitaet - Eine vorlaeufige Einschaetzung des heissen Herbstes 1997 an den deutschen Hochschulen" betitelte Analyse Daxners ist als Brief an die Studierenden und Mitglieder der Universitaet Oldenburg im Internet unter http://www.admin.uni-oldenburg.de/aktuell/studvv.htm zu lesen. Die Oldenburger Studierenden der Universitaet hatten auf einer Vollversammlung am Mittwoch, 26. November, einen vorerst einwoechigen Streik ab Montag, 1. Dezember, beschlossen und sich damit ihren KommilitonInnen an vielen anderen deutschen Universitaeten angeschlossen.

    In seiner Analyse schreibt Daxner: "Die Studierenden haben den Finger in die Wunde gelegt: Es gibt zur Zeit, von ein paar hoffnungsvollen Ansaetzen abgesehen, keine Hochschulpolitik in der Bundesrepublik Deutschland." Das Problem sei nicht das vorhandene Geld, sondern die Unfaehigkeit, es zu verteilen, was ein bezeichnendes Licht auf den Zustand eines Gemeinwesens werfe, das fuer Bildung und Hochschulen sehr viel weniger Engagement zeige als fuer die Sicherung von Wohlstands- und Sicherheitsphantasien.

    Weder die jetzt Studierenden noch die kommenden Generationen an den Hochschulen haetten es verdient, dass der derzeit heisse Herbst nach den Weihnachtsferien in frustrierter Resignation ende, betont Daxner. Es muesse eine klare politische Prioritaetensetzung gefunden werden. Sein Vorschlag:

    1. Nachdrueckliche Bindung der HRG-Diskussion an die Reform der Studienfinanzierung, wobei langfristige elternunabhaengige Absicherung aller Studierenden das Ziel sein muss. 2. Festschreibung der Gebuehrenfreiheit fuer alle Studierenden. 3. Staerkere Beteiligung der OEffentlichkeit an der Entwicklungspolitik und Leistungskontrolle der Hochschulen. 4. Langfristiger Schluessel fuer eine Mindestfinanzierung durch Bund und Laender, Entschuldungs- und Reinvestitionsprogramm, Abdeckung der dringendsten Defizite.

    "Prinzipien der lebenswerten Gesellschaft haben vor allem im Bildungsbereich mit seiner sozialen OEffnung zu nachhaltigen Problemloesungen beigetragen. Diesen Erfolg duerfen wir nicht verspielen", schliesst Daxner.

    Aktuelle Texte des AStA der Universitaet zu den studentischen Streik- und Protestaktionen in Oldenburg sind im WWW unter http://www.uni-oldenburg.de/asta/streik.html zu finden.

    Pressestelle, Carl von Ossietzky Universitaet Oldenburg verantw.: Wolf Hertlein, Tel.: 0441/9706-541, Fax: 0441/9706-545 http://www.uni-oldenburg.de


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    Criteria of this press release:
    Law, Politics
    transregional, national
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