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10/04/2001 15:21

"Den Ruf der Universität Heidelberg gefestigt und ausgebaut"

Dr. Michael Schwarz Kommunikation und Marketing
Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

    Rektor Prof. Dr. Peter Hommelhoff dankte in seiner Laudatio dem scheidenden Chirurgen Prof. Dr. Christian Herfarth für seine ärztliche Spitzenleistung -Symposium zur Emeritierung Prof. Herfarths

    "Ich habe das Gefühl, an einem lebendigen Korpus gearbeitet zu haben", sagte Professor Christian Herfarth rückblickend anlässlich seiner Emeritierung. Damit meinte der Heidelberger Chirurg von Weltruf nicht die vielen Patienten, die auf dem Operationstisch unter seinem Messer lagen, sondern sein 20-jähriges Wirken in der Neckarstadt. Als Leiter der Heidelberger Chirurgischen Klinik hat Herfarth viele neue Akzente gesetzt und die Klinik sowie die Medizinische Fakultät entscheidend mitgeprägt. Seine chirurgische Ausstrahlung wird durch die Zahl seiner Schüler in leitender Funktion eindrucksvoll bestätigt. Zu seinen Verdiensten zählt unter anderem das Tumorzentrum Heidelberg/Mannheim, das er zu einem Transplantations- und Referenzzentrum in der chirurgischen Therapie chronisch entzündlicher Darmerkrankungen gemacht hat.

    Christian Herfarth war Mitglied, Sprecher, Vorsitzender oder Präsident in einer Vielzahl nationaler und internationaler Forschungseinrichtungen, Fachgesellschaften und wissenschaftlichen Leitungsgremien. Er ist anerkannter Richtungsgeber der internationalen Forschung in den Schwerpunkten chirurgische Onkologie, Endokrinologie, Lebertransplantation und chronisch entzündliche Darmerkrankungen. Zwischen 1997 und 1998 übernahm er die Präsidentschaft der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie und der Deutschen Krebsgesellschaft, ein Höhepunkt in seiner Karriere. Für seine herausragende wissenschaftliche Lebensleistung wurde ihm vergangenes Jahr das Bundesverdienstkreuz erster Klasse der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

    Mit 68 Jahren schied der bedeutende zeitgenössische Chirurg nun aus dem Amt. Anlässlich dieses Ereignisses fand im Krebsforschungszentrum das wissenschaftliche Symposium "Orientierung der Chirurgie bei wissenschaftlichem und gesellschaftlichem Paradigmenwechsel" statt. Fragen nach der optimalen Forschungsstruktur, dem wissenschaftlichen Umfeld der Chirurgie und der praktischen Umsetzung des Faches standen zur Diskussion.

    Der Rektor der Ruperto Carola, Professor Peter Hommelhoff, dankte in seiner Laudatio dem Chirurgen für seine ärztliche Spitzenleistung. "Herfarth hat den guten Ruf der Universität Heidelberg gefestigt und weiter ausgebaut." Für den Dekan der Medizinischen Fakultät, Professor Hans-Günther Sonntag, ist "Herfarth auch als Unilehrer immer Arzt gewesen" . Als Sohn des Chirurgen Heinrich Herfarth habe er schon in der Jugend die Anlagen zu einem großartigen Arzt erhalten. Professor Eike Martin, Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums, verliert in Herfarth "einen Partner, der manchmal schwer zu überzeugen ist". Den Dankesreden schloss sich Professor Harald zur Hausen an, Vorsitzender und Wissenschaftliches Mitglied des Stiftungsvorstandes des Deutschen Krebsforschungszentrums. Zu seinen schönsten Erfahrungen zählte die enge Verbundenheit des Zentrums mit der Klinik, die sich seit sieben Jahren in der persönlichen Kooperation der beiden Institute niederschlage.

    Es ist nicht zu leugnen: Die Verabschiedung Herfarths hinterlässt eine Lücke. Symbolträchtig daher das Symposium, das mit einem einfachen "Wie geht es jetzt weiter?" hätte betitelt werden können. Für die Chirurgie Heidelberg stehen die Perspektiven jedenfalls fest. Herfarths Nachfolger, Professor Markus Büchler, zuletzt Ordinarius für Chirurgie am Inselspital der Universität Bern, machte seine Vorhaben deutlich.

    Büchlers Rede begann zunächst mit Sprechpausen, so als ob er sich vorsichtig in ein fremdes Revier hineinpirsche. Aber das Revier ist nun seines und allmählich wurde sein Redefluss schneller, seine Stimme lauter. "Wer die Vergangenheit nicht würdigt, der hat die Zukunft nicht verdient", machte er klar. Er wolle an die Arbeit Herfarths anknüpfen und gerade die Leberchirurgie und -transplantation weiter ausbauen. Als neuer Schwerpunkt soll die Bauchspeicheldrüsenchirurgie hinzu kommen.

    Büchlers Perspektiven betreffen auch das Pflegepersonal, das er wieder näher an die Medizin zurückführen möchte. Er verfolge ein interdisziplinäres Arbeiten, was einen Ausbau der außeruniversitären Kooperationen bedeute. Die medizinische Forschung "muss von der Krankheit gesteuert werden", die täglichen Probleme am Patientenbett müssten verstärkt in die Labore getragen werden, proklamiert der neue Direktor. Des weiteren sieht Büchler in Deutschland einen erheblichen Nachholbedarf an klinischen Studien. Daher werde er ein Institut für chirurgische Studien in Heidelberg aufbauen.
    Georg Sposny

    Rückfragen bitte an:
    Dr. Michael Schwarz
    Pressesprecher der Universität Heidelberg
    Tel. 06221 542310, Fax 542317
    michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de


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    Criteria of this press release:
    Medicine, Nutrition / healthcare / nursing
    transregional, national
    Personnel announcements
    German


     

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