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Wissenschaft
Studierende erarbeiten Pläne für einen kinderfreundlichen Bezirk
„Gehst du wieder spielen?“ Das müssen sich Studierende mitunter anhören, wenn sie erwähnen, dass sie sich in ihrem Studium der Stadt- und Regionalplanung mit dem Thema „Spielleitplanung“ beschäftigen. Doch es geht hier nicht um „Mensch ärgere dich nicht“ & Co. Der Begriff lehnt sich an die Bauleitplanung an und hat mit räumlicher Planung zu tun.
Die „Spielleitplanung“ ist ein Instrument, das in der Stadtplanung die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen in allen Planungsschritten berücksichtigt und sie aktiv in die Vorbereitungen integrieren will. Mit einem Modellprojekt, das vom Institut für Stadt- und Regionalplanung der TU Ber-lin unterstützt wird, will der Bezirk Pankow-Weißensee einen kinderfreundli-chen Stadtteil Weißensee schaffen. Beteiligt sind auch das Deutsche Kinderhilfswerk und die Stiftung SPI. Über die Planung von Spielplätzen geht die Spielleitplanung allerdings weit hinaus. Sie erfasst, bewertet und berücksichtigt alle öffentlichen Freiräume der Stadt, in denen sich Kinder und Jugendliche aufhalten und aktiv werden: Brachen, Siedlungsränder, Baulücken, Grünanlagen, Straßen, Hauseingänge oder Plätze.
Was nun die jungen Menschen konkret in Weißensee stört, das erforschten die Studierenden mithilfe von Fragebögen auf gemeinsamen Streifzügen. Mit gezücktem Stift und Kamera ließen sie sich von über 100 Schülerinnen und Schülern den Kiez zeigen und hielten fest, worauf die Kinder und Jugendlichen Wert legen.
„Die direkte Mitwirkung ist einer der Kernbestandteile der Spielleitplanung“, erklärt Jan Abt, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut. „Nur wenn Kinder und Jugendliche als Experten für ihre eigenen Belange ernst genommen werden, kann das erforderliche Fachwissen für eine kinder- und jugendgerechte Stadt umgesetzt werden.“
Herumliegender Müll wurde als störend empfunden ebenso wie eine unangenehm riechende Wasserfläche oder die schnelle Taktung der Signalanlage an der viel befahrenen Berliner Allee. „Leider fehlen auch ausreichend Spiel- und Aufenthaltsflächen in dem verdichteten Quartier“, so Jan Abt. Hier könne der Bezirk Pankow aber beispielsweise mit Schulhoföffnungen kreativ eine Verbesserung erreichen.“ Aber die Jugendlichen hatten auch konkrete Vorschläge. So würden sie gern eine nahe gelegene Brache als Treffpunkt nach der Schule nutzen. Das wäre mit einfachen Mitteln umzusetzen, sagt Abt. Die Fläche könne geöffnet, der Müll beseitigt und Sitzgelegenheiten geschaffen werden – auch mit den Jugendlichen zusammen.
Der auf Basis der gesammelten Informationen von den Studierenden er-stellte Spielleitplan dient nun als Grundlage für die weitere Planung im Bezirk Pankow. Inwieweit er umgesetzt werden kann, entscheidet die Bezirksverordnetenversammlung Pankow-Weißensee in diesem Jahr.
Nadja Zivkovic
www.spielleitplanung-berlin.de
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dipl.-Ing. Jan Abt, Institut für Stadt- und Regionalplanung, Hardenbergstraße 40A,10623 Berlin,
Tel.: 030/314-2 81 02, Fax: -2 81 56, E-Mail: j.abt@isr.tu-berlin.de
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Criteria of this press release:
Construction / architecture, Social studies
regional
Research projects
German
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