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06/18/2010 20:00

Wie wir Krisen bewältigen

Ute Schönfelder Stabsstelle Kommunikation/Pressestelle
Friedrich-Schiller-Universität Jena

    Entwicklungspsychologe der Universität Jena gibt neues Buch zum Sozialen Wandel heraus

    Jena (18.06.10) Die Nachrichten aus Griechenland vor wenigen Wochen alarmierten weltweit: Tausende aufgebrachte Demonstranten protestierten gegen ein radikales Sparprogramm der Regierung, welches das in eine schwere Finanzkrise geratene Land vor dem Bankrott retten soll. „Das Beispiel hat auf dramatische Weise gezeigt, welch ungeheure Dynamik der soziale Wandel derzeit entwickelt“, sagt Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen von der Universität Jena. Nach den tief greifenden politischen Umbrüchen während der vergangenen 20 Jahre in Deutschland und Europa sei es heute vor allem die wirtschaftliche Globalisierung, die die gesellschaftlichen Strukturen in den Industriestaaten verändere. „Es gibt viele verschiedene Wege, auf denen diese gesellschaftlichen Prozesse schließlich im Leben jedes Einzelnen ankommen“, weiß der Entwicklungspsychologe. Während sich der eine vielleicht zunehmend um die Sicherheit seines Arbeitsplatzes sorgt, spürt der andere finanzielle Einschnitte im Bereich der Sozialleistungen oder wird im Freundes- oder Familienkreis mit Problemen konfrontiert.

    Mit welchen Strategien die Menschen in unterschiedlichen Regionen der Welt auf die gesellschaftlichen Herausforderungen der heutigen Zeit reagieren, das hat Prof. Silbereisen gemeinsam mit seinem Fachkollegen Xinyin Chen von der University of Western Ontario (Kanada) jetzt in einem neuen Buch zusammengefasst. Der Band mit dem Titel „Social Chance and Human Development. Concept and Results“ ist heute (18. Juni) im Rahmen der Tagung „Development as Action in Context“ in Jena vorgestellt worden.

    „Das Buch beruht auf den Ergebnissen eines wissenschaftlichen Workshops“, erläutert Mitherausgeber Silbereisen. Zu diesem hatten sich 2008 Wissenschaftler des an der Friedrich-Schiller-Universität Jena angesiedelten Sonderforschungsbereichs (SFB) 580 mit internationalen Experten getroffen. Im Mittelpunkt des SFB 580 stehen die „Gesellschaftlichen Entwicklungen nach dem Systemumbruch“. Prof. Silbereisen und sein Team untersuchen in ihrem Teilprojekt das Wechselspiel zwischen gesellschaftlichen Veränderungen und den persönlichen Ressourcen und individuellen Bewältigungs-Strategien des Einzelnen.

    „Ausgehend von der Makroebene der strukturellen Veränderungen schauen wir auf deren Niederschlag im Leben des Einzelnen, wie Menschen damit umgehen, und zu welchen Anpassungen im Verhalten im Bezug auf den sozialen und ökonomischen Wandel dies führt“, beschreibt Prof. Silbereisen ein von ihm und seinen Mitarbeitern entwickeltes „Demand-Regulation-Outcome-Modell“, mit dem sich Änderungen von Verhalten und Entwicklung erfassen und erklären lassen. Dieses Modell, so zeigt es der neue Band, hat nicht nur für die sozialen Umbrüche in Europa Gültigkeit. Die Publikation spannt vielmehr einen Bogen von den schnellen politischen Umwälzungen nach dem Zusammenbruch des Sozialismus in Osteuropa bis zu den eher gemächlichen wirtschaftlichen Reformprozessen in Asien und stellt dar, wie sich diese Prozesse auf die menschliche Entwicklung über die Lebenspanne auswirken.

    Bibliographische Angaben:
    Rainer K. Silbereisen, Xinyin Chen (Hg.): Social Change and Human Development. Concept and Results. SAGE Publications 2010, Los Angeles, London, New Delhi, Singapore, Washington D.C., 312 Seiten, Preis: 85,99 Euro, ISBN 978-1-84920-019-6

    Kontakt:
    Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen
    Institut für Psychologie der Friedrich-Schiller-Universität Jena
    Am Steiger 3 / Haus 1
    07743 Jena
    Tel.: 03641 / 945201
    E-Mail: rainer.silbereisen[at]uni-jena.de


    More information:

    http://www.uni-jena.de


    Images

    Der Jenaer Entwicklungspsychologe Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen.
    Der Jenaer Entwicklungspsychologe Prof. Dr. Rainer K. Silbereisen.
    Foto: privat
    None

    Cover den neuen Bandes.
    Cover den neuen Bandes.

    None


    Criteria of this press release:
    Psychology
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

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