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12/21/2001 10:32

Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung IFU wechselt ins Forschungszentrum Karlsruhe

Inge Arnold Stabsabteilung Presse, Kommunikation und Marketing
Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft

    International renommiertes Umwelt-Institut der Fraunhofer-Gesellschaft in Garmisch-Partenkirchen wird in Helmholtz-Zentrum eingegliedert

    Atmosphärenforschung ist langfristige Vorsorgeforschung. Deshalb geriet das Fraunhofer-Institut für Atmosphärische Umweltforschung IFU in einer Wissenschaftsorganisation, die sich der angewandten Forschung verschrieben hat, zunehmend in eine Sonderrolle. Einer Empfehlung des Wissenschaftsrates folgend wird das IFU zum 1.1.2002 organisatorisch in das Forschungszentrum Karlsruhe, eines der Zentren der Helmholtz-Gemeinschaft, integriert. Als viertes Teilinstitut des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung wird das IFU dessen Arbeitsspektrum in idealer Weise ergänzen. Sein Standort bleibt weiterhin Garmisch-Partenkirchen.

    Die organisatorische Integration des Fraunhofer-Instituts für Atmosphärische Umweltforschung IFU in Garmisch-Partenkirchen in das Forschungszentrum Karlsruhe ist ein weiterer Schritt zur Neuordnung der deutschen Forschungslandschaft. Das Forschungszentrum Karlsruhe ist Mitglied der Hermann von Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, die wichtige Themen der Vorsorgeforschung für die Gesellschaft bearbeitet.

    Der Schwerpunkt der Arbeiten des IFU passt als langfristige gesellschaftliche Aufgabe der Vorsorgeforschung besser in das Spektrum der Helmholtz-Gemeinschaft als in das Profil der Fraunhofer-Gesellschaft mit ihrer Ausrichtung auf angewandte, marktorientierte Vertragsforschung für Wirtschaft und Gesellschaft.

    Das Garmischer Institut untersucht den Einfluss menschlicher Aktivitäten auf die chemische Zusammensetzung der Erdatmosphäre und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Umwelt. Im Mittelpunkt stehen die Wechselwirkung zwischen Vegetation und Atmosphäre sowie Fragen der urbanen und regionalen Umweltverschmutzung. An diesen Aufgaben arbeiten rund 70 Mitarbeiter mit einem jährlichen Budget von etwa 15 Millionen DM.

    "Das IFU konnte aufgrund der unterschiedlichen Wettbewerbs- und Fördersituation im wissenschaftlichen Umfeld innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft nicht die richtige Förderung erhalten. Außerdem ermöglichten die Forschungsfelder des IFU keine marktorienierte Auftragsforschung, wie sie für Fraunhofer-Institute typisch ist," begründet Professor Dr.-Ing. Hans-Jürgen Warnecke, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, die Suche nach einer besseren Lösung.

    Der Wissenschaftsrat befasste sich in einer Stellungnahme vom 13.7.2001 mit dem IFU. Dabei bestätigte er die hohe wissenschaftliche Qualität und das internationale Ansehen des Instituts. Die organisatorische Zugehörigkeit zur Fraunhofer-Gesellschaft wurde aber als langfristig nicht sinnvoll erachtet. Um die notwendige Vorlaufforschung zu gewährleisten und die führende Beteiligung des IFU an internationalen Programmen sicher zu stellen, empfahl der Wissenschaftsrat die Verlagerung an das Forschungszentrum Karlsruhe bis spätestens 2003.

    "Wegen der gerade eingeleiteten Umstrukturierung der Helmholtz-Gemeinschaft ist aber jetzt genau der richtige Zeitpunkt für diese Maßnahme", erklärt Professor Dr. Hartmut Graßl, Vorsitzender des Kuratoriums des IFU und Direktor des Max-Planck-Instituts für Meteorologie in Hamburg. "Die wissenschaftlichen Arbeiten des IFU können so bei der Definition der Forschungsbereiche im Rahmen der programmorientierten Förderung von Anfang an eingebracht werden."

    Mit dem Abschluss der Verhandlungen zwischen BMBF und dem Freistaat Bayern zur künftigen Finanzierung des IFU sind nun alle Voraussetzungen geschaffen, um die Überleitung des IFU auf der Grundlage der zwischen der Faunhofer-Gesellschaft und dem Forschungszentrum Karlsruhe geschlossenen Vereinbarung bereits zum 1. Januar 2002 zu ermöglichen.

    "Der Transfer geschieht in vollständiger Übereinstimmung aller Beteiligten", unterstreicht Professor Dr. Manfred Popp, Vorsitzender des Vorstandes des Forschungszentrums Karlsruhe. "Kuratorium, Leitung und Mitarbeiter des IFU haben der Angliederung zugestimmt. Gleiches gilt auch für die Gremien des Forschungszentrums und die Länder Bayern und Baden-Württemberg sowie den Bund. Dieser Konsens ist die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche gemeinsame Zukunft."

    In dem stark interdisziplinär vernetzten und anwendungsorientierten Forschungszentrum Karlsruhe findet das IFU eine hervorragende technologische Umgebung und leistungsfähige Infrastruktur. Das Programm des IFU weist insbesondere wichtige Bezüge zu allen Forschungsbereichen des Instituts für Meteorologie und Klimaforschung auf. Bei der atmosphärischen Fernerkundung, der Stratosphärenforschung und der Aerosolforschung ergänzen sich unterschiedliche Messmethoden, Zielsetzungen, Feldmessungen und Laborexperimente. In der regionalen Klimamodellierung und bei der Messung von atmosphärischen Austauschprozessen verstärken sich die Kapazitäten. Gemeinsam mit den Umweltforschungsstationen anderer Helmholtz-Zentren bilden die Mess-Stationen des IFU auf der Zugspitze, in Südafrika und Kenia einen Nord-Süd-Schnitt durch die globale Atmosphäre. Das ermöglicht neuartige Untersuchungen über die Beeinflussung der Atmosphäre durch den Menschen.

    "Wir begrüßen im Interesse der stabilen Weiterführung der Forschungsgebiete des IFU die Verlagerung in die Helmholtz-Gemeinschaft. Die Integration in das Forschungszentrum Karlsruhe schafft nun ideale Bedingungen für die wissenschaftlich hervorragende Vorsorgeforschung des IFU", unterstreichen Prof. Popp und Prof. Warnecke gemeinsam den gelungenen Trägerwechsel. "Bedanken müssen wir uns vor allem bei den Zuwendungsgebern, dem Freistaat Bayern und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, die durch eine Anhebung der institutionellen Förderung für das IFU die finanziellen Voraussetzungen für diesen Wechsel geschaffen haben".

    Joachim Hoffmann 20. Dezember 2001


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    Criteria of this press release:
    Biology, Environment / ecology, Geosciences, Oceanology / climate
    transregional, national
    Organisational matters
    German


     

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