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02/09/2010 13:54

Wie das Bauhandwerk von der standardisierten Abwicklung von Instandhaltungsdienstleistungen profitiert

Vera Münch Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Forschungszentrum Informatik

    Am 18. Februar berichtet Wolfgang Zoth, technischer Geschäftsführer des mittelständischen Dienstleisters Zoth GmbH über den Einsatz standardisierter Abwicklungsprozesse in der industriellen Instandhaltung - seine Erfahrungen und Erkenntnisse aus dem BMWi-Standardisierungsprojekt eBusInstand. Zoth taxiert das Einsparpotential auf 200,- € pro Dienstleistungsauftrag - für sein Unternehmen auf insgesamt 1,2 Millionen € pro Jahr. Der Vortrag findet zwischen 10.15 und 13.00 Uhr im Rahmen der RKW-Veranstaltung "Prozessorientiert Planen, Steuern und Bauen" auf der bautec/Build IT 2010, Messegelände, Großer Stern, Raum Madrid, statt.

    Neue Möglichkeiten der elektronischen Zusammenarbeit zwischen Bauhandwerk und Industrie stehen im Mittelpunkt eines Vortrags auf der Messe bautec/Build IT am 18. Februar 2010 in Berlin. Wolfgang Zoth, technischer Geschäftsführer der Zoth GmbH & Co. KG aus Westernohe, berichtet über den Einsatz standardisierter Abwicklungsprozesse in der industriellen Instandhaltung, von denen er für sein Unternehmen Einsparungen in Höhe von bis zu 200 Euro pro Instandhaltungsauftrag erwartet. Dadurch könnte sein Unternehmen die Kosten jährlich um bis zu 1,2 Millionen Euro senken. "Das Projekt eBusInstand kann wesentlich dazu beitragen, dass unsere Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten sinken", ist Wolfgang Zoth überzeugt. Der mittelständische Dienstleister im Bereich Elektro, Metall und Technik ist Anwendungspartner in eBusInstand. In diesem Projekt werden unter der Federführung des FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe Lösungen für den standardisierten elektronischen Geschäftsverkehr zur Abwicklung von Instandhaltungsarbeiten (Montage, Wartung, Instandsetzung) von der Ausschreibung bis zur Rechnungsstellung entwickelt und erprobt. In die Entwicklungen einbezogen sind auch Disposition, Bestellung, Abnahme und Leistungserfassung. Die Materialstammdaten werden mit den Stammdaten für Dienstleistungen und Objekte in Beziehung gesetzt. Neben dem FZI und Zoth sind weitere elf deutsche Unternehmen und der Standardisierungspartner eCl@ss e.V. an eBusInstand beteiligt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert.
    Der Vortrag von Wolfgang Zoth findet im Rahmen der Veranstaltung "Prozessorientiert Planen, Steuern und Bauen" der Rationalisierungs-Gemeinschaft "Bauwesen" im RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. am Donnerstag, 18. Februar, von 10:15 bis 13.00 Uhr auf dem Messegelände, Großer Stern, Raum Madrid statt. Die Teilnahme ist kostenlos. Teilnehmer erhalten zudem eine Eintrittskarte für die Messe. Um Anmeldung beim RKW wird gebeten unter 06196/495-3502.
    Das Anfang 2008 gestartete Projekt eBusInstand befindet sich derzeit in der Anwendungsphase. Nachdem in der ersten Phase die Geschäftprozesse für die beispielhaft untersuchten betreuenden Dienstleistungen analysiert und elektronisch abgebildet wurden, hat das Projekt erste Lösungen auf Basis von DLA-Online der BASF IT Services aus Ludwigshafen und von Katalogsoftware der POET AG aus Karlsruhe fertiggestellt. Zoth ist dabei eines von sechs kleinen und mittelständischen Unternehmen, die gemeinsam mit ihren Kunden in der Großindustrie erproben, wie sich die Prozesse elektronisch standardisieren und effizienter gestalten lassen.
    "Aus Lieferantensicht mangelt es vor allem an einheitlichen Standards - sowohl für den Datenaustausch als auch für die Dokumentation sowie Systeme und Prozesse", erklärt Zoth. In Leistungsbeschreibungen seien Daten nicht standardisiert vorhanden. So würden beispielsweise mit jedem Kunden Leistungsverzeichnisse mit individuellen Daten als Vertragsgrundlage geschlossen. Für die Dokumentation mangele es an einheitlichen Dokumenten und Austauschformaten. Viele Kunden hätten individuelle Anforderungen an die Struktur und das Format der Geschäftsdokumente. Diese Heterogenität der eingesetzten Systeme beziehungsweise Prozesse verursache Reibungsverluste durch zusätzlichen Abstimmungsaufwand an der Schnittstelle zum Kunden. "Viele Kunden haben unterschiedliche Anforderungen, Regelungen und Abläufe, dadurch ist die Differenzierung für uns sehr aufwendig. Einen durchgängigen elektronischen Prozessablauf gibt es mit keinem Kunden. Letztlich verzögert sich durch diese Punkte der Zahlungseingang um ein bis sechs Monate."
    Am Ende des Projekts eBusInstand, das noch bis Ende September 2010 läuft, sollen daher folgende Ergebnisse stehen:

