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Wissenschaft
Prof. Dr. Ralf Reussner (39) tritt die Nachfolge von Prof. Dr. Rüdiger Dillmann im Vorstand des FZI an / Zwei Gründervätern der Informatik und des FZI, den Direktoren Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Peter C. Lockemann und Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Goos wird der Status eines Direktor emeritus verliehen / Prof. Dr. Stefan Nickel (45) ist neuer Direktor im Forschungsbereich IPE am FZI
Das FZI Forschungszentrum Informatik Karlsruhe verjüngt Vorstand und Direktorium: Mit Wirkung vom 01.01.2011 hat Professor Dr. Ralf Reussner (39) die Nachfolge von Professor Dr. Rüdiger Dillmann im vierköpfigen Vorstand angetreten. Als neuer Direktor engagiert sich der Mathematiker Professor Dr. Stefan Nickel (44) seit Anfang des Jahres am FZI, das als wirtschaftsnahe Forschungseinrichtung die Aufgabe einer Schnittstelle zwischen universitärer Forschung und praktischer Anwendung erfüllt. Derzeit 19 Professoren des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), darunter eine Professorin sowie ein Professor, der jetzt in Tübingen lehrt, setzen am FZI mit ihren Forschungsgruppen Erkenntnisse und Ergebnisse aus der wissenschaftlichen Forschung in Anwendungen für die Praxis um.
Ralf Reussner kam im September 2006 mit 34 Jahren als jüngster Direktor ans FZI. Er bringt seine Kenntnisse neben seiner Vorstandstätigkeit als Direktor im Forschungsbereich Software Engineering (SE) ein. Am KIT hat er den Lehrstuhl für Software-Entwurf und Software-Qualität an der Fakultät für Informatik inne.
Ralf Reussner: "Informatik liefert die essentiellen Konzepte für die Zukunft"
"Dass Informatik unsere Lebenswelt prägt, ist heute nichts Neues mehr. Dass Informatik aber die essentiellen Konzepte zur Bearbeitung der großen Herausforderungen der modernen Gesellschaft und Wirtschaft beiträgt, ist neu. Kritische moderne Infrastrukturen wie Energie, Verkehr oder Kommunikation sind ohne IT nicht mehr bewältigbar", erklärt der neue FZI-Vorstand Ralf Reussner seine Sichtweise auf die Rolle von Informatik und IT in der Gegenwart und Zukunft.
Wichtig sei auch, so der Informatiker weiter, dass die Bereitstellung von Rechen- und Speicherressourcen als neue Infrastrukturaufgabe zu den klassischen Infrastrukturen wie Energie- oder Verkehrsnetzen hinzugekommen ist, wie man an der Bedeutung des Themas Cloud Computing erkennen könne. "Für das FZI sind dies gute Nachrichten: erstens können wir hier unsere erprobte Interdisziplinarität voll ausspielen, zweitens wird durch diesen IT-Einsatz das Thema Qualität von IT immer wichtiger. Auch hier gewinnt der Wissenstransfer aus dem FZI in die Industrie noch mehr an Bedeutung".
Rüdiger Dillmann gibt sein Vorstandsamt nach neun Jahren an den jüngeren Kollegen ab. Er engagiert sich aber weiterhin am FZI als Direktor im Forschungsbereich Intelligent Systems and Production Engineering (ISPE) für den Transfer von Forschungswissen in die Praxis. Sein besonderes Interesse gilt der Servicerobotik, die er mit der Idee der partizipativen Anwendungsforschung in den FZI Living Labs verbinden will. Am KIT leitet Rüdiger Dillmann das Institut für Anthropomatik. Für den DFG-Sonderforschungsbereich 588 "Humanoide Roboter" ist er seit über zehn Jahren als Sprecher tätig.
Gerhard Goos und Peter C. Lockemann "Direktor emeritus"
Zwei Direktoren, die sich um das FZI verdient gemacht haben und nun aus dem aktiven Dienst ausscheiden, wird der Status eines Direktor emeritus des FZI verliehen. Prof. Dr. Dr. h.c. Gerhard Goos, einer der Gründerväter der deutschen Informatik, wurde am 22. Februar 2011 mit einem Festakt verabschiedet. Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. Peter C. Lockemann, Mitgründer des FZI, bleibt der Forschungseinrichtung noch für kurze Zeit als Sprecher des Bereiches Information Process Engineering (IPE) erhalten. Professor Lockemann hat das FZI seit der Gründung vor 25 Jahren begleitet und es rund 20 Jahre als wissenschaftlicher Vorstand geführt.
