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Wissenschaft
Studierende und Professoren der FH Münster demonstrieren gemeinsam gegen geplante Master-Abwertung
Münster/Steinfurt (27. November 2001). Ein klein wenig erinnerte das Bild an die turbulenten Zeiten der 68-er Studentenbewegung. Zum Bersten gefüllt waren gestern der Senatssitzungssaal der Fachhochschule Münster im Hochschulzentrum an der Corrensstraße und das Audimax auf dem Steinfurter Campus. Dort artikulierte sich jeweils der Protest gegen das Vorhaben der Landesregierung, die Master-Abschlüsse an Fachhochschulen gegenüber denen von Universitäten bei der Einstufung im Öffentlichen Dienst zu benachteiligen. Hintergrund des demonstrativen Schulterschlusses von Hochschullehrern und Studierenden ist der vorbereitete Beschluss der Innenministerkonferenz, Master-Absolventen von Universitäten in den Höheren Dienst, solche von Fachhochschulen nur in den Gehobenen Dienst aufzunehmen.
Auf Protestbannern, Flugblättern und Unterschriftenlisten wandten sich Hochschulangehörige "aufs Schärfste gegen die Ungleichbehandlung, die durch nichts gerechtfertigt" sei. "Das Vorhaben ist absurd und widerspricht dem erklärten Ziel der Landesregierung, unabhängig vom Hochschultyp national wie international gültige akademische Grade zu schaffen, deren gleichwertige Qualität von einer neutralen Instanz sichergestellt wird", so Rektor Prof. Dr. Klaus Niederdrenk, der in Steinfurt die Kundgebung moderierte. Prorektor Prof. Dr. Benno Biermann wies unterdessen in Münster auf die Absurdität hin, dass die an Fachhochschulen erworbenen Master-Abschlüsse überall im Ausland anerkannt, nur im eigenen Land diskriminiert würden. "Das könnte zur Folge haben, dass sich deutsche Fachhochschulen ihre Master-Abschlüsse von Kooperationshochschulen im Ausland zertifizieren lassen, um so eine volle Anerkennung im eigenen Land zu erhalten", wies Biermann auf eine aberwitzige, wenngleich realistische Möglichkeit der Hochschulen hin.
"Wir wollen ausdrücklich den Wettbewerb unter den Hochschultypen. Jeder soll die Möglichkeit haben, durch seine persönliche Qualifikation zu überzeugen und nicht wegen einer völlig unverständlichen Abwertung seines Hochschulabschlusses abgewiesen werden", erklärte Prorektor Prof. Dr. Thomas Baaken. Von allen hochschulpolitischen Gremien, so Kanzler Dr. Werner Jubelius, sei die Gleichbehandlung der Master-Abschlüsse gefordert worden. Nun maße sich ein fachfremdes Ministerium an, diese Entwicklung zu torpedieren. Jubelius: "Selbst die von Universitäten dominierte Hochschulrektorenkonferenz hat sich für eine hochschultyp-unabhängige Einstufung des Master-Abschlusses ausgesprochen." Auch das NRW-Bildungsministerium stoße ins gleiche Horn, und trotzdem komme nun alles ganz anders. Die Fachhochschule, so Ausdruck des Protestes auf einem der Banner, fühle sich von der Politik verraten.
Vertreter der Hochschulleitung, Professoren und Studierenden-Vertreter kündigten gleichermaßen weitere Protestaktionen gegen das Vorhaben des Landes an. Gedacht ist an Protestkundgebungen und Düsseldorf und groß angelegte Aktionen im Internet.
Bildzeile
Zeitgleich protestierten Studierende, Professoren und Mitglieder der Hochschulleitung in Münster und Steinfurt gegen die geplante Abwertung des Master-Abschlusses an Fachhochschulen.
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Erinnerung an frühere Studentenbewegung: Zum Bersten gefüllt war der Senatssitzungssaal während der ...
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"Von der Politik verraten" fühlen sich Hochschulangehörige in Steinfurt angesichts der drohenden Abw ...
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Criteria of this press release:
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