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Wissenschaft
Wendewortschatz - Grammatik - Dokumentation
Neue Publikationen am Institut fuer deutsche Sprache (IDS)
Drei einschlaegige Publikationen legt das Institut fuer deutsche Sprache (IDS) zum Jahresende vor, die beweisen, dass man sich in der Sprachwissenschaft mit interessanteren Dingen als mit der Rechtschreibung befassen kann.
Um ein Nachschlagewerk und zugleich ein Lesebuch fuer alle, die etwas ueber den juengsten Abschnitt der deutschen Sprachentwicklung wissen moechten, handelt es sich bei dem Buch _Schluesselwoerter der Wende. Woerterbuch zum oeffentlichen Sprachgebrauch 1989/90_. Vom _Menschen in der Gerade-noch-DDR_ zum _kuenftigen Bundesbuerger_, _Fluechtlingsmassen_ und _Massenflucht_, die _Aktenwaschanlage_ und - natuerlich - der _Wendehals_: Die kurze Wendezeit 1989/90 hat der Sprachgemeinschaft rund 1.000 neue Woerter beschert, ueber die man in diesem Woerter-Buch alles Wissenswerte finden kann. Die Autoren verzeichnen die verschiedenen Wortbildungen und deren Bedeutung und vermitteln das noetige Hintergrundwissen. Die vielen Textbelege zeigen, wie die Woerter gebraucht wurden bzw. werden.
Eine weitere Publikation wirkt auf den ersten Blick schon durch ihre Groesse von ueber 2500 Seiten beeindruckend, und das zu einem Thema, mit dem nicht jeder die besten Erinnerungen verbindet: Die neue _Grammatik der deutschen Sprache_. Sie ist deshalb so umfangreich, weil sie ungewoehnlich detailliert tradierte Themen der Grammatikschreibung behandelt und mit vielen Originaltexten belegt. Ausserdem werden sonst stiefmuetterlich behandelte spezifische Fragestellungen aus dem Bereich der gesprochenen Sprache aufgegriffen, so etwa die Rolle von Interjektionen (also Ausrufen wie _Hoppla_, _Aua_) und scheinbar regellose Satzabbrueche beim Sprecherwechsel in Gespraechen. Darueber hinaus beruecksichtigt sie im Gegensatz zur ueblichen, eher am Leser orientierten, Darstellungsperspektive auch die Perspektive von Sprechern bzw. Schreibern.
In neuer Form praesentiert sich die ,Dokumentation zur Germanistischen Sprachwissenschaft - Sprachwissenschaftliche Forschungsvorhaben". Sie verzeichnet - vorerst noch ueberwiegend aus Deutschland, Oesterreich und der Schweiz - Projekte aus dem Bereich der germanistischen Sprachwissenschaft, aus der kontrastiven Linguistik mit Deutsch als beteiligter Sprache, aus der allgemeinen Linguistik und aus Nachbarwissenschaften, soweit sie fuer die Sprachwissenschaft von Interesse sein koennen. Neu an dieser Ausgabe ist die Form (abfragbare Datenbank), der Erscheinungsort (das WWW - World Wide Web - anstelle der frueheren Publikationen als Buch), die Art der Datenerhebung (aktive Recherche nach Projekten im WWW anstelle der frueheren Fragebogenaktion) und die monatliche Aktualisierung. Erfasst sind schon ueber 600 Forschungsprojekte. Weitere Projekte - auch solche, die nicht im Internet abrufbar sind - koennen jederzeit bei den Bearbeitern der Dokumentation angemeldet werden.
- Dieter Herberg, Doris Steffens, Elke Tellenbach: Schluesselwoerter der Wendezeit. Woerter-Buch zum oeffentlichen Sprachgebrauch 1989/90 (Schriften des Instituts fuer deutsche Sprache, Band 6). Walter de Gruyter Verlag, Berlin 1997. 521 Seiten, 228 Mark.
- Gisela Zifonun, Ludger Hoffmann, Bruno Strecker u.a.: Grammatik des heutigen Deutsch (Schriften des Instituts fuer deutsche Sprache, Band 7). Walter de Gruyter Verlag, Berlin 1997. 2569 Seiten. 3 Baende. Subskriptionspreis bis zum 31.3.1998, 298 Mark.
- Dokumentation zur Germanistischen Sprachwissenschaft: Sprachwissenschaftliche Forschungsvorhaben. Mannheim 1997. http://www.ids-mannheim.de/oea/forsch/
Criteria of this press release:
Social studies
transregional, national
Research projects
German
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