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11/07/2001 08:54

Richard Kopold erhält Leibniz-Doktorandenpreis 2001

Dr. Frank Stäudner Kommunikation
Leibniz-Gemeinschaft

    Preisträger findet einfache physikalische Modelle für das komplizierte Verhalten von Atomen in starken Laserfeldern

    Bochum. Dr. Richard Kopold erhält den Doktorandenpreis 2001 der Leibniz-Gemeinschaft. Der 33-jährige Physiker nimmt die Auszeichnung am 8. November 2001 in Bochum im Beisein des Leibniz-Präsidenten Hans-Olaf Henkel feierlich entgegen.

    Mit dem mit 5000 Mark ausgestatteten Preis würdigt die Organisation Kopolds Doktorarbeit "Atomare Ionisationsdynamik in starken Laserfeldern". Die Arbeit entstand am Max-Born-Institut für Nichtlineare Optik und Kurzzeitspektroskopie (MBI), einem Berliner Leibniz-Institut, und erhielt im Januar 2001 die Bestnote "summa cum laude" der Technischen Universität München. Kopold fand für nichtlineare Ionisationsprozesse in starken Laserfeldern einfache theoretische Deutungen und konnte bis dahin unverstandene Experimente erklären.

    Bei nichtlinearen Ionisationsvorgängen kicken die Lichtteilchen ("Photonen") eines Lasers ein oder mehrere Elektronen aus der Hülle eines Atoms heraus, obwohl die Energie der einzelnen Photonen dafür viel zu gering wäre. Solche Vorgänge, bei denen bisweilen Dutzende Lichtteilchen mitwirken, treten nur in sehr starken Lasern auf. Sie waren bereits 1905 von Albert Einstein als theoretische Möglichkeit beschrieben worden. Aber erst durch die Erfindung des Lasers ließ sich Licht der nötigen Intensität erzeugen. Die herkömmliche quantenmechanische Beschreibung dieser Prozesse ist extrem kompliziert. Der Preisträger Kopold machte sich für seine Modelle zunutze, dass die Anziehungskraft zwischen den negativ geladenen Elektronen der Atomhülle und dem positiv geladenen Atomkern dabei außer in unmittelbarer Nähe des Kerns klein ist im Vergleich zur Wechselwirkung zwischen Elektron und Laserfeld. Er konnte die Elektronen daher wie quasi-freie Teilchen auffassen, deren theoretische Beschreibung vergleichsweise einfach ist.

    Der gebürtige Bayer Kopold gelangte nach einer Berufsausbildung zum Informationselektroniker auf dem zweiten Bildungsweg zum Physikstudium, wo er von Beginn an Bestnoten sammelte. Jürgen Sprekels, Sprecher der 21 mathematischen, natur- und ingenieurwissenschaftlichen Leibniz-Institute, würdigte den ungewöhnlichen Ausbildungsgang des Preisträger: "Es ist außerordentlich selten, dass ein Doktorand nach diesem Bildungsweg eine auch theoretisch derartig gute Dissertation verfasst." Kopold arbeitet heute für die Firma Corning Cable Systems in München.

    Kontakt:
    Dr. Richard Kopold, Tel. 0177/5427200, E-Mail richard.kopold@corning.com
    oder Dr. Wilhelm Becker, MBI, Tel.: 030/6392-1372, E-mail wbecker@mbi-berlin.de

    Zur Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz e.V. gehören 78 außeruniversitäre Forschungsinstitute und Serviceeinrichtungen für die Forschung. Das Spektrum der Leibniz-Institute ist breit und reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften und Museen mit angeschlossener Forschungsabteilung. Die Institute arbeiten nachfrageorientiert und interdisziplinär. Sie sind von überregionaler Bedeutung, betreiben Vorhaben im gesamtstaatlichen Interesse und werden deshalb von Bund und Ländern gemeinsam gefördert. Näheres unter: http://www.wgl.de.

    WGL-Geschäftsstelle, Hermann-Ehlers-Str. 10, 53113 Bonn, Tel.: 0228/30815-0,
    Fax: 0228/30815-255, Email: wgl@wgl.de
    Belegexemplar erbeten!


    More information:

    http://www.mbi-berlin.de
    http://www.wgl.de


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    Criteria of this press release:
    Mathematics, Physics / astronomy
    transregional, national
    Personnel announcements, Research results
    German


     

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