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Prof. Wolfgang H. R. Miltner, weltweit anerkannter Fachmann für Biologische und Klinische Psychologie, wird nicht von Jena an die Humboldt-Universität in Berlin wechseln. Trotz eines verlockenden Angebots aus der Hauptstadt sieht er an der Jenaer Uni bessere Zukunftsaussichten für seine Arbeit.
Jena (14. 12. 01) Er ist ein weltweit anerkannter Fachmann für Biologische und Klinische Psychologie - der Jenaer Wissenschaftler Prof. Wolfgang H. R. Miltner. Seit Jahren erforschen er und seine Mitarbeiter, wie das menschliche Gehirn Reize aufnimmt und verarbeitet und wie sich dies für kranke Menschen nutzen lässt. Besonders wichtig war dabei der Nachweis, dass sich das Gehirn von Schlaganfallpatienten durch das sog. "Taub'sche Bewegungstraining" teilweise wieder reparieren lässt. Das Training hilft schwer gelähmten Schlaganfallpatienten, allmählich wieder die Kontrolle über ihren Körper zu erlangen. Daneben konnte er zum ersten Mal zeigen, dass eine Verhaltenstherapie bei krankhaft ängstlichen Menschen Veränderungen im Gehirn auslöst, die diesen Menschen die Überwindung ihrer Ängste erleichtert. Über das Taubsche Training hat er vor kurzem sogar gemeinsam mit einer Mitarbeiterin und dem Entdecker der Bewegungstherapie, Prof. Edward Taub von der Uni in Birmingham im US-Staat Alabama, ein Buch verfasst, das bereits jetzt als Standardwerk gilt.
Forscher wie ihn hätten auch andere Unis gern. Deshalb bemühen sie sich häufig, gute Leute abzuwerben. Sie erteilen dem Forscher dann einen "Ruf", wie es in der akademischen Fachsprache heißt. Einen solchen Ruf, und zwar auf den Lehrstuhl für Klinische Psychologie, hat Prof. Miltner von der Humboldt-Universität in Berlin bekommen - und abgelehnt. Er wird also weiterhin an der Jenaer Uni bleiben.
"Das Angebot der Berliner war durchaus verlockend", so Prof. Miltner. Nach harten Verhandlungen mit der Uni entschied er sich aber doch für Jena. "Ausschlaggebend für mich waren mehrere Faktoren. Hier in Jena arbeite ich fachübergreifend mit Kollegen aus der Medizin zusammen, da gibt es ein enormes positives Zukunftspotenzial." So plant er gemeinsam mit seinen Kollegen eine Tagesklinik für die Behandlung von Bewegungsstörungen bei Schlaganfallpatienten, die unter anderem durch die Kranken- und Rentenversicherungsträger finanziert werden soll. Und auch das thüringische Wissenschaftsministerium sowie die Uni selbst haben das ihre getan, den Fachmann zu halten - sie sagten ihm zu, einen Kernspintomographen anzuschaffen, der uni-übergreifend für die Forschung gedacht ist. Mit einem solchen Gerät kann man gewissermaßen in das Hirn, aber auch in andere Körperteile hineingucken und sie bei ihrer Arbeit beobachten.
Mehr zu den Forschungen von Prof. Miltner und seinen Mitarbeitern finden Sie im Internet unter http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=9467 (Behandlung krankhafter Spinnenfurcht), http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=22940 (Wie Hypnose wirkt) und http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=37059 (Taub'sches Bewegungstraining)
http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=9467
http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=22940
http://idw-online.de/public/zeige_pm.html?pmid=37059
Criteria of this press release:
Biology, Information technology, Medicine, Nutrition / healthcare / nursing, Psychology
transregional, national
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German
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