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Wissenschaft
Die Zahl der Studienabbrecher in den Ingenieurwissenschaften ist hoch. Eine Hürde ist für viele die Mathematik, die in diesen Studiengängen anders oder schneller gelehrt wird, als viele es von der Schule kennen. Um diese Lücke zu schließen, werden Mathe-Brückenkurse angeboten, mit denen Studenten eigenständig den fehlenden Unterrichtsstoff aufarbeiten können. In dem von der Europäischen Union geförderten Projekt Math-Bridge werden Brückenkurse aus verschiedenen Ländern auf einer Internet-Plattform zusammengeführt und in mehreren Sprachen angeboten.
Wer Mathe-Aufgaben nicht versteht, hätte gern einen Tutor, der mit Rat zur Seite steht. Neue E-Learning-Systeme bieten dies auf virtuelle Weise: Lernende können Übungsaufgaben am Computer selbstständig bearbeiten und erhalten von dem System Rückmeldungen. So passt sich auch die Internet-Plattform Math-Bridge dem Lernenden an, indem es die Lerninhalte seinem Kenntnisstand und der gewählten Studienrichtung zuordnet. Dafür werden Inhalte von Mathe-Brückenkursen aus unterschiedlichen Ländern nicht nur sprachlich und inhaltlich, sondern auch in ihrer Klassifikation aufeinander abgestimmt. Nutzer können dadurch auf eine breite Palette an mathematischen Definitionen und Erläuterungen, aber auch auf eine Vielzahl von Übungsaufgaben zurückgreifen.
An der Universität des Saarlandes und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken wurden für Math-Bridge Werkzeuge entwickelt, mit denen Lehrer europaweit gemeinsam Inhalte für die Plattform erstellen können. So kann jeder die Übungsaufgaben ergänzen und diese mit schon bestehenden Inhalten verknüpfen. Das System erkennt dann automatisch Übersetzungslücken oder Widersprüche in der Verknüpfung, zum Beispiel bei den mathematischen Definitionen. Auch werden die Autoren darauf hingewiesen, wenn bestimmte Aufgaben fehlen, die die Anwender zum Lösen eines Problems kennen müssten. Die Forscher und Entwickler in Saarbrücken halfen auch dabei mit, die vielen Inhalte aus schon bestehenden Brückenkursen zu konvertieren und in das einheitliche, international einsetzbare System zu übertragen.
Das vor einem Jahr gestartete Math-Bridge-Projekt wird mit 1,8 Millionen Euro von der Europäischen Union gefördert. Bisher wurden schon existierende Mathematik-Brückenkurse aus Deutschland, Finnland, den Niederlanden und Österreich zusammengeführt. Die Kurse sind personalisiert und werden in den Sprachen Spanisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Holländisch und Ungarisch angeboten. In dem interdisziplinären Projekt arbeiten Informatiker, Mathematiker und Pädagogen der Universität des Saarlandes, des DFKI, verschiedener europäischer Universitäten und Firmen zusammen. Math-Bridge wird von Dr. Erica Melis und Dr. Andrey Girenko am DFKI koordiniert. Von Seiten der Saar-Universität arbeiten Prof. Jörg Siekmann und Dr. Christoph Igel am Projekt mit.
Fragen beantwortet:
Dr. Erica Melis
Universität des Saarlandes und DFKI
Tel. +49 (0)681 302-5276
Erica.Melis@dfki.de
Criteria of this press release:
Electrical engineering, Information technology, Mathematics, Mechanical engineering, Physics / astronomy
transregional, national
Schools and science, Studies and teaching
German
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