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04/15/2010 13:43

Experimentieren leicht gemacht

Friederike Meyer zu Tittingdorf Presse- und Informationszentrum
Universität des Saarlandes

    Spaß am naturwissenschaftlichen Experimentieren will eine neue Plattform bei Schülern wecken. Sie wurde von Andreas Schütze, Professor für Messtechnik an der Universität des Saarlandes, und seinen Mitarbeitern entwickelt. Mit der "VenDASys" genannten Plattform lassen sich komplexe Versuchsaufbauten für den Physik- und Technikunterricht betreiben. Die Experimentierplattform, die als Beispiel einen Stirling-Motor ansteuern wird, präsentieren die Wissenschaftler vom 19. bis 23. April auf dem saarländischen Forschungsstand der Hannover Messe (Halle 2, Stand C 44).

    "Während es früher Experimentierkästen gab, sitzen die Schüler heute eher vor Computern", sagt Professor Andreas Schütze. "Daher fehlt ihnen die Erfahrung im Umgang mit der Elektronik, die für Experimente benötigt wird." Um moderne, durch Mikrosensoren gesteuerte Technik wieder erlebbar zu machen, hat er mit seinen Mitarbeitern die Experimentierplattform VenDASys entwickelt. Sie ersetzt ein halbes Labor, da sie viele elektronische Komponenten in sich vereint, darunter Spannungs- und Stromquellen für die Energieversorgung, verschiedene Messgeräte und digitale Ein- und Ausgänge. Mit einer Standard-USB-Schnittstelle lässt sie sich an jeden Rechner anschließen. "Der Unterschied zu kommerziellen Systemen besteht darin, dass die Schüler ihre Experimente selber aufbauen und nicht nur vorgefertigte Abläufe präsentiert bekommen", erklärt der Professor für Messtechnik.

    Wie man mithilfe der Schüler-Plattform auch komplexe Experimente realisieren kann, zeigen die Saarbrücker Forscher auf der Hannover Messe am Beispiel eines Stirling-Motors. Dabei wird heiße Luft in einem Metallzylinder hin- und hergeschoben, so dass sie abwechselnd erhitzt und abgekühlt wird, wodurch sich ein Kolben bewegt, der wiederum einen Generator antreibt. Der Stirling-Motor, der noch vor wenigen Jahren als Kuriosum galt, hat den Vorteil, dass er schon bei niedrigen Temperaturen Bewegung oder Strom erzeugen kann, im Experiment wird dies mit Halogenlampen erzeugt. "An einem solchen Heißluft-Motor kann man thermodynamische Prozesse darstellen und mit geeigneten Sensoren auch nachmessen. Darüber hinaus können Schüler auch den Versuchsaufbau ändern und ausprobieren, wie sich beispielsweise ein höherer Wirkungsgrad erreichen lässt", erläutert Andreas Schütze.

    Um möglichst viele junge Leute für naturwissenschaftliches Experimentieren zu begeistern, will das Team der Saar-Uni gemeinsam mit dem Saarlouiser Lehrer Benjamin Brück die Experimentierplattform für Schüler leicht zugänglich machen. So soll im Max-Planck-Gymnasium in Saarlouis ein Experimentierraum mit VenDASys-Geräten ausgestattet werden, der auch von anderen saarländischen Schulen genutzt werden kann. In einem eigens entwickelten Elektronik-Selbstlernkurs, der in Kürze online verfügbar ist, werden die Schüler an elektronische Komponenten wie Widerstände, Dioden und Kondensatoren herangeführt und erlernen die Programmierung mit "LabVIEW". Mit dieser graphischen Programmiersprache, die intuitiv bedienbar ist, lassen sich die bei den Versuchen ermittelten Messwerte auf den Computer übertragen, auswerten und darstellen. Auch im Schüler-Labor SinnTec an der Universität können Schüler mit der VenDASys experimentieren. Wegen der einfachen Handhabung der Experimentierplattform, denken die Macher bereits noch einen Schritt weiter: "Nach einer kurzen Einweisung könnten interessierte Jugendliche auch zu Hause damit experimentieren, zum Beispiel für 'Jugend forscht'".

    Das Projekt, das junge Leute für Fächer im MINT-Bereich (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) interessieren soll, wird vom Ministerium für Wirtschaft und Wissenschaft des Saarlandes mit 106.000 Euro für zwei Jahre gefördert. Noch einmal die gleiche Summe steuert der Lehrstuhl von Professor Schütze für Entwicklung und Bau der Experimentierplattform sowie die Unterstützung der Nutzer bei.

    Fragen beantworten:
    Prof. Dr. Andreas Schütze
    Lehrstuhl für Messtechnik der Universität des Saarlandes
    Tel. 0681 / 302 4663
    E-Mail: schuetze@lmt.uni-saarland.de

    René Sallier
    Lehrstuhl für Messtechnik der Universität des Saarlandes
    Tel. 0681 / 302-4590
    Tel. 0511 / 89 497101 (Telefon am Messestand)
    E-Mail: r.sallier@lmt.uni-saarland.de

    Hinweis für Hörfunk-Journalisten: Sie können Telefoninterviews in Studioqualität mit Wissenschaftlern der Universität des Saarlandes führen, über Rundfunk-ISDN-Codec. Interviewwünsche bitte an die Pressestelle (0681/302-3610) richten.


    More information:

    http://www.mechatronik.uni-saarland.de/sinntec/
    http://www.uni-saarland.de/pressefotos


    Images

    Esther Tesfagiorgis (v.l.) und Friederike Justinger experimentieren mit der VenDASys-Plattform für den Schulunterricht.
    Esther Tesfagiorgis (v.l.) und Friederike Justinger experimentieren mit der VenDASys-Plattform für d ...
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    Criteria of this press release:
    Electrical engineering, Materials sciences, Mechanical engineering, Physics / astronomy, Teaching / education
    transregional, national
    Schools and science, Transfer of Science or Research
    German


     

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