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Wissenschaft
Vier von fünf Frauen leiden in den Tagen vor ihrer Monatsblutung an Beschwerden. Die meisten sind dadurch kaum eingeschränkt, doch wäre bei rund jeder zehnten Frau eine Therapie angezeigt. Forschende der Universität Basel haben nun mit Kollegen aus Kanada einen Fragebogen entwickelt, mit dem diese Frauen schneller erkannt und früher behandelt werden können, wie sie in der neuesten Ausgabe des Fachmagazins «Der Nervenarzt» berichten.
Die meisten Frauen kennen Beschwerden in den Tagen vor der Monatsblutung. Diese sind jedoch oft nur leicht und von kurzer Dauer, sodass sie das Alltags- und Berufsleben nicht oder nur wenig beeinträchtigen. Bei 4 bis 20 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter sind die Symptome jedoch so stark, dass sie in ihrem privaten oder beruflichen Leben massiv eingeschränkt sind. Dabei machen ihnen körperliche Beschwerden wie Schmerzen, aber auch psychische Beschwerden wie Reizbarkeit oder Stimmungsschwankungen zu schaffen.
Betroffene oft unerkannt
Leider werden viele Betroffene von Ärzten und anderen Therapeuten nicht erkannt und bleiben daher unbehandelt, obwohl wirksame Therapiemöglichkeiten vorhanden sind. Bisherige Diagnosemethoden sehen eine tägliche Einschätzung der Beschwerden über zwei Menstruationszyklen hinweg vor; dieser Aufwand ist jedoch oft sowohl Betroffenen als auch Ärzten zu gross.
PD Dr. Gunther Meinlschmidt und Dipl.-Psych. Dorothée Bentz von der Fakultät für Psychologie der Universität Basel haben nun in Kooperation mit Prof. Meir Steiner von der McMaster-Universität in Hamilton, Kanada, einen Weg gefunden, wie Frauen mit behandlungsbedürftigen prämenstruellen Symptomen schneller erkannt werden können. Dafür übersetzten sie einen im englischsprachigen Raum bereits häufig eingesetzten Kurzfragebogen ins Deutsche und wiesen dessen Brauchbarkeit nach, in dem sie ihn von Frauen mit und ohne Beschwerden ausfüllen liessen und die Ergebnisse mit täglichen internetbasierten Einschätzungen verglichen.
Mit dem neuen «Screening-Instrument für Prämenstruelle Symptome» (SIPS), in dem Betroffene die Schwere der einzelnen Symptome angeben, ist es nun möglich, in der klinischen Praxis innerhalb weniger Minuten einfach und schnell Hinweise auf Frauen zu erhalten, deren prämenstruelle Beschwerden eine Behandlung nötig machen.
Originalbeitrag
Dorothée Bentz, Meir Steiner und Gunther Meinlschmidt
Screening-Instrument für Prämenstruelle Symptome (SIPS): Die deutsche Version des «Premenstrual Symptoms Screening Tool (PSST)» zur Erfassung klinisch relevanter Beschwerden
Nervenarzt 2011 | doi: 10.1007/s00115-010-3210-6
Weitere Auskünfte
• PD Dr. Gunther Meinlschmidt, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung für Klinische Psychologie und Epidemiologie, Tel. +41 (0)61 267 02 75, E-Mail: gunther.meinlschmidt@unibas.ch
• Dipl.-Psych. Dorothée Bentz, Universität Basel, Fakultät für Psychologie, Abteilung für Kognitive Neurowissenschaften, Tel. +41 (0)61 267 02 33, E-Mail: dorothee.bentz@unibas.ch
http://www.springerlink.com/content/b8x62620n4440153/# - Abstract
Criteria of this press release:
Journalists, Scientists and scholars, all interested persons
Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
Research results, Scientific Publications
German
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