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Wissenschaft
Patientenrechte in der Diskussion
4. Fachtagung in der Reihe "Gesund in eigener Verantwortung?"
Stiftung Deutsches Hygiene-Museum
in Partnerschaft mit der DKV Deutsche Krankenversicherung AG
28. und 29. September 2001
Die politische Debatte um die Gesundheitsversorgung ist zunehmend von der Sorge um die Bezahlbarkeit des gegenwärtigen Systems geprägt. Die Förderung der Eigenverantwortung wird als Königsweg zur Kostenersparnis gepriesen. Handelt es sich dabei um eine unzulässige Indivi-dualisierung von Gesundheitsrisiken oder führt die zunehmende Selbstbestimmung des Individuums im Gesundheitswesen zu einer Ausbeutung der Solidargemeinschaft?
In diese Debatte greift die Fachtagungsreihe "Gesund in eigener Verantwortung" ein und fragt mit ihrer 4. Veranstaltung nach der Rolle und den Rechten von Patienten. Das Recht auf Selbstbestimmung, der Umgang mit Informationen und der Einfluss mündiger Patienten auf die Qualität der Gesundheitsversorgung werden aus gesundheitswissenschaftlicher, ethischer rechtswissenschaftlicher und medizinischer Sicht thematisiert.
Wenn Menschen das Gesundheitswesen nutzen, suchen sie Hilfe und Unterstützung. Ist Selbstbestimmung dabei möglich und gefragt? Wo liegen die Grenzen und Risiken von Selbstbestimmung? Können informierte Patienten auf die Versorgungsqualität Einfluß nehmen? Gibt es ein Recht auf Nichtwissen? Brauchen Patienten Informationen über die Qualität von Angeboten? Gibt es im Gesundheitswesen Bürgerbeteiligung? Welche rechtlichen Grundlagen hat Patientenselbstbestimmung?
In der Podiumsdiskussion am Freitag abend werden Referenten, Politiker und Patientenvertreter über den Preis von Gesundheit diskutieren. Die Kosten der Gesundheitsversorgung steigen unaufhaltsam, aber die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland ist im Vergleich mit den Industrienationen nur mittelmäßig. Bezahlt wird das System von den Versicherten, deren Einfluß auf das System aber sehr gering ist. Die gegenwärtigen Steuerungsanreize für Leistungsanbieter sind nicht geeignet, Über- und Fehlversorgung einzudämmen und die Qualität zu verbessern. Selbstbestimmung und Freiheit der Versicherten steht im Verdacht, Leistungsmissbrauch durch gesundheits-schädigende Verhaltensweisen und wachsendes Anspruchsdenken zu unterstützen. Ist die Zweiklassenmedizin und das Ende der Solidarität der einzige Ausweg?
Freitag, den 28. September 2001, 12.00 Uhr bis 20.00 Uhr
- Aktueller Stand der Patientenrechte aus der Sicht des Bundesgesundheitsministeriums. Gudrun Schaich-Walch, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium
- Der Patient im Spannungsfeld zwischen Selbstbild und medizinischer Abbildung.
Dr. Marcus Düwell, Interfakultäres Zentrum für Ethik in den Wissenschaften der Universität Tübingen
- Der Mensch als gläserner Patient?
Prof. Dr. med. Linus Geisler, Mitglied der Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" des Deutschen Bundestages
- Selbstbestimmung und Selbstverantwortung: Patientenrechte und Bürgerbeteiligung. Prof. Dr. Dieter Hart, Institut für Gesundheits- und Medizinrecht, Universität Bremen
- Informed consent: Können Patienten wissen, was sie wollen? Prof. Dr. med. G. Ehninger, Technische Universität Dresden, Universitäts-klinikum Carl Gustav Carus
- Gesundheit ist uns wert und teuer.
Prof. Dr. Bernhard Badura, Universität Bielefeld, Fakultät für Gesundheitswissenschaften
18.30 Uhr Podiumsdiskussion: Wieviel Gesundheit können wir uns leisten?
mit: Dr. Marlies Volkmer, MdL "Initiative zur Schaffung unabhängiger Patientenberatungsstellen", Prof. Dr. Berhard Badura, Prof. Dr. med. Linus Geisler, Dr. Elisabeth Elstner, WIRALLE, Frauen gegen Brustkrebs e.V., Professor Dr. Jürgen Fritze, PKV-Verband Köln
Samstag, den 29. September 2001, 9.00 bis 14.00 Uhr
Drei Parallele Foren
Selbstbestimmung: Mit Risiken und Nebenwirkungen?
Was bedeutet eigentlich Selbstbestimmung von Patienten? Was passiert, wenn Patienten ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen?
Information: Vom Recht auf Wissen und Nichtwissen
Fördern Informationen die Gesundheit? Oder das Gesundheitswesen? Unabhängige Informationen - woher nehmen? Was bietet das Internet? Wie reagiert der Arzt auf den informierten, mündigen Patienten?
Qualität: Der Beitrag der mündigen Patienten
Können informierte selbstbestimmte Patienten die Qualität im Gesundheitswesen steigern? Brauchen wir eine "Stiftung Warentest" für das Gesundheitswesen? Wie lassen sich Gesundheitsleistungen bewerten und vergleichen? Werden dann aus den Patienten umworbene Kunden?
Der Tagungsbeitrag beträgt 75.- DM, Ermäßigungsberechtigte zahlen 40 DM.
Das vollständige Programm der Veranstaltung sowie eine elektronische Anmeldung finden Sie unter www.dhmd.de/Fachtagung_forum und unter der Telefonnummer 0351/ 4846 856 oder Fax 0351/ 4846 594 und
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Law, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Politics, Psychology, Social studies
transregional, national
Miscellaneous scientific news/publications, Scientific conferences
German
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