idw - Informationsdienst
Wissenschaft
Mediendienst 3-1998
Thema 1
Effektiver entwickeln
Interdisziplinaere Teamarbeit und vernetztes Denken steigern das Tempo bei der Produktentwicklung. Voraussetzung: durchgaengige, computergestuetzte Prozessketten und Visualisierungstechniken. Eine Modelloesung fuer verteiltes Entwickeln zeigen Stuttgarter Ingenieure.
Fuer schnelle und kostenguenstige Produktentwicklung ist kooperatives Engineering unumgaenglich. Denn nicht nur innerhalb einer Abteilung muessen sich Entwickler und Konstrukteure kurzschliessen, sondern oft auch ueber verschiedene Abteilungen an unterschiedlichen Standorten oder gar Unternehmensgrenzen hinweg. Mit dem neuen Engineering Solution Center ESC stellen die Ingenieure des Fraunhofer-Instituts fuer Arbeitswirtschaft und Organisation IAO in Stuttgart eine Modelloesung fuer durchgehende Prozessketten vor.
Instrumente wie Inter- oder Intranet, CAD, FEM-Simulation oder Rapid Prototyping sind schon zum Handwerkszeug der Ingenieure geworden. In vielen Unternehmen sind diese Hilfsmittel jedoch nicht in einen kontinuierlichen Datenfluss integriert. Damit von der Planung ueber die ersten Entwuerfe bis hin zum Prototyp oder der Kleinserie jeder Beteiligte am und mit dem Produkt arbeiten kann, sind Systeme notwendig, die die Produktdaten im gesamten Entstehungsprozess verwalten. "Ein Konstrukteur vom Standort A entwirft zum Beispiel ein neues Getriebe. Die Daten schickt er zum Ingenieur am Standort B, der seine AEnderungen einarbeitet. Der Konstrukteur kann, von seinem Arbeitsplatz aus, die Vorschlaege beurteilen und korrigieren", erklaert Dr.-Ing. Dietmar Fischer aus dem IAO das vernetzte Konzept. "Dann gehen die Produktdaten an einen weiteren Standort und dort entstehen an der Rapid-Prototyping-Maschine die ersten Prototypen." UEber eine Internetkamera koennen die Mitarbeiter der beiden anderen Standorte die Entstehung der Prototypen mit verfolgen und gegebenenfalls abaendern.
Eine weitere Neuheit am ESC ist die Powerwall. Hier koennen Modelle handelsueblicher CAD-Systeme und virtuelle Prototypen, die sonst nur sehr klein am Bildschirm zu sehen sind, auf eine grosse Leinwand projiziert werden. Mit Hilfe besonderer Projektionstechniken erscheint das Modell dabei drei-dimensional und kann mit Kollegen interaktiv diskutiert und veraendert werden. Da die Powerwall nur aus einer Projektionsflaeche besteht, ist diese Visualisierungstechnik auch fuer den Mittelstand besonders attraktiv. Auf der CeBIT "98 in Halle 14, Stand H54 koennen sich Interessenten schon einmal ueber die Konstruktionsarbeitsplaetze der Zukunft informieren. Dort fuehrt das IAO-Team das verteilte Entwickeln ueber verschiedene Standorte hinweg und die 3-D-Visualisierung am Bildschirm vor.
Weitere Informationen: Dr.-Ing. Dietmar Fischer, Telefon 07 11/9 70-20 12, Telefax 07 11/9 70-22 99, Fraunhofer-Institut fuer Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, Nobelstrasse 12, D-70569 Stuttgart, email: dietmar.fischer@iao.fhg.de
Criteria of this press release:
Information technology
transregional, national
Research projects
German
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