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05/11/1998 00:00

Wissenschaftsministerium belohnt RUB-Mentore

Dr. Josef König Dezernat Hochschulkommunikation
Ruhr-Universität Bochum

    Bochum, 11.05.1998 Nr. 97

    Beratung statt Sanktionen - ,Studium - Am Ende" Hilfe zur Examensvorbereitung

    NRW-Wissenschaftsministerium belohnt RUB-Mentorenprogramm

    Ohne Zwang zur Prüfung: Seit dem Frühjahr 1995 läuft auf Initiative des Rektorats an der RUB ein Mentorenprogramm, das durch Ansprache potentieller Prüflinge und intensive Beratung den Studierenden die Angst vor dem Studienabschluß nehmen will. Nachdem das Rektorat der RUB mit der Finanzautonomie das Programm bislang aus eigenen Mitteln finanziert hat, belohnt das NRW-Wissenschaftsministerium die RUB und stellt ihr für die Fortführung des Programms DM 200.000,- DM im Jahr 1998 zur Verfügung. In den vergangenen Jahren hatte die RUB mit jeweils ca. 300.000 DM aus eigenen Mitteln das Programm ausgestattet.

    Prüfungsängste abbauen

    Zahlreiche Fächer aus den geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Fakultäten bauen mit Hilfe von Mentoren Prüfungsängste ab und bringen vor allem sogenannte Langzeitstudierende auf den Weg zu einem erfolgreichen Ende ihrer Hochschulausbildung. Eine erste Bilanz über die Erfahrungen des von der RUB finanzierten und sehr erfolgreichen Programms war im vergangenen Jahr gezogen worden: ,Studium - Am Ende" lautet der Titel eines Zwischenfazits, das Prof. Dr. Wolfgang Boettcher und Dipl. Soz.-Wiss. Susanne Schult (Projektstelle ,Qualität der Lehre") herausgegeben haben.

    Drei Aufgaben des Mentorenprogramms

    Grundsätzlich gehen die Mentoren nicht auf gesellschaftliche oder politische Aspekte ein, sondern gezielt auf die persönliche Situation der Studierenden. Es gilt, die individuellen Gründe für eine Studienzeitverlängerung, Prüfungsängste oder gar einen `Kontaktverlust' zur Universität herauszufinden. In diesem Zusammenhang spielen auch Schwachpunkte der Hochschule selbst eine wesentliche Rolle. Die Identifikation solch institutioneller sowie studienorganisatorischer Defizite ist ebenfalls Aufgabe der Mentoren. Mit Hilfe einer konkreten Beratung und Betreuung werden Studierende schließlich auf ihren Abschluß vorbereitet. In diesen dritten Aufgabenbereich fällt auch die Entwicklung von Verbesserungsvorschlägen in den jeweiligen Fächern. Im Idealfall sollen die Prüfer für die Situation der Studierenden sensibilisiert werden.

    Unterschiedliche Schwerpunkte

    Je nach Fakultät und Fach und den jeweiligen Prüfungsanforderungen setzen die Betreuungsprogramme andere Schwerpunkte. Fächer, die für einen Abschluß empirische Erhebungen oder gute Fremdsprachenkenntnisse verlangen (z.B. Psychologie, Sozialwissenschaft, Philologie), bieten zusätzliche Crash-Kurse, Kolloquien und Gruppenarbeit als `Nachhilfe' an. Andere setzen gezielt auf eine kontinuierliche, intensive Beratung der Absolventen in spe unter organisatorischen Gesichtspunkten (Geschichte, Pädagogik), wobei auch ein Kontakt zwischen Prüfern und Studierenden zustande kommen soll.

    Freiwilligkeit als Prinzip

    Fernab aller (politischen) Zwangsmaßnahmen, wie etwa ,blaue Briefe", verpflichtende Beratungen, Studiengebühren für Höhersemestrige oder sogar die Androhung von Exmatrikulation, beruht das Bochumer Mentorenprogramm auf der freiwilligen Inanspruchnahme durch Studierende. Beginnend mit dem schriftlichen Kontakt zu potentiellen Langzeitstudierenden sind alle Elemente der verschiedenen Projekte unverbindlich und können zu jeder Zeit abgebrochen werden. Dies ermöglicht eine Prüfungsvorbereitung ohne zusätzlichen Druck.

    Gute Erfahrungen und Weiterförderung

    Der Zwischenbericht über das Mentorenprogramm der RUB gibt Einblicke in laufende Projekte und stellt Konzepte sowie erste Schlußfolgerungen vor. Durchweg positive Erfahrungen, speziell in bezug auf die Resonanz seitens der angesprochenen Studierenden, und bereits erarbeitete Empfehlungen zur Verbesserung der Studien-und Prüfungssituation sind die wichtigsten Ergebnisse der bisherigen Evaluation. Dieser Erfolg hat das Rektorat veranlaßt, das Mentorenprogramm fortzusetzen und mit eigenen Mitteln der Finanzautonomie bis Ende des Jahres weiterzufinanzieren.

    Weitere Informationen

    Der Bericht ,Studium - Am Ende" ist bei Dipl. Soz.-Wiss. Susanne Schult, Ruhr-Universität Bochum, Universitätsverwaltung UV 3/378, 44780 Bochum, Tel. 0234/700-4128, erhältlich.


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    Criteria of this press release:
    History / archaeology, Social studies
    transregional, national
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