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Wissenschaft
Caroline Rosenthal ist neue Lehrstuhlinhaberin für Amerikanistik der Universität Jena
Jena (13.01.10) Die USA und Kanada sind zwei ungleiche Nachbarn: Selbstbewusst als Nation aus einer starken Unabhängigkeitsbewegung vor mehr als 200 Jahren hervorgegangen die einen - konstitutionelle Monarchie und erst seit 1982 als vollständig souveräner Staat von der britischen Krone unabhängig die anderen. "Im Ergebnis dieser unterschiedlichen gesellschaftlichen Entwicklungen finden sich in den USA und Kanada recht deutliche kulturelle Unterschiede", sagt Prof. Dr. Caroline Rosenthal von der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die neue Inhaberin des Lehrstuhls für Amerikanistik untersucht, wie sich die kulturellen Differenzen der beiden großen nordamerikanischen Staaten in ihrer Literatur und in anderen kulturellen Repräsentationen ausdrücken. Dabei geht es ihr, die sich explizit als Kulturwissenschaftlerin versteht, immer auch um die Frage, wie Literatur, Film und zunehmend auch die neuen Medien das jeweilige kulturelle Selbstverständnis aktiv mitprägen.
"Ein gutes Beispiel für die kulturellen Unterschiede zwischen den USA und Kanada ist der 'American Dream'", führt Prof. Rosenthal aus. "Einen vergleichbaren Traum religiöser Auserwähltheit, materiellen Erfolges und politischer Gleichheit hat es in Kanada nicht gegeben", so Rosenthal, die in ihrer wissenschaftlichen Arbeit einen Schwerpunkt auf komparatistische nordamerikanische Fragestellungen legt. "Doch was passiert zurzeit mit dem American Dream", fragt Prof. Rosenthal. Schließlich haben die Anschläge des 11. September, das wachsende Bewusstsein für den Klimawandel und die Globalisierung neue Verhältnisse für den inner-amerikanischen Traum und Amerikas Führungsrolle in der Welt geschaffen. Das gilt auch für Kanada. Der Norden hat für die kanadische Imagination stets eine tragende Rolle gespielt, die durch die Erderwärmung ebenso wie durch die Zuerkennung indigener Landrechte - 1999 gab die kanadische Regierung mit Nunavut ein Territorium von der Größe Kontinentaleuropas an die Inuit zurück - im Wandel begriffen ist. Welche Auswirkungen besitzen diese Entwicklungen für das kulturelle Selbstverständnis und die Literatur einer Nation? Solchen Fragen möchte Prof. Rosenthal in einem aktuellen Forschungsprojekt nachgehen.
Caroline Rosenthal hat in Freiburg i. Br. und im kanadischen Vancouver Anglistik und Germanistik studiert. Von 1995 bis 2007 war sie Assistentin am Lehrstuhl für Amerikanistik an der Universität Konstanz, hier hat sie 2001 promoviert und sich 2007 habilitiert. Mit ihrer interdisziplinären sowie kultur- und literaturtheoretischen Ausrichtung habe die Universität Konstanz sie sehr geprägt, sagt die heute 40-Jährige. Dennoch sei ihr der Wechsel vom Bodensee an die Saale nicht schwer gefallen. Nach einer Lehrstuhlvertretung 2008/09 in Heidelberg ist sie dem Ruf an die Friedrich-Schiller-Universität gerne gefolgt: "Jena vereint auf hervorragende Weise wissenschaftliche Tradition und modernen Aufbruchsgeist", schwärmt die Rheinländerin von ihrer neuen Heimat. Sie schätze die kulturelle Dichte der Stadt ebenso wie die grüne Umgebung. "Vor allem aber haben mich die Forschungs- und Lehrbedingungen hier am Institut überzeugt", sagt Prof. Rosenthal. Nicht zuletzt sei ihr das Thema Familienfreundlichkeit wichtig, das an der Friedrich-Schiller-Universität großgeschrieben werde, betont die Amerikanistin, die selbst Mutter eines dreieinhalbjährigen Sohnes ist.
Kontakt:
Prof. Dr. Caroline Rosenthal
Institut für Anglistik/Amerikanistik der Friedrich-Schiller-Universität Jena
Ernst-Abbe-Platz 8
07743 Jena
Tel.: 03641 / 944520
E-Mail: Caroline.Rosenthal[at]uni-jena.de
Prof. Dr. Caroline Rosenthal von der Universität Jena.
Foto: Anne Günther/FSU
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Criteria of this press release:
Cultural sciences, Language / literature
regional
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German
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