idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
11/26/2010 12:18

Langjähriger Chefarzt der Chirurgie tritt in den Ruhestand

Dr. Inka Väth Abteilung Presse und Kommunikation
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

    Am 30. November tritt Professor Dr. Andreas Hirner zum letzten Mal seinen Dienst auf dem Venusberg an. Über zwanzig Jahre hat er die Chirurgische Klinik des Universitätsklinikums Bonn in Krankenversorgung, Lehre und Forschung geleitet und die Geschichte des Krankenhauses entscheidend mitgeprägt.

    Seinen Traum einer breit angelegten Chirurgie, die in Bonn und Umgebung eine hohe Akzeptanz findet, hat sich Professor Hirner in seiner Schaffenszeit erfüllt. Heute umfasst das Spektrum der Klinik so unterschiedliche Bereiche wie die Bauchchirurgie, Eingriffe am Brustkorb oder die Gefäßchirurgie. Dabei ist Professor Hirner immer offen für Innovationen wie neuartige Gefäßstützen gewesen. Ein Meilenstein war unter anderem die Etablierung der Leber-, Bauchspeicheldrüsen- und Dünndarmtransplantation in Bonn. Zudem hat sich die Bonner Chirurgie unter seiner Leitung beispielsweise mit Shunt-Operationen bei Pfortaderhochdruck deutschlandweit einen Namen gemacht. Neben seiner geliebten chirurgische Tätigkeit – im Operationssaal hörte Professor Hirner gerne klassische Musik – verbrachte er als Direktor der Chirurgischen Universitätsklinik auch viel Zeit am Schreibtisch: „Die Manager-Aufgaben nehmen stetig zu“.

    Zudem lag Professor Hirner eine gute Ausbildung der angehenden Chirurgen am Herzen. Daher setzte er sich unter anderem für eine monatliche Aufwandsentschädigung von 350 Euro für Studierende im praktischen Jahr an seiner Klinik ein. 17 seiner ehemaligen Mitarbeiter sind heute als Chefärzte tätig. Auch sein Nachfolger Professor Dr. Jörg Kalff stammt aus Hirners Schule. Sein Wissen weiter zu geben, machte dem scheidenden Chefarzt viel Spaß. „Dabei ist es ganz wichtig, den jungen Mitarbeitern ihre Verantwortung gegenüber den Patienten nahe zu bringen“, betont er. Als Lehrer überzeugte er auch seine Schüler. So verliehen ihm Studenten 2003 einen Lehrpreis. Besonders stolz ist er auf sein Lehrbuch „Schnitt für Schnitt“ – ein Spiegel seiner langjährigen Erfahrung.

    Forschung braucht Kraft und Zeit

    Professor Hirner erkannte früh die Bedeutung der klinischen Forschung für die Weiterentwicklung der Medizin. „Klinische Forschung muss vergleichbar mit den grundlegenden Arbeitsweisen in einem wissenschaftlichen Labor sein“, sagt er. Auch in seiner Zeit als Dekan, Prodekan und Prorektor der Universität Bonn machte er sich für Forschung und den wissenschaftlichen Nachwuchs stark.

    Darüber hinaus setzte sich Professor Hirner für jüdische Studenten und Absolventen ein, denen im Dritten Reich Unrecht seitens der medizinischen Fakultät widerfahren war. Auf seinen Anstoß hin rehabilitierte die Bonner Universität am 10. November 1998 in einer Feierstunde öffentlich alle Personen, denen während der Zeit des NS-Regimes aus politischen Gründen ein akademischer Grad entzogen, sowie alle Studierende, die aus politischen Gründen relegiert worden waren. Die damaligen Rechtsakte wurden für nichtig erklärt.

    Balance zwischen Familie und Klinik

    Das Gleichgewicht zwischen Familie und Beruf zu halten, war dem Vater von vier Kindern und Großvater von einem Enkel stets wichtig. Zusätzlichen Ausgleich fand Professor Hirner in den ersten sechs Jahren seiner Bonner Schaffenszeit als Geiger im damaligen Ordinarien-Quartett: „Musizieren ist wie Operieren: Man hat nur eine Chance, es wirklich gut zu machen.“

    Im Ruhestand möchte er sein Geigenspiel reaktivieren: „Jetzt stehen alle Dinge auf dem Plan, auf die ich bewusst für meine beruflichen Aufgaben verzichtet habe“. Dazu gehören neben Tauchen und Bergsteigen auch Reisen in exotische Gefilde: Mit seiner Frau wird er demnächst Syrien erkunden – ein lang geplantes Unternehmen, das aber stets an Zeitmangel gescheitert war.

    Das Bild zu dieser Pressemitteilung gibt es im Internet unter http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/310-2010

    Kontakt für die Medien:
    Professor Dr. Andreas Hirner
    Direktor der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie
    Universitätsklinikum Bonn
    Telefon: 0228/ 287-15214
    E-Mail: andreas.hirner@ukb.uni-bonn.de


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Medicine
    regional
    Personnel announcements
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).