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Die wirtschaftliche Stimmung in der Weiterbildungsbranche ist nach wie vor positiv, aber der Trend zeigt deutlich nach unten. Im Vergleich zu 2009 ist der wbmonitor Klimaindex, der die wirtschaftliche Stimmung in der Branche misst, in diesem Jahr um zehn Punkte auf +23 gefallen (auf einer Skala von -100 bis +100). Auch wenn die Weiterbildungsanbieter ihre derzeitige aktuelle Lage noch mit einem Wert von +32 beurteilen, so zeigt der Ausblick ins kommende Jahr mit nur noch +14 die deutlich gedämpften Erwartungen.
Der wbmonitor Klimaindex wird seit 2007 jährlich vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) und vom Deutschen Institut für Erwachsenenbildung – Leibniz-Zentrum für Lebenslanges Lernen (DIE) ermittelt. An der diesjährigen repräsentativen wbmonitor-Umfrage beteiligten sich rund 1.700 Weiterbildungsanbieter.
Eine gegenläufige Entwicklung zum Trend zeigt sich nur bei den Weiterbildungsanbietern, die mindestens die Hälfte ihrer Einnahmen von Betrieben erhalten. Diese Anbieter konnten ihren Klimawert um 19 Punkte auf +48 steigern, und sie erwarten auch in den nächsten zwölf Monaten eine sehr positive Geschäftsentwicklung. Hintergrund ist, dass die Betriebe aufgrund der positiven Entwicklung der Gesamtwirtschaft anscheinend wieder mehr in die Weiterbildung investieren.
Ganz anders sieht es jedoch bei überwiegend öffentlich finanzierten Anbietern – wie etwa Volkshochschulen – aus. Hier ist der Wert mit +5 nur noch knapp positiv und für die Zukunft wird eine weitere Verschlechterung erwartet. Offensichtlich machen sich hier die klammen öffentlichen Kassen – insbesondere die der Kommunen – negativ bemerkbar. Erheblich verschlechtert hat sich das Klima auch bei den Anbietern, die in ihrer Finanzierung stark von den Arbeitsagenturen abhängig sind. Ihr Klimawert ist gleich um 30 Punkte abgerutscht auf +15, und auch hier wird für das kommende Jahr eine weitere Verschlechterung erwartet.
Die Ergebnisse der wbmonitor-Umfrage zeigen darüber hinaus, dass die Weiterbildungsanbieter verstärkt in Qualitätssicherung investieren. Formale Anerkennungen und Zulassungen erlangen eine immer größere Bedeutung, denn 85 % der Anbieter verfügen inzwischen über mindestens eine formale Anerkennung einer öffentlichen Stelle oder privaten Organisation.
Allein 43 % sind nach der Anerkennungs- und Zulassungsverordnung Weiterbildung (AZWV) der Bundesagentur für Arbeit für Maßnahmen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) III zertifiziert. Damit besitzt diese Anerkennungsform insgesamt gesehen die größte Reichweite. Es folgen Anerkennungen durch die Erwachsenen- oder Weiterbildungsgesetze der Bundesländer (39 %) und der Berufs- beziehungsweise Wirtschaftsverbände (35 %). 71 % der Weiterbildungsanbieter besitzen sogar zwei oder mehr verschiedene formale Anerkennungen. Voraussetzung für eine Anerkennung ist häufig der Nachweis eines Qualitätsmanagementsystems. Dabei hat die DIN EN ISO 9000 ff. deutlich die Nase vorn: Mehr als ein Drittel der Weiterbildungsanbieter sind nach dieser Norm zertifiziert.
Weitere Analysen und Grafiken im Ergebnisbericht der wbmonitor-Umfrage unter http://www.wbmonitor.de/downloads/Ergebnisse_20101215.pdf oder im Internetangebot des BIBB unter http://www.bibb.de/de/11920.htm
Zum diesjährigen Themenschwerpunkt der Umfrage „Formale Anerkennungen und Zulassungen“ hat das DIE ebenfalls eine Pressemitteilung veröffentlicht. Informationen unter http://www.die-bonn.de/portrait/presse/index.aspx
Ansprechpartner im BIBB:
Hans-Joachim Schade, E-Mail: schade@bibb.de
Bei Abdruck Belegexemplar erbeten.
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars
Social studies, Teaching / education
transregional, national
Research results, Studies and teaching
German
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