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Wechsel an der Spitze der Landerektorenkonferenz Baden-Württemberg - neuer Vorsitzender der Landesrektorenkonferenz ab 1. April 2010 wird Professor Horst Hippler, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie
Die Rektoren und Präsidenten der baden-württembergischen Universitäten haben einen neuen Vorstand eingesetzt: zum Vorsitzenden der Landesrektorenkonferenz für die Amtszeit vom 01.04.2010 bis 31.03.2012 wurde am 30. Januar der Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie - KIT, Professor Dr. sc. tech. Horst Hippler, einstimmig mit einer Enthaltung gewählt. Der bisherige Vorsitzende, der Rektor der Universität Hohenheim, Professor Hans-Peter Liebig, bleibt als stellvertretender Vorsitzender weiterhin Mitglied des Vorstands.
Der vorzeitige Wechsel - die Amtszeit von Hans-Peter Liebig hätte regulär erst im Jahr 2011 geendet - kam aufgrund eines Krankheitsfalls in dessen Familie zustande. "Ich bedaure es, das interessante Amt nicht länger ausüben zu können, habe mich aber aufgrund des zeitlichen Aufwands entschlossen, andere Prioritäten zu setzen", sagte Hans-Peter Liebig hierzu. Seine Kollegen hätten hierfür großes Verständnis gezeigt und so habe man den vorgesehenen Amtswechsel ein Jahr vorgezogen.
Der neue Vorsitzende, Horst Hippler, sieht als seine Hauptaufgabe an der Spitze der LRK, die Autonomie der Universitäten zu gewährleisten. Diese sei die Voraussetzung für exzellente Forschung und Lehre und die Grundlage der internationalen Konkurrenzfähigkeit der baden-württembergischen Universitäten.
"Grundvoraussetzungen einer autonomen Universität sind nicht nur gesetzliche Regelungen, sondern auch eine ausreichende Finanzierung", erläuterte Horst Hippler die Auffassung der LRK. Man habe seit 1997 keine Erhöhung der Grundfinanzierung erhalten und finanziere sich seitdem verstärkt aus Drittmitteln. "Damit müssen die Universitäten aber auch inhaltliche Prioritäten der Drittmittelprogramme übernehmen, was ihre eigene Gestaltungsfähigkeit einschränkt", gab er zu bedenken. Zudem wüchsen die Ansprüche des Landes an die Universitäten, insbesondere bei den gegenwärtig laufenden Ausbauprogrammen, die mit zum Teil großen Eigenanstrengungen der Universitäten bewältigt würden. "Hier haben wir inzwischen unsere Grenzen erreicht", erklärte Horst Hippler. In den Natur- und Ingenieurwissenschaften müssten für die zusätzlichen Studierenden auch mehr Laborplätze geschaffen werden, was die Landesprogramme bisher nicht vorsähen.
Zum Thema der Umstellung auf Bachelor- und Masterstudiengänge sagte Horst Hippler, dass bei den forschungsorientierten baden-württembergischen Universitäten das Studienziel grundsätzlich der Masterabschluss sei. Hierfür, wie auch für Promotionen müssten genügend Kapazitäten vorgehalten werden, auch, um hervorragende Absolventen anderer Hochschularten aufnehmen zu können. Er betonte die Offenheit der Universitäten: "Bei uns sind alle diejenigen willkommen, die hohe Leistungen zeigen".
Horst Hippler, Jahrgang 1946, studierte Physik an der Universität Göttingen und promovierte an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne; er wurde in Göttingen habilitiert. Im Oktober 1993 erhielt er den Ruf auf eine C4-Professur an die Fakultät für Chemie der damaligen Universität Karlsruhe. Seit 2002 wurde er dort zum Rektor gewählt und 2008 im Amt bestätigt. Er war außerdem Gründungspräsident des Zusammenschlusses der technischen Universitäten in Deutschland, der TU 9, und ist Sprecher der Gruppe der technischen Universitäten in der Hochschulrektorenkonferenz.
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