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Wissenschaft
Die Hochschule Wismar nimmt in diesem Jahr erstmals an der Biotechnika, einer der größten Messen auf dem Gebiet der Biotechnologie, vom 9.10-11.10.01 in Hannover teil. Prof. Manfred Sellner vom Fachbereich Maschinenbau/Verfahrens- und Umwelttechnik präsentiert auf dem Gemeinschaftstand von Mecklenburg-Vorpommern Untersuchungsergebnisse zur Möglichkeit der "In-Vitro-Vermehrung von Rohstoffpflanzen über temporäre Immersionssysteme". Diese Resultate wurden im Lehrgebiet "Biotechnologie" in Zusammenarbeit Frau Dr. Sonntag vom der Bundesanstalt für Züchtungsforschung in Groß Lüsewitz erarbeitet.
Hinter dieser Thematik aus dem Bereich der grünen Biotechnologie verbirgt sich folgendes:
Es ist allgemein bekannt, dass man eine Pflanze mit besonders wünschenswerten Eigenschaften über Stecklinge oder Ableger vermehren kann. Die Tochterpflanzen haben die gleiche Erbinformation wie die Mutterpflanze, sie sind genetisch identisch und bilden einen sogenannten Klon. Die Biotechnologie bietet die Möglichkeit die Stecklinge immer kleiner zu machen bis zur Ebene einzelner Zellen, die weniger als ein Millimeter groß sind. In einer geeigneten Nährlösung kann man unter keimfreien Bedingungen im Glaskolben, d.h. In-Vitro, diese Zellkulturen nahezu beliebig vermehren. Ein Glasgefäß in der Größe eines Trinkglases kann dabei leicht mehrere Hunderttausend oder Millionen Pflanzenzellen enthalten. Diese Zellen können wieder zu kompletten Pflanzen regeneriert werden. Dazu muss die Nährlösung mit Argar zu einer Gallerte verfestigt werden, auf die die Zellen aufgebracht werden. Anschließend wird in mehreren Schritten die Zusammensetzung der Wachstumshormone geändert, die den Zellen das Signal geben Wurzeln und einen Spross zu bilden, um letztendlich zur Pflanze zu werden. Diese Technik wird bereits zur Vermehrung von viele Pflanzenarten, wie der Erdbeere, dem Weihnachsstern bis hin zur Gerbera angewandt. Die Resultate, nahezu gleichartig gewachsene gesunde Pflanzen, kann man heute in fast jeder Gärtnerei sehen. (Mit Gentechnik hat dies im übrigen nichts zu tun.)
Ein Nachteil dieser In-Vitro-Vermehrung ist die Notwendigkeit des häufigen Umsetzens, welches sehr arbeitsintensiv und damit teuer ist. Viel einfacher wäre es, mit oder in einer Flüssigkeit zu arbeiten, in die Wachstumshormone und weitere erforderliche Nähstoffkomponenten jeweils nach Bedarf hinzumischt oder ergänzt werden können. Damit könnte ein weitgehend automatisiertes System entwickelt werden. Eine solche Vorgehensweise wird für die Vermehrung von Rohstoffpflanzen mit einem temporären Immersionssystem erprobt (RITA = Recipient a Immersion Temporaire Automatise).
Das RITA-System besteht aus zwei Gefäßteilen. Das Nährmedium im unteren Gefäßteil wird in bestimmten Zeitintervallen mit Druckluft in den oberen Gefäßteil mit dem Pflanzenmaterial gepreßt. Es versorgt das Pflanzenmaterial dabei mit den essentiellen Nährstoffen und läuft, nachdem die Druckluft abgestellt wurde, aufgrund der Schwerkraft anschließend wieder in den unteren Gefäßteil zurück.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte direkt an Prof. Manfred Sellner, Tel.: 03841 753 627 oder per E-Mail: m.sellner@mb.hs-wismar.de.
Criteria of this press release:
Biology, Environment / ecology, Materials sciences, Mechanical engineering, Oceanology / climate
transregional, national
Organisational matters, Research projects
German
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