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10/08/2001 11:46

"Verletzlichkeit moderen Zivilisation-Macht Markt und Moral nach dem 11. September"

Margit Anders Kommunikation & Marketing
Brandenburgische Technische Universität Cottbus

    Der Lehrstuhl Technikphilosophie lädt zu öffentlicher Podiumsdiskussion am Mittwoch, 10. Oktober, ins Stadthaus, Altmarkt ein

    "Verletzlichkeit moderner Zivilisation -
    Macht Markt und Moral nach dem 11. September"

    Lehrstuhl Technikphilosophie lädt zu öffentlicher Podiumsdiskussion am Mittwoch, 10. Oktober, 19.30 - 21 Uhr, ins Stadthaus, Altmarkt

    Unter dem Titel "Macht Markt Moral" veranstaltet der Lehrstuhl Technikphilosophie von Prof. Klaus Kornwachs eine Ringvorlesung, die am Mittwoch, 10. Oktober, 19.30 Uhr, im Saal der Stadtverordneten, Am Altmarkt 21, mit dem aktuellen Thema Thema: "Verletzlichkeit moderner Zivilisation - Macht Markt und Moral nach dem 11. September" startet.
    Inhaltlich soll sich die Diskussion um die folgenden Fragen drehen:

    Verletzlichkeit
    Angesichts des Umfangs der Zerstörung und der Schäden durch den Terroranschlag vom 11. September 2001 sind die Folgen für die Dynamik der Welt-Wirtschaft, für internationale und nationale Sicherheitssysteme, aber auch politisch und kulturell noch nicht abschätzbar. Inwiefern zeigt sich unsere hochtechnisierte Zivilisation als besonders verletzlich durch solche zu allem entschlossenen Täter? Machen uns unsere Abhängigkeiten von Computer, Verkehr, Kommunikationstechniken und von den Ressourcen aus der Welt der erdölfördernden Länder und der dritten Welt besonders verletzlich?

    Märkte
    Die Folgen für die Weltwirtschaft sind wie gesagt, noch nicht absehbar - kann man jedoch schon etwas auf die Reaktionsmechanismen der einzelnen Volkswirtschaften sagen?

    Zweierlei Maß und Moral?
    Die Rede davon, dass seit dem 11. September nichts mehr so sei wie vorher, scheint zumindest voreilig - auch früher hat es Anschläge gegeben, auch früher starben Menschen in Bürgerkriegen, ethnischen Konflikten, militärischen Auseinandersetzungen und bei als Kriegswaffe benutzten oder herbeigeführten Hungersnöten. Der Anschlag hat lediglich gezeigt, dass auch das Zentrum der technisch-ökonomischen Zivilisation keinen Schutz vor Gewalt bietet, welche Ursachen dies auch immer haben mag. Man kann aber fragen, ob bei aller Solidarität mit der betroffenen Nation, mit den Opfern und ihren Angehörigen, nicht mit zweierlei Maß gemessen und getrauert wird?

    Kampf der Kulturen?
    Samuel Huntington hat in seinem umstrittenen Buch: "Clash of Civilizations" darzulegen versucht, dass der Islam "blutige Ränder" im Laufe seiner Geschichte gehabt habe, dass er immer wieder Anlass zu sogenannten Bruchlinienkriegen gegeben habe, Kriege, die entlang einer religiösen, ethnischen und damit meist verbunden auch wirtschaftlichen Grenze entlang entstehen können. Das Fatale, so Huntington ist, dass diese Bruchlinienkriege in der Regel kein definiertes Ende haben, sondern bei Bestehen der Grenzen, insbesondere bei religiösen Grenzen, immer wieder aufflackern. Haben wir es hier mit einem Bruchlinienkrieg zwischen dem internationalen Terrorismus, der sich auf eine religiöse Überzeugung beruft und auch wirtschaftliche Differenzen signalisiert, und der westlichen Zivilisation zu tun?

    Rolle der Religion
    Religiöse Toleranz, Differenzierungsvermögen, Vermeiden von Pauschalurteilen, abwägendes Urteil ist von uns allen gefragt - der Ruf nach Vergeltung ist wohl falsch am Platze. Gleichwohl findet man auch im Christentum eine Spannung zwischen Friedensbereitschaft, Nächstenliebe, Solidarität und fanatischem Bekehrertum und Verachtung anderer Religionen. Diese Spannung findet sich auch im Islam und seinen verschiedene Ausprägungen in der Interpretation dessen, was Dschihad bedeutet soll. Es hat immer wieder wechselseitig Auseinandersetzungen zwischen den fünf großen Weltreligionen gegeben. Sind sie unvermeidlich, oder wird nur die religiöse Begründung zu einem Vorwand für Gewalt und Waffengang, da es um Verteilungskämpfe und ökonomische Auseinandersetzungen geht?

    Ist die Welt unsicherer geworden?
    Ist eine zunehmende Unsicherheit der Preis für die Annehmlichkeiten, aber auch Beschleunigungen des Lebens in einer technisierten Welt, von der viele Kritiker sagen, dass sie nur auf Kosten der ungerechten Verteilung von Chancen zwischen den reichen und armen Ländern ermöglicht worden ist und noch besteht?

    An dieser ersten Podiumsdiskussion nehmen als Gesprächspartner teil:

    Miriam Athmann, Studentin, (Environment Resource Management), BTU Cottbus
    Prof. Dr. Wolfgang Cezanne, Lehrstuhl Volkswirtschaftslehre I, Makroökonomik, BTU Cottbus
    Tom Kaegy, Ph.D., Programm Interkulturalität, Dresden, BTU Cottbus
    Dr. Albrecht Locher, Altphilologisches Seminar, Universität Tübingen
    Prof. Dr. Wolfgang Schluchter, Direktor des Humanökologischen Zentrums, Lehrstuhl Sozialwissenschaftliche Umweltfragen, BTU Cottbus
    Sebastian Sigmund, Student (Environment Resource Management), BTU Cottbus
    Moderation: Prof. Dr. Klaus Kornwachs, Lehrstuhl Technikphilosophie, BTU Cottbus

    Anfragen unter:
    Lehrstuhl Technikphilosophie, Prof. Dr.Klaus Kornwachs
    Sekretariat: Margarete Müller Tel: 0355-69-2135, Fax: 0355-69-3323
    Home Office: Tel.: 07566-2498, Fax: 07566-1891, Mobil: 0175-4122079
    e-mail: Sekretariat: prib@tu-cottbus.de, Prof. Kornwachs: korn@tu-cottbus.de


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    Criteria of this press release:
    Social studies
    regional
    Miscellaneous scientific news/publications, Organisational matters
    German


     

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