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Wissenschaft
Verhaltensbiologe und Pulitzer-Preisträger Professor Dr. Bert Hölldobler im Heidelberger Forum „Wissenschaft und Gesellschaft“ zu Gast / Öffentlicher Vortrag in der Print Media Academy am 7. Juli 2010 um 18 Uhr
Hoch entwickelte Ameisenstaaten funktionieren wie ein großer Organismus: Einige Hundert bis mehrere Millionen Tiere kooperieren in einem komplexen und effektiven Netzwerk. Wie aber kommunizieren die Ameisen? Woher weiß jedes Tier, welche Aufgabe ihm in seiner riesigen Familie zukommt? Antworten gibt am Mittwoch, dem 7. Juli 2010, der international führende Ameisenforscher und Pulitzer-Preisträger Professor Dr. Bert Hölldobler im "Heidelberger Forum Biowissenschaft und Gesellschaft". Sein Vortrag "Der Superorganismus: Kommunikation und Kooperation in Ameisenstaaten“ startet um 18 Uhr im Auditorium der Heidelberger Print Media Academy. Der Eintritt ist frei.
Das "Heidelberger Forum Biowissenschaft und Gesellschaft" ist eine Initiative der Heidelberger molekularbiologischen Forschungsinstitute: des Europäischen Molekularbiologielabors (EMBL), des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des Zentrums für Molekulare Biologie Heidelberg (ZMBH) und der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg. Die Initiative, deren Ziel es ist, die Öffentlichkeit über wichtige Erkenntnisse aus den Biowissenschaften zu informieren, wird von der Manfred Lautenschläger Stiftung unterstützt.
Erfolg durch instinktgesteuerte Kooperation und Kommunikation
Insektenstaaten übertreffen jede andere Tiergesellschaft an Komplexität: In manchen Staaten pflanzen sich nur ein oder wenige Individuen fort, während die überwiegende Mehrheit der Gruppenmitglieder unfruchtbar bleibt, um als Arbeiter für die Nahrungsbeschaffung, Verteidigung und Aufzucht der Brut zu sorgen. Diese instinktgesteuerte Kommunikation und Arbeitsteilung bringt z.B. bei den Blattschneiderameisen eine komplexe Nestarchitektur mit Belüftungssystemen oder eine spezialisierte Agrikultur mit chemischer Schädlingsbekämpfung hervor.
Zahlreiche Erkenntnisse zur Kommunikation dieser Tiere, zur Dynamik der Sozialstrukturen sowie zur Evolution der Tiergemeinschaften verdankt die Fachwelt Bert Hölldobler, der für seine Arbeiten und Veröffentlichungen über soziale Insekten schon zahlreiche Auszeichnungen erhielt: Zusammen mit Edward O. Wilson, dem Begründer der Soziobiologie, erhielt er 1991 für das gemeinsam verfasste Buch "The Ants" den Pulitzer-Preis. Er ist u.a. Träger des Leibniz-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft, des amerikanischen Wissenschaftspreises der Humbold-Stiftung, des Körber-Preises sowie des Alfred-Krupp-Wissenschaftspreises. Zuletzt erhielt er 2010 mit der Lichtenberg-Medaille die höchste Auszeichnung der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Bert Hölldobler wurde 1936 im bayerischen Erling-Andechs bei Starnberg geboren. Er studierte Biologie und Chemie in Würzburg, wurde 1969 in Frankfurt am Main habilitiert und war dort von 1971 bis 1973 Professor für Zoologie. Es folgten Professuren an der Harvard University in Cambridge und der Cornell University in Ithaca, USA, sowie in Zürich. 1989 kehrte der Experte für Verhaltensphysiologie und Soziobiologie an die Universität Würzburg zurück und baute ein weltweit führendes Zentrum zum Studium sozialer Insekten auf. Seit seiner Emeritierung lehrt er an der Arizona State University in Tempe, USA.
Der Vortrag "Der Superorganismus: Kommunikation und Kooperation in Ameisenstaaten" findet am Mittwoch, dem 7. Juli 2010, um 18 Uhr im Auditorium der Print Media Academy, Kurfürsten-Anlage 52-60, 69115 Heidelberg, statt. Der Eintritt ist frei; Bevölkerung und Journalisten sind herzlich eingeladen.
Weitere Information im Internet:
www.embl.de/aboutus/science_society/hd_forum/past_forums/hoelldobler/index.html
Oder unter www.embl.de > About us > Science and Society > Heidelberg Forum
Universitätsklinikum und Medizinische Fakultät Heidelberg
Krankenversorgung, Forschung und Lehre von internationalem Rang
Das Universitätsklinikum Heidelberg ist eines der größten und renommiertesten medizinischen Zentren in Deutschland; die Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg zählt zu den international bedeutsamen biomedizinischen Forschungseinrichtungen in Europa. Gemeinsames Ziel ist die Entwicklung neuer Therapien und ihre rasche Umsetzung für den Patienten. Klinikum und Fakultät beschäftigen rund 7.600 Mitarbeiter und sind aktiv in Ausbildung und Qualifizierung. In mehr als 40 Kliniken und Fachabteilungen mit ca. 2.000 Betten werden jährlich rund 550.000 Patienten ambulant und stationär behandelt. Derzeit studieren ca. 3.400 angehende Ärzte in Heidelberg; das Heidelberger Curriculum Medicinale (HeiCuMed) steht an der Spitze der medizinischen Ausbildungsgänge in Deutschland.
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Dr. Annette Tuffs
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Diese Pressemitteilung ist auch online verfügbar unter
www.klinikum.uni-heidelberg.de/presse
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