    · Referenzprozess für die Abwicklung von Dienstleistungen
    · Standardisierte Beschreibung des Dokumentenaustauschs bei Dienstleistungsprozessen
    · Standardisierte, elektronische Beschreibung der ausgetauschten Daten (Dokumente) in einem standardisierten elektronischen Format
    · Standardisierte und klassifizierte Beschreibung von Dienstleistungen im Bereich der industriellen Instandhaltung mit neu entwickelten Beschreibungen von eCl@ss
    · Vorschlag und Prototyp einer IT-Portallösung auf Basis einer Katalogsoftware und einer SAP-basierten ERP-Lösung für die Anbindung von Kunden und Lieferanten. Die Lösung erweitert bestehende E-Business-Standards und eProcurement-Lösungen für industrielle Instandhaltungsdienstleistungen.


    "Durch die standardisierte Beschreibung von internen und externen Leistungen sowie die Bereitstellung von Referenzmodellen sorgen wir für mehr Effizienz. Wir wollen Kosteneinsparungen durch einen schlankeren und einheitlichen Geschäftsprozess für die Beschaffung industrieller Instandhaltungen erreichen - und zwar sowohl auf Kunden- als auch auf Lieferantenseite", sagt Dr. Peter Weiß, eBusInstand-Projektleiter am FZI. "Wir wollen den Nachweis liefern, dass diese Einsparungen realistisch sind. Dazu analysieren wir einzelne Anwendungsfälle wie die Wartung einer Feuerschutztür und berechnen die konkreten Einsparpotenziale."
    Der Instandhaltungsbereich ist einer der umsatzstärksten Industriezweige in Deutschland. So stieg der direkte Instandhaltungsaufwand zwischen 1995 und 2005 von 140 auf 225 Milliarden Euro. Jörg Schumacher, Initiator des Projektes eBusInstand und Vorstand des eCl@ss e.V.: "Für die Auftraggeber hat eBusInstand noch einen weiteren Vorteil: Sie erhalten eine bessere Vergleichbarkeit und Transparenz von Leistungen im Unternehmen und zwischen unterschiedlichen Standorten. Außerdem arbeiten wir an einer Lösung, um auf dieser Basis mehr Informationen für Entscheidungsprozesse bereitzustellen. Ein schlanker, standardisierter Prozess zwischen Lieferant und Kunde, durch den Reibungsverluste reduziert werden, soll die Auswahl und Einbindung von Lieferanten attraktiver machen. Sowohl Kunden als auch Lieferanten werden von unseren Ergebnissen profitieren."
    http://www.ebusinstand.de
    Weitere Informationen
    FZI Forschungszentrum Informatik
    Haid-und-Neu-Str. 10-14
    76131 Karlsruhe
    Ansprechpartner: Dr. Peter Weiß
    Telefon:+49 721 9654-604
    E-Mail: weiss@fzi.de
    Internet: http://www.fzi.de

    Vera Münch PR+TEXTE
    Telefon: +49 5121 82613 mobil: +49 171 38 25 545
    E-Mail: muench@fzi.de

    Über das FZI Forschungszentrum Informatik
    Das FZI ist eine Forschungseinrichtung des Landes Baden-Württemberg und der ehemaligen Universität Karlsruhe (TH), jetzt Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in der Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts. Es hat die Aufgabe, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie aus Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verfügbar zu machen. In Kooperationsprojekten und in Auftragsforschung entwickelt das FZI für seine Geschäftspartner Konzepte für betriebliche Organisationsaufgaben sowie Software- und Systemlösungen und setzt diese in innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse um. Wissenschaftliche Exzellenz und Interdisziplinarität sind in der Organisation verankert: Für den Technologietransfer engagieren sich am FZI Professorinnen und Professoren, die am KIT und weiteren Universitäten in verschiedenen Disziplinen Informatik und ihre Anwendungen erforschen. Das FZI ist Innovationspartner des KIT, das aus dem Zusammenschluss der Universität Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) entstanden ist.


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    Criteria of this press release:
    Construction / architecture, Economics / business administration, Information technology
    transregional, national
    Research results, Transfer of Science or Research
    German


     

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