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Fußball-WM - Der Countdown läuft
TU-Alumnus Luyanda Mpahlwa überwacht die Baumaßnahmen der Fußballstadien in Südafrika / Teilnahme an Diskussionsveranstaltung am 26. Mai 2010 in Berlin
Noch 17 Tage bis zum Beginn der Fußball-WM in Südafrika am 11. Juni 2010. Für dieses große Sportereignis hat das Land fünf neue Stadien bauen lassen und fünf weitere von Grund auf saniert. TU-Absolvent Luyanda Mpahlwa ist mit den Baumaßnahmen der Stadien bestens vertraut, denn er arbeitet für das lokale Organisationskomitee der WM in Südafrika im technischen Beraterstab.
Der Südafrikaner kam 1986 als politischer Flüchtling nach Deutschland, da er aufgrund seiner politischen Aktivitäten gegen die Apartheid das Land verlassen musste, nachdem er dort zuvor bereits fünf Jahre im Gefängnis auf Robben Island saß. Das Exil in Deutschland nutzte er für ein Architektur-Studium an der TU Berlin, das er 1997 abschloss. Im Jahr 2000, als es die politischen Verhältnisse zuließen, kehrte er in seine Heimat zurück und gründete das „KapstadtStudio“ des Architekturbüros „mma architects“. Das Kerngeschäft des Büros liegt in der Planung von Gebäuden, oft für den öffentlichen Sektor. Unter anderem hat Luyanda Mpahlwa das 2003 eröffnete Botschaftsgebäude Südafrikas in Berlin mit entworfen und insbesondere die Koordinierung des Projektes zwischen Berlin und Südafrika übernommen.
Im Jahr 2006 hat Luyanda Mpahlwa sein Arbeitsspektrum um eine gewaltige Aufgabe erweitert. Seitdem ist er Mitglied des South African Local Organization Committee der FIFA und in einem fünfköpfigen Team, bestehend aus Ingenieuren und Architekten, als sogenannter Oversight Project Manager tätig. Dahinter verbirgt sich die gesamte Überwachung der Stadienbauten in Südafrika anlässlich der WM.
"Südafrika hat für die WM fünf neue Stadien bauen lassen und fünf weitere, bereits vorhandene komplett saniert. Unsere Aufgabe besteht darin, die rechtzeitige Fertigstellung der Stadien zu managen, die Kosten zu überwachen und dabei alle Richtlinien der FIFA zu erfüllen, und dies nicht nur für die Stadien, sondern auch für die Areale um die Stadien herum", erzählt Mpahlwa in fließendem Deutsch. Die Stadien sind bereits fertiggestellt und von der FIFA abgenommen, an den Flächen wird noch gearbeitet.
„Wir werden hier eine tolle WM haben und ich denke, sie könnte dazu beitragen, dass sich Fußball in Südafrika mehr durchsetzt. Bisher ist es ein Sport der Schwarzen, das kann durch dieses große Event anders werden, und es werden sich hoffentlich mehr Weiße für den Sport begeistern“, schätzt Mpahlwa. Denn trotz 16 Jahren Demokratie in Südafrika ist das Erbe der Apartheid, alles in „Schwarz-Weiss“ zu sehen, noch nicht überwunden. Ein wichtiger Faktor dafür könnte auch die verbesserte Sicherheit in den Stadien sein. "Ich bin bisher mit meinen Söhnen auch nicht in ein Fußballstadion gegangen. Sie waren einfach nicht sicher, das ist jetzt anders." Insgesamt sieht er in der WM eine Chance für die Entwicklung der städtischen Strukturen. "Eine Stadt wie Johannesburg beispielsweise krankt daran, dass in der City kein richtiges Leben stattfindet, alles und jeder ist abgeschottet, eine richtige Stadtplanung gab es bisher nicht, die Verkehrsinfrastruktur war katastrophal", beschreibt er die Metropole. "In den letzten Jahren wurde vieles unternommen, um das zu ändern. Ob es Erfolg haben wird, werden die kommenden Jahre zeigen. Die WM bietet eine Chance, aber keine Garantie dafür."
Aktueller Hinweis:
Am 26. Mai 2010 kommt Luyanda Mpahlwa auf Einladung der Heinrich-Böll-Stiftung nach Berlin zu einer Diskussionsveranstaltung „Südafrika - Sport und Politik während der Apartheid und danach“, 19 bis 22 Uhr, Ort: Heinrich-Böll-Stiftung, Schumannstraße 8, Berlin, www.boell.de
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Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Bettina Klotz, Presse- und Informationsreferat der TU Berlin, Tel.: 030/314-27650 /-22919, E-Mail: pressestelle@tu-berlin.de
Die Medieninformation zum Download:
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Criteria of this press release:
Construction / architecture
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications
German
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