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12/12/2001 14:51

Grimm-Professur der Kasseler Universität für Christoph Hein

Ingrid Hildebrand Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Universität Kassel

    Mit der Brüder-Grimm-Gastprofessur an der Kasseler Universität wird in diesem Semester der Schriftsteller Christoph Hein betraut. Hein bietet vom 23. bis 25. Januar drei Veranstaltungen im Eulensaal der Murhardschen und Landesbibliothek in Kassel an:
    Am 23. Januar um 19 Uhr spricht er über "Literatur und Prägungen. Voraussetzungen meiner Arbeit"; am 24. Januar um 16 Uhr hält er am selben Ort ein Seminar und am 25. Januar um 19 Uhr eine Lesung.

    Kassel. Mit der Brüder-Grimm-Gastprofessur an der Kasseler Universität wird in diesem Semester der Schriftsteller Christoph Hein betraut. Hein bietet vom 23. bis 25. Januar drei Veranstaltungen im Eulensaal der Murhardschen und Landesbibliothek in Kassel an:
    Am 23. Januar um 19 Uhr spricht er über "Literatur und Prägungen. Voraussetzungen mei-ner Arbeit"; am 24. Januar um 16 Uhr hält er am selben Ort ein Seminar und am 25. Januar um 19 Uhr eine Lesung.
    Mit der Verpflichtung von Christoph Hein ist es dem Fachbereich Germanistik mit Unterstützung der Kasseler Sparkasse wieder gelungen, einen der großen Namen aus der Welt der Literatur nach Kassel zu ziehen. Mit mehr als zehn Theaterstücken, zahlreichen Romanen und Erzählungen ist der 1944 in Schlesien geborene und bei Leipzig aufgewachsene Hein zu einem der bedeutendsten Produzenten der Gegenwartsliteratur geworden. Als er 1982 mit dem Heinrich-Mann-Preis, dem angesehensten Literaturpreis der DDR, durch die Akademie der Künste ausgezeichnet wurde, war er im Westen Deutschlands noch weitgehend unbekannt. Mit "Schlötel oder Was solls" wurde sein erstes Theaterstück indessen bereits 1974 in Berlin auf die Bühne gebracht. Oft mit langer Verzögerung veröffentlicht und in der DDR nur mit mäßigem Erfolg gespielt, fanden sich in der Bundesrepublik kaum Bühnen, die seine Stücke auf den Spielplan nahmen.
    Mit seiner Literatur und seinem politischen Auftreten wurde er zu einer wichtigen Figur der DDR-Wendezeit. Seine 1985/86 entstandene Komödie "Die Ritter der Tafelrunde" (West-deutsche Erstaufführung am Kasseler Staatstheater) wurde 1989/90 zum meistgespielten Theaterstück in der zerbröselnden DDR, wobei sich Hein immer dagegen verwahrt hat, ein Stück über die Führungsclique der DDR geschrieben zu haben. Es ist wohl eher ein burleskes Stück über Gemeinschaften, die sich durch ritualisiertes Denken und Handeln selbst blockieren. Die Rolle des Intellektuellen und sein Ort in einem geschichtlichen Umfeld werden immer wieder Thema bei Christoph Hein, so auch in seinem ersten, wiederum nach einigen Verzögerungen 1985 erschienen wichtigen Roman "Horns Ende".
    Die Kasseler Universität will mit der Verleihung der Brüder-Grimm-Professur zum lebendigen Austausch zwischen Literaturwissenschaft und Gegenwartsliteratur beitragen und insbesondere dem Schreiben in den Grenzbereichen zwischen den literarischen Gattungen ein öffentliches Forum verschaffen. Mit der Benennung verweist die GhK auf die weltweit renommierten nordhessischen Begründer der Germanistik und engagierten Demokraten, die Brüder Grimm, die ein vielgestaltiges Werk vorlegten, das literarische Produktion mit literatur- und geschichtswissenschaftlicher Forschung auf einzigartige Weise miteinander verbunden hat. Inhaber der von der Kasseler Sparkasse geförderten Gastprofessur waren bisher Dieter Kühn, Tankred Dorst, Hans-Joachim Schädlich, Klaus Happrecht, Oskar Pastior, Guntram Vesper, Sarah Kirsch, Herta Müller, Volker Braun und Ludwig Harig.
    jb

    Kontakt und Information:
    Prof. Dr. Georg-Michael Schulz, Tel.: (0561) 804-3329 /-3326


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    Criteria of this press release:
    Language / literature
    transregional, national
    Miscellaneous scientific news/publications
    German


     

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