Stefan Nickel wird neuer Direktor im Forschungsbereich IPE
Stefan Nickel bringt sein Fachwissen in den Forschungsbereich Information Process Engineering (IPE) ein, will aber von dort aus ganz besonders auch die am FZI gegebenen Möglichkeiten der interdisziplinären Zusammenarbeit nutzen. Der Mathematiker beschäftigt sich mit der systematischen Konzeption, Entwicklung und Anwendung mathematischer Modelle zur Analyse und Verbesserung von Geschäfts-, Produktions- und Logistikprozessen in der Wirtschaft und der gesellschaftlichen Dienstleistung. Am FZI will er in erster Linie die Themenfelder eHealth und Logistik ausbauen und dabei besonders mit den Logistikgruppen des FZI-Forschungsbereiches ISPE kooperieren. Sein Arbeitsgebiet erklärt Stefan Nickel wie folgt: "Prozesse, die in der Praxis laufen, sind sehr komplex. Das führt, wenn man sie aus dem Alltag heraus abbildet, zu einer entsprechend hohen Komplexität bei der Modellierung. Um dieser Komplexität gerecht zu werden, setzen wir bei unserer Forschung und Entwicklung Methoden aus unterschiedlichen Bereichen der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung zu unternehmerischen Prozessen (Operations Research, OR) ein, beispielsweise kombinatorische oder dynamische Optimierung". Stefan Nickel betrachtet angewandte OR-Forschung "als eine integrierte Frage nach der Bereitstellung, Strukturierung und Transformation von Daten sowie der Entwicklung entsprechender Algorithmen inklusive einer sinnvollen Aufbereitung und Bereitstellung der daraus ermittelten Ergebnisse". Die Herausforderung sieht er speziell im Spannungsfeld zwischen aktueller OR-Forschung und sinnvoll anwendbaren Lösungen für die Praxis. Ziel seiner Forschung und Entwicklung sind Anwendungslösungen zur Entscheidungsunterstützung auf verschiedenen Ebenen im unternehmerischen Alltag – vom Fuhrpark- bis zum Unternehmensmanagement. Stefan Nickel hat in Kaiserslautern Wirtschaftsmathematik studiert, in Mathematik promoviert und sich in diesem Fach mit einer Arbeit zu „Geometric approaches to non-convex and multi-criteria optimization problems“ habilitiert. Am KIT leitet er seit April 2009 gemeinsam mit zwei Kollegen das Institut für Operations Research (IOR) der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften.
Weitere Informationen
FZI Forschungszentrum Informatik
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Telefon:+49 721 9654-904
E-Mail: barsch@fzi.de
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E-Mail: muench@fzi.de
Über das FZI Forschungszentrum Informatik
Das FZI ist eine Einrichtung des Landes Baden-Württemberg und der ehemaligen Universität Karlsruhe (TH), jetzt Karlsruher Institut für Technologie (KIT), in der Rechtsform einer gemeinnützigen Stiftung bürgerlichen Rechts. Es hat die Aufgabe, die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse der Informationstechnologie aus Informatik, Ingenieurwissenschaften und Wirtschaftswissenschaften für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen verfügbar zu machen. In Kooperationsprojekten und in Auftragsforschung entwickelt das FZI für seine Geschäftspartner Konzepte für betriebliche Organisationsaufgaben sowie Software- und Systemlösungen und setzt diese in innovative Produkte, Dienstleistungen und Geschäftsprozesse um. Wissenschaftliche Exzellenz und Interdisziplinarität sind in der Organisation verankert: Für den Technologietransfer engagieren sich am FZI Professorinnen und Professoren, die am KIT und weiteren Universitäten in verschiedenen Disziplinen Informatik und ihre Anwendungen erforschen. Das FZI ist Innovationspartner des KIT, das aus dem Zusammenschluss der Universität Karlsruhe (TH) mit dem Forschungszentrum Karlsruhe (FZK) entstanden ist
Neu im Vorstand des FZI: Prof. Dr. Ralf Reussner
Foto: FZI
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