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Mediendienst 2-1998 Thema 1
Viele Wege fuehren zur Neuen Messe Muenchen Schwer beladene Lkws, Kurierdienste mit eiligen Sendungen und neugierige Besucher: Sie alle wollen schnell und ohne lange Wartezeiten zur Neuen Messe Muenchen gelangen. Damit dies auch klappt, bedarf es eines durchdachten Logistik- und Verkehrserschliessungskonzepts.
Die Neue Messe Muenchen oeffnet diesen Monat ihre Pforten. Bereits zum "Messe-Opening" und der parallel stattfindenden Ausstellung Caravan-Boot - Internationaler Reisemarkt (14.-22. Februar) werden bis zu 400 000 Gaeste erwartet. Damit Besucher und Anlieferer ohne grosse Staus zum Messegelaende gelangen koennen, haben die Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts fuer Materialfluss und Logistik IML, Projektgruppe Prien, und des Forschungsinstituts fuer Logistiksysteme in Ballungsraeumen LogiBall ein ausgekluegeltes Logistik- und Verkehrserschliessungskonzept entwickelt.
"Ein besonderer Schwerpunkt der Arbeit lag auf der Entwicklung eines intelligenten Park- und Verkehrsleitsystems", erlaeutert Projektleiter Dirk Duesenberg. Schilder mit frei programmierbaren Textzeilen, in denen der genaue Messename angegeben werden kann, weisen den Besuchern den Weg zum Messegelaende. Bereits auf der Autobahn A 94 werden die dynamischen Hinweistafeln aufgestellt, um so den Messeverkehr zu den entsprechenden Abfahrten zu lotsen. Auf den Zufahrtswegen ist die Beschilderung noch weiter differenziert: Schilderbruecken zeigen Pkws, Reisebussen und Anlieferverkehr den Anfahrtsweg zum jeweiligen Parkplatz. Vorteil des neuen Leitsystems: Der verkehrsbehindernde Parkplatzsuchverkehr entfaellt. Damit es auch auf dem Messegelaende nicht zu Staus kommt, haben die Planer einen Anliefer-Pool eingerichtet. UEber diesen zentralen Punkt laeuft der gesamte Anlieferverkehr: Jedes ankommende Fahrzeug wird registriert und der entsprechenden Messehalle zugeordnet. Weiterfahren darf der Wagen aber nur, wenn in dem zu der Halle gehoerenden Beschickungshof - einer Art vergroesserter Laderampe - freie Stellplaetze vorhanden sind. Ist dies nicht der Fall, muss sich der Fahrer in einer Wartespur gedulden, bis wieder Kapazitaeten frei sind.
Grosse Probleme bereitete den Logistikern jedoch die Anbindung der Neuen Messe an den OEffentlichen Nahverkehr OEPNV: Aufgrund des Truderinger Busungluecks wird die U-Bahn zum Messegelaende voraussichtlich erst Mitte 1999 fertiggestellt. Daher muessen die Besucher vorerst auf das vorhandene S-Bahn-Netz ausweichen. Vom S-Bahnhof in Riem gelangen sie dann mit einem Bus-Shuttle zur Messe. Damit die Omnibusse nicht im Messeverkehr stecken bleiben, wurden extra Busspuren und eine automatische Ampelgruenschaltung eingerichtet. Nur so ist es moeglich, die zu Spitzenzeiten erwarteten 7 000 bis 9 000 Fahrgaeste pro Stunde zuegig zur Messe zu transportieren.
Weitere Informationen: Dirk Duesenberg Telefon 0 80 51/68 99-0 Telefax 0 80 51/68 99-50 Fraunhofer-Institut fuer Materialfluss und Logistik IML Projektgruppe Prien Bernauer Strasse 34a D-83209 Prien am Chiemsee email: duesenberg@prien.iml.fhg.de
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