idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Grafik: idw-Logo

idw - Informationsdienst
Wissenschaft

Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instance:
Share on: 
03/10/2011 14:23

UDE-Studie: Gesundheit von Arbeitslosen fördern

Ulrike Bohnsack Pressestelle
Universität Duisburg-Essen

    Wer arbeitslos ist und gesundheitlich eingeschränkt, hat wenig Chancen, einen Job zu finden. Und je länger die Arbeitslosigkeit dauert, desto schlechter geht es einem. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, müssen Gesundheits- und Arbeitsförderung besser verzahnt und die Krankenkassen und Arbeitsagenturen wirksamer zusammenarbeiten, schlagen die Wissenschaftler Renate Büttner und Oliver Schweer vom Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) der Universität Duisburg-Essen (UDE) in einem aktuellen Report vor.

    Gesetzlich verankert sind gesundheitsbezogene Aspekte in der Arbeitsförderung bislang nicht. Modellprojekte wie die NRW-Landesinitiative „JobFit Regional“ sowie „AmigA – Arbeitsförderung mit gesundheitlicher Ausrichtung“ in Brandenburg haben jedoch gezeigt, welchen Erfolg sportliche Aktivitäten, Gesundheits- und Ernährungsberatung oder Kurse zum Umgang mit Stress und psychosozialen Beschwerden haben: Die Beschäftigungsfähigkeit war höher, die Arbeitslosen brachen weniger Maßnahmen ab und meldeten sich seltener krank.

    Bei älteren Langzeitarbeitslosen allerdings, so haben IAQ-Untersuchungen ergeben, reichen Gesundheitsangebote allein nicht aus. Wichtig ist vielmehr ein individueller Eingliederungsplan wie im Bundesprogramm „Perspektive 50plus – Beschäftigungspakte für Ältere in den Regionen“. Dieses Konzept hat Erfolg: Der Förderansatz ist ganzheitlich und genau auf den Betroffenen zugeschnitten, die Betreuung sehr viel intensiver, und es wird mit Krankenkassen kooperiert.

    Gesundheitsförderung in der Arbeitsmarktpolitik verankern

    Dass mit Blick auf eine „arbeitsmarktintegrative Gesundheitsförderung“ mehr passieren muss, sei auch der Bundesagentur für Arbeit bewusst, sagen die IAQ-Wissenschaftler, die Perspektive 50plus wissenschaftlich begleitet haben. Büttner und Schweer raten, die ärztlichen und psychologischen Fachdienste der Arbeitsagenturen stärker einzubeziehen – nicht nur prüfend, sondern auch präventiv und fördernd.

    Notwendig sei darüber hinaus, die Fallmanager und Arbeitsvermittler so zu sensibilisieren, dass sie gesundheitliche und insbesondere psychische Erkrankungen ihrer Kunden erkennen. „Um das Thema Gesundheitsorientierung nachhaltig zu verankern, bedarf es zudem einer ressortübergreifenden Vernetzung“, sagt Oliver Schweer. „Auf zentraler Ebene hat dieser Prozess zwischen Akteuren der Arbeitsförderung und des Gesundheitswesens begonnen. Jetzt geht es darum, ihn zu verstetigen und auf lokaler Ebene fortzuführen.“

    „In der Arbeitsmarktpolitik steckt bereits gesundheitsförderndes Potenzial. Dies auszubauen ist das eine, es im Gesetz zu benennen das andere, was erforderlich ist“, ergänzt Renate Büttner. „Außerdem sollten Gesundheitsmaßnahmen nicht nur Hartz IV-Beziehern, sondern auch Empfängern von Arbeitslosengeld I zugänglich gemacht werden.“

    Weitere Informationen:
    Renate Büttner, Tel. 0203/379-2499, renate.buettner@uni-due.de; Oliver Schweer, Tel. 0203/379-3105, oliver.schweer@uni-due.de

    Redaktion: Claudia Braczko, Tel.: 0170-8761608, presse-iaq@uni-due.de


    More information:

    http://www.iaq.uni-due.de/iaq-report/2011/report2011-01.php


    Images

    Criteria of this press release:
    Journalists
    Economics / business administration, Social studies
    transregional, national
    Scientific Publications
    German


     

    Help

    Search / advanced search of the idw archives
    Combination of search terms

    You can combine search terms with and, or and/or not, e.g. Philo not logy.

    Brackets

    You can use brackets to separate combinations from each other, e.g. (Philo not logy) or (Psycho and logy).

    Phrases

    Coherent groups of words will be located as complete phrases if you put them into quotation marks, e.g. “Federal Republic of Germany”.

    Selection criteria

    You can also use the advanced search without entering search terms. It will then follow the criteria you have selected (e.g. country or subject area).

    If you have not selected any criteria in a given category, the entire category will be searched (e.g. all subject areas or all countries).