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Wissenschaft
Medien-Mitteilung der Universitaet Dortmund
Zweite Dortmunder Bachtage mit Konzerten und Symposium
Franzoesische und italienische Anklaenge beim Bach
Vom Publikum begeistert aufgenommene Konzerte, aber auch intensive Diskussionen im kleinen Forscherkreis und anregende Unterhaltung zur Hausmusik - die zweiten Bachtage der Universitaet Dortmund hatten viele Facetten. Im Mittelpunkt des Interesses standen der Klang historischer Instrumente der Bachzeit ebenso wie Verbindungen der Bachschen Musik zu anderen Stilen des 18. Jahrhunderts.
Die Bachtage mit ihrem eindrucksvollen Programm fuer die Freunde barocker Musik sind sozusagen der oeffentliche Widerhall einer Zusammenkunft der internationalen Spitze der Bachforscher. Zum 2. Dortmunder Bach-Symposium kamen 33 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den USA, aus Kanada, England, oesterreich, der Schweiz und Deutschland vom 21. bis 24. Januar im Universitaetskolleg Bommerholz zusammen.
Zur Debatte stand das Thema "Bach und die Stile". Dabei ging es um die Frage, inwieweit Bach, dessen Werk in vielerlei Hinsicht nur aus sich heraus zu erklaeren ist, sich doch mit den Stilrichtungen seiner Zeit - etwa dem franzoesischen und italienischen Stil - auseinandergesetzt hat,
Wichtig ist dem Initiator der Bachtage und Bach-Biographen Martin Geck vom Institut fuer Musik und ihre Didaktik der Universitaet Dortmund die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. So wurde im Anschluss an das Konzert Joshua Rifkins intensiv ueber dessen Rekonstruktion der D-Dur-Ouvertuere in einer Fassung ohne Trompeten diskutiert, ebenso ueber seine Wiedergabe des Oboenkonzerts, das auf einem historischen Instrument ohne Klappen gespielt wurde.
Dass neben herausragenden Koepfen der Bachforschung wie Alfred Duerr, Christoph Wolff, Hans-Joachim Schulze und Klaus Hofmann auch juengeren Nachwuchswissenschaftlern Gelegenheit gegeben wurde, ihre Thesen vorzutragen, zeigt, dass die Auseinandersetzung mit alter Musik Zukunft hat.
Den oeffentlichen Eroeffnungsvortrag ueber "Zitate in Bachs Musik" hielt Gastprofessor Yoshitake Kobayashi. Der Kammerchor der Universitaet brachte mit Gesangs- und Instrumentalsolisten unter Leitung von Willi Gundlach in gewohnter Praezision am zweiten Abend die Kantate "Der zufriedengestellte aeolus" zu Gehoer, ein "weltliches" Werk des Thomaskantors Bach, ergaenzt um Felix-Medelssohn-Batholdys "Die erste Walpurgisnacht".
In der Musikhochschule blaetterte Robert Hill, Professor fuer historische Tasteninstrumente an der Uni Freiburg, gemeinsam mit der Sopranistin Petra Hasse und der musikwissenschaftlichen Moderatorin Dr. Janina Klassen das "Klavierbuechlein der Anna Magdalena Bach" auf. Hill hatte schon zwei Tage zuvor bei einem Konzert im Haus von Martin Geck und Adelheid zu Salm-Salm auf seinem Cembalo-aehnlichen und mit Darmsaiten bespannten Lautenwerk spaetromantische Orchestermusik imitiert - als Quiz fuer die Musikwissenschaftler und Gaeste aus Rektorat und Verwaltung. Wohltemperierte Klaviermusik, diversen Komponisten unterschobene Variationen auf "Haenschen klein" (Pianistin Ulrike Kranefeld und Sopranistin Petra Hasse) sowie Jiddische Lieder, die Carsten Eckstaedt vortrug, gehoerten zum Programm des Hauskonzerts.
Den deutlichsten Bezug zum Thema des Symposiums waehlte Joshua Rifkin, der mit seinem international renommierten "Bach Ensemble" das Abschlusskonzert im Audimax gestaltete. Die Orchestersuite Nr. 3 in D-Dur verdeutlichte den fanzoesischen Stil, das Es-Dur-Konzert fuer Oboe (Stephen Hammer) und Streicher den italienischen, vielgestaltiger noch die "Hochzeitskantate" fuer Sopran (Susanne Rydén), Floete, Oboe d'amore, Streicher und Cembalo.
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Social studies
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