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Der "Tag X..." - Erwartungsgeschichte von Zeitumbruechen und Jahrhundertwenden
Die herannahende Jahrtausendwende wirft ihre Schatten voraus. Das Jahr 2000 ist heute schon mit Erwartungen aufgeladen, das ihm historische Dimension verleiht. Historiker wissen, dass es solche besonderen Zeitpunkte schon immer gegeben hat: Besondere Befuerchtungen, Hoffnungen und Traeume waren fuer die mittelalterlichen Menschen mit dem Jahr 1000 genauso verbunden wie die persoenlichen und nationalen Wuensche von Studenten mit Blick auf das Wartburgfest 1817, die Befuerchtungen vor dem Einzug der Roten Armee oder die Phantasien von Planern in Ost und West zur deutschen Widervereinigung.
Mit solcher "Erwartungsgeschichte" in verschiedenen Zeiten - vom Fruehmittelalter bis zur Gegenwart - und in ganz verschiedenen Kulturen - Europa, Amerika, Russland - wird sich im kommenden Wintersemester eine Vortragsreihe beschaeftigen, die Assistenten des Jenaer Historischen Instituts konzipiert haben. Professoren, Studenten, interessierte Gaeste sind eingeladen, ueber die Vortraege nicht nur einen Zugang zur Mentalitaet der jeweils behandelten Zeit zu finden, sondern vor allem auch die Veraenderungen im Zukunftsdenken der Menschen zu entschluesseln. Im Mittelpunkt steht dabei meist der "kleine Mann", der eben keine systematischen Zukunftsmodelle entwickelt, sondern ganz bestimmte Hoffnungen und Erwartungen an bestimmte Ereignisse, politische Ziele und gesellschaftliche Veraenderungen knuepft.
Gestartet wird das Projekt "Erwartungsgeschichte" am 28. Oktober 1996. Im ersten Vortrag wird es um die Erwartungen fruehmittelalterlicher Geschichtsschreiber vor der Jahrtausendwende gehen. Chronologisch folgen weitere Vortraege ueber die Jahrhunderte hinweg - u.a. das Jubeljahr 1300, die Jahre 1817, 1900, 1945, 2000.
Alle Vortraege sollen 1997 in einem Band erscheinen, mit dem die Jenaer Geschichts-Assistenten einen Beitrag zur aktuellen Debatte um die zweite Jahrtausendwende leisten wollen. Die Vortraege finden jeweils montags, 18.00 Uhr, im Seminarraum 8, August-Bebel-Strasse 4, statt.
Criteria of this press release:
Social studies
transregional, national
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German